Tupperware steht kurz vor dem Konkurs

Im Jahr 1946 brachte der Farmerssohn Earl Silas Tupper die «Wonderlier Bowl» («wundervolle Schüssel») auf den Markt, eine luft- und wasserdichte Vorratsdose mit Sicherheitsverschluss, die damals revolutionär war. Bald eroberten das Polyethylen-Teil und weitere Produkte, die unter dem Namen Tupperware liefen, den US-Markt und setzten sich später weltweit durch. Die Idee wurde auch unzählige Male kopiert.

Nicht zuletzt wegen der von Verkäuferin Brownie Wise erfundenen Tupperware-Partys, bei denen die Gefässe bei Demonstrationen im privaten Rahmen verkauft wurden, legte Tupperware einen beispiellosen Siegeszug hin. 1996 erreichte das Unternehmen mit 1,369 Milliarden Dollar Umsatz allein mit den berühmten Plastikschalen und rund 12'000 Mitarbeitenden seinen Höhepunkt.

Angeblich fanden damals weltweit fast zwölf Millionen Tupperware-Partys statt. Heute gibt es kaum einen Haushalt, in dem sich keine Tupperware-Schale findet, obwohl diese fast ausschliesslich über Direktmarketing vertrieben werden.

Doch seit einigen Jahren mehrten sich die finanziellen Probleme, bereits 2020 stand die Tupperware Corporation trotz Diversifikationen vor dem Aus. Während der Pandemie ging es zwar nochmals aufwärts, doch die Umsätze brachen stetig weiter weg.

2023 sah es bereits richtig übel aus, doch dann retteten Geldgeber die Firma noch einmal. Nun aber scheinen die 700 Millionen Schulden, die das Unternehmen angehäuft hat, diesem den Todesstoss zu versetzen: Wie die Agentur Bloomberg berichtet, könnte Tupperware noch diese Woche Gläubigerschutz beantragen. Langwierige Verhandlungen mit Investoren scheinen nicht zum Erfolg geführt haben. Die Aktie des Unternehmens stürzte nach Bekanntwerden des möglichen Konkurses um mehr als die Hälfte ab.