Schwester von Kate Moss«Schrecklich»: Lottie Moss muss wegen Ozempic in die Notaufnahme
Lottie Moss erzählt, wie das Abnehmmittel Ozempic sie in die Notaufnahme führte. Ein Krampfanfall brachte sie an ihre Grenzen. Diese Nebenwirkung ist besonders bei Ozempic-Fakes verbreitet.
Darum gehts
Lottie Moss spricht über gesundheitliche Probleme durch das Abnehmmittel Ozempic.
Nach zwei Wochen der Einnahme erlitt sie schwere Nebenwirkungen und landete im Krankenhaus.
Ozempic birgt Risiken, vor allem für gesunde Menschen, die es ohne ärztliche Empfehlung nutzen.
Das Medikament wurde ursprünglich für Typ-2-Diabetiker entwickelt, wird aber oft zum Abnehmen missbraucht.
In ihrem Podcast «Dream On» spricht Lottie Moss (26) über einen gesundheitlichen Schock, den sie kürzlich durchlebte. Der Auslöser war laut ihr das Abnehmmittel Ozempic.
Das Model spritzte sich den Stoff über den Zeitraum von zwei Wochen, obwohl sie nur 57 Kilogramm wiegt. Die Nebenwirkungen waren so schlimm, dass sie sagt, sie würde «lieber sterben, als es noch einmal zu nehmen».
Lottie Moss: Überdosis Ozempic fesselte sie ans Bett
Zuerst habe ihr vor allem die Übelkeit zugesetzt. «Ich musste mich übergeben, es war schrecklich. Beim ersten Mal nahm ich eine geringere Dosis, dann steigerte ich sie. Am Ende lag ich zwei Tage im Bett, fühlte mich so krank, mein Gewicht war gesunken», so Lottie im Podcast. Sie habe nur noch rund 53 Kilogramm auf die Waage gebracht.
Nachdem sie zwei Tage nicht mehr aus dem Bett gekommen war, wollte sie den Stoff nicht mehr nehmen. «Man kann Ozempic aber nicht einfach absetzen. Es ist nicht wie eine Pille, die man gleich nach dem Aufwachen am Morgen einnimmt. Es ist in deinem Körper.»
Krampfanfall wegen Ozempic?
Ihre Beschwerden führten dazu, dass sie nicht einmal mehr Wasser zu sich nehmen konnte. Lottie musste in die Notaufnahme eingeliefert werden. Dort erfuhr sie, dass sie eine viel höhere Dosis eingenommen hatte, als für ihren Körper sicher war.
«Im Krankenhaus ging ich auf die Toilette und mir war richtig schlecht, ich hatte das Gefühl, ohnmächtig zu werden, ich dachte, irgendetwas passierte, ich fühlte mich nicht gut.» Kurz darauf erlitt sie wegen der Dehydrierung einen Krampfanfall: «Das war ehrlich gesagt eines der schlimmsten Dinge war, die mir jemals in meinem Leben passiert sind.»
«Mein Freund Reece musste meine Füsse festhalten und die ganze Situation war so furchtbar. Ich wusste nicht, was los war. Mein Gesicht war verkrampft, mein ganzer Körper war angespannt. Meine Hände waren verkrampft, und man konnte sie nicht bewegen. Es fühlte sich an, als würde man sich die Hand brechen. Es war wirklich schrecklich», führt Lottie weiter aus.
Welche Nebenwirkungen von Ozempic sind belegt?
Inwiefern der Krampfanfall mit Lotties Ozempic-Missbrauch zu tun hat, ist unklar. Fakt ist, dass das Spritzen des Medikaments für gesunde Menschen nicht ohne Risiko ist.
Körperliche Nebenwirkungen
Aus den Zulassungsstudien mit Menschen, die unter Diabetes und Adipositas leiden, weiss man, dass es mitunter zu Verstopfung, Völlegefühl, Übelkeit, Müdigkeit, Durchfall und Bauchkrämpfen kommen kann. Bei manchen treten diese nur vorübergehend auf. Bei anderen halten die unerwünschten Symptome während der gesamten Behandlungsdauer an. In den USA haben über 40 Ozempic-Nutzerinnen und -Nutzer eine Sammelklage eingereicht, weil sie nach dem Einsatz der Spritze an Magenerkrankungen und Darmverletzungen leiden.
Gallensteine scheinen bei längerer Einnahme ebenso des Öfteren ein Problem zu sein. Auch Bauchspeicheldrüsen-Entzündungen und Schädigungen der Netzhaut (Retinopathie) sollen vorkommen, wenn auch selten. Laut US-Arzneimittelbehörde FDA erhöht Ozempic das Risiko von Schilddrüsenkrebs. Welche Nebenwirkungen bei Menschen ohne Diabetes oder starkes Übergewicht auftreten, ist noch nicht bekannt.
Psychische Folgen
Die europäische Arzneimittel-Agentur EMA äusserte im Sommer 2023 Bedenken, nachdem über 150 Berichte von Ozempic-Nutzenden über Suizidgedanken und Selbstverletzungen geprüft worden waren. Wenig später zeigten sich britische Gesundheitsbehörden ebenfalls besorgt. Im Januar 2024 erschien im «International Journal of Clinical Pharmacy» eine Studie, in der die EMA-Meldungen analysiert wurden. Demnach traten bei Männern mit höherer Wahrscheinlichkeit Nebenwirkungen auf, die zum Tod führten.
Aus den USA ist Gegenteiliges zu hören: Laut einer Studie des US-Instituts für Gesundheit kämpfen Nutzerinnen von Semaglutid-Wirkstoffen weniger oft mit Suizidgedanken als solche anderer Abnehmmittel. Wie «Science Alert» schreibt, würden seither einige Psychiater ihren Patienten die Diabetiker-Spritze sogar gegen psychische Probleme verschreiben, obwohl dies hoch kontrovers sei.
Florierender Schwarzmarkt und Fälschungen
Auf dem Schwarzmarkt werden die Abnehmspritzen angeboten. Doch nicht immer handelt es sich dabei um Originalprodukte. Es finden sich dort auch Fälschungen, die für Laien nicht gleich zu erkennen sind. In der Vergangenheit habe es in der Schweiz bereits Hospitalisierungen deswegen gegeben, so Swissmedic. Wie diverse Medien in Grossbritannien schreiben, sind bei den Ozempic-Fakes Krampfanfälle – wie Lottie einen hatte – besonders häufig.
Nimmst du Ozempic oder einen vergleichbaren Stoff?
Hast du oder hat jemand, den du kennst, eine psychische Erkrankung?
Hier findest du Hilfe:
Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858
Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen
Verein Postpartale Depression, Tel. 044 720 25 55
Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen
Stand by you Schweiz, Helpline für Angehörige, Tel. 0800 840 400
Psyfinder, qualifizierte Fachpersonen in deiner Nähe
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Angst- und Panikhilfe Schweiz, Tel. 0848 801 109
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