Österreich: Klima-Aktivistin blockiert trotz drohender Ausschaffung weiter

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ÖsterreichTrotz Verhör und drohender Ausschaffung klebt «Klima-Shakira»  weiter

Über Ostern sorgten Klima-Aktivisten in der Schweiz mit einer Blockade vor dem Gotthard für Aufsehen. Einer österreichischen Aktivistin droht wegen wiederholter Vergehen die Ausschaffung.

Anja Windl hat erneut an einer Strassenblockade der «Letzten Generation» teilgenommen.
Wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Sängerin wird sie auch als «Klima-Shakira» bezeichnet.
Über Ostern kam es auch am Gotthard zu einer Strassenblockade.
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Anja Windl hat erneut an einer Strassenblockade der «Letzten Generation» teilgenommen.

Heute.at/Denise Auer

Darum gehts

  • Weil sie sich wiederholt an Protestaktionen beteiligte, droht Anja Windl die Abschiebung.

  • Die 25-jährige gebürtige Deutsche wurde bereits von der Fremdenpolizei wegen ihres Engagements verhört.

  • Nun hat sie sich am Dienstag erneut an einem Protest beteiligt.

Am Dienstag kam es in der Grazer Innenstadt erneut zu Sitzprotesten der «Letzten Generation», die den Verkehr in Teilen der steirischen Landeshauptstadt kurzfristig lahmlegten. Mehrere Aktivisten klebten sich auf einen Zebrastreifen – darunter auch Anja Windl. Allen Abschiebe-Drohungen zum Trotz – letzte Woche wurde sie über drei Stunden von der Fremdenpolizei verhört – wagte die 25-jährige gebürtige Deutsche erneut den Weg auf die Strasse, wie Heute.at schreibt.

Aktivisten blockierten Strasse für 30 Minuten

Mehrere Klima-Kleber sorgten in der Franz-Graf-Allee in Graz für stillstehende Fahrzeuge und Stau. Gegen acht Uhr besetzten mindestens vier Aktivisten die Strasse. Rund 30 Minuten später vermeldete die Polizei Steiermark dann via Twitter, dass der Verkehr wieder freigegeben sei.

Auch in der Schweiz kam es vor kurzem zu Protestaktionen der Organisation Renovate Switzerland, die das Gegenstück zur in Deutschland und Österreich tätigen Letzten Generation bildet. Dabei blockierten Aktivistinnen und Aktivisten die A2 vor dem Gotthard, wo sich der Verkehr wegen der vielen Touristen sowieso schon staute.

Anja Windl (26) wurde als «Klima-Shakira» zum Gesicht der Letzten Generation in Österreich, weil sie Ähnlichkeiten mit der bekannten kolumbianischen Sängerin aufweist. Nun droht ihr die Ausweisung aus Österreich. Geprüft wird, ob ihre Aktivitäten im Zusammenhang mit der Klima-Protestbewegung eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstellen und eine Ausweisung aus Österreich rechtfertigen würden.

«Einige Fragen waren recht unangenehm»

Zur Klärung dieser Frage musste Windl in der Vergangenheit auch schon bei den Behörden antraben, so etwa für ein Verhör Anfang April. «Der Beamte war extrem gut vorbereitet. Er kannte jedes Interview von mir, sogar besser als ich», staunt sie. «Einige Fragen waren mitunter recht unangenehm. Es wurde sogar die Webseite der Letzten Generation geöffnet und über deren Inhalt gesprochen.»

Am Amt habe sie auch erfahren, dass derzeit Ermittlungen wegen Gemeingefährdung gegen sie laufen würden. Hintergrund sei eine gescheiterte Stör-Aktion der Klimaschützer beim Neujahrskonzert. Das intensive Verhör bei der Fremdenpolizei hat laut Windl mehr als drei Stunden gedauert. 

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(heute.at/bho)

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