Ukraine-KriegTrump schimpft auf Truth Social plötzlich über Biden und Selenski
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht in der Ukraine Krieg. Hier findest du die neusten Entwicklungen der russischen Invasion.

Bei einem russischen Luftschlag auf die Stadt Sumy sind mehr als 30 Personen, darunter auch mehrere Kinder, getötet worden.
AFPKurze Zusammenfassung der vergangenen Ereignisse:
Seit dem 24. Februar 2022 führt die russische Armee einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Die Ukraine hat im August 2024 eine Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet.
Die USA haben der Ukraine am 18. November 2024 gestattet, die ATACMS-Raketen mit bis zu 300 Kilometern Reichweite gegen Ziele in Russland einzusetzen.
Dies gilt als Antwort auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Moskaus.
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Trump schimpft auf Truth Social über Biden und Selenski
US-Präsident Donald Trump postete auf seinem Truth Social am Montag eine Schimpftirade gegen den ukrainischen Präsidenten Selenski und Joe Biden.
«Dieser Krieg zwischen Russland und Ukraine ist Bidens Krieg, nicht meiner», schreibt er. «Präsident Selenski und der korrupte Joe Biden machten einen absolut schrecklichen Job, der dazu geführt hat, dass diese Tragödie beginnen konnte.» Der Post endet mit «Jetzt müssen wir es stoppen, und zwar rasch! So Traurig».

Trump schimpfte am Montag über Biden und Selenski wegen des Ukrainekriegs.
Truth SocialAm Freitag traf Trumps Sonderbotschafter Witkoff Putin für ein viereinhalb stündiges Gespräch. Details daraus wurden noch nicht bekannt. Von beiden Seiten hiess es, das Gespräch sei konstruktiv gewesen. Am Sonntag dämpfte des Kreml aber die Erwartungen an ein Treffen zwischen Trump und Putin. Es gebe noch zu viele Ungereimtheiten. Was genau dazu geführt hat, dass Trump den Post veröffentlichte, ist noch unklar.
Kreml: Deutsche Taurus-Lieferung an Ukraine wäre «weitere Eskalation»
Wie der Kreml am Montag verlauten lässt, wäre eine deutsche Taurus-Lieferung an die Ukraine eine «weitere Eskalation».
Zuvor sagte EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas, dass sie die weitere Offenheit des wohl künftigen Bundeskanzlers Friedrich Merz für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine begrüsse.
«Natürlich gibt jeder Mitgliedstaat, was er geben kann, aber ich denke, die Botschaft ist sehr klar», sagte die EU-Aussenbeauftragte bei einem Treffen der EU-Aussenminister in Luxemburg, einen Tag nach einem schweren Angriff Russlands auf die Stadt Sumy mit mehr als 30 Toten.
Russland will mit USA Bilanz zu Angriffsstopp ziehen
Russland will sich nach Worten von Kremlsprecher Dmitri Peskow in Washington über angebliche Verstösse der Ukraine gegen den Stopp wechselseitiger Angriffe auf Energieanlagen beschweren. Ein 30-tägiges Moratorium auf solche Angriffe laufe am Mittwoch, 16. April, aus, sagte Peskow in Moskau, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete. Die Ukraine habe eindeutig dagegen verstossen, behauptete er.
«Natürlich muss man diese 30 Tage analysieren, Informationen und Überlegungen mit den Amerikanern austauschen», sagte er. Ob Moskau sich über diesen Tag hinaus an die Teilwaffenruhe halten werde, müsse dann Präsident Wladimir Putin entscheiden.
Nach einem Telefonat Putins mit US-Präsident Donald Trump am 18. März hatte der Kreml mitgeteilt, dass Russland sich für 30 Tage an einen Stopp wechselseitiger Angriffe auf Energieanlagen halten werde. Auch die Ukraine erklärte sich dazu bereit, verlangte aber eine Festlegung der Daten und eine Liste der von Attacken ausgeschlossenen Ziele. (dpa)
Trump nennt tödlichen Raketenangriff auf Sumy «schreckliche Sache»
US-Präsident Donald Trump und das Weisse Haus haben den russischen Raketenangriff auf die ukrainsiche Stadt Sumy mit mindestens 34 Toten scharf verurteilt. «Ich denke, es war schrecklich», sagte Trump an Bord der Air Force One auf dem Weg nach Washington am Sonntag. «Mir wurde gesagt, dass sie einen Fehler gemacht haben. Aber ich denke, es ist eine schreckliche Sache. Ich denke, der ganze Krieg ist eine schreckliche Sache», fügte der Präsident hinzu.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Brian Hughes, sagte, der Raketenangriff sei «eine klare und brutale Erinnerung daran», dass Verhandlungen nötig seien, «um diesen schrecklichen Krieg zu beenden».
Weder Trump noch das Weisse Haus erwähnten in ihrer Kritik Russland namentlich. US-Aussenminister Marco Rubio hatte allerdings zuvor den «Opfern des heutigen schrecklichen russischen Raketenangriffs auf Sumy» sein Beileid ausgesprochen. (AFP)
Selenski fordert Trump zu einem Besuch in der Ukraine auf
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat US-Präsident Donald Trump aufgefordert, in die Ukraine zu reisen, um sich ein Bild der durch den russischen Angriffskrieg verursachten Zerstörung zu machen. «Wir möchten, dass Sie kommen und sich das ansehen», sagte Selenski in einem am Sonntag im US-Sender CBS ausgestrahlten Interview an den US-Präsidenten gerichtet.
«Bevor Sie irgendwelche Entscheidungen treffen oder Verhandlungen führen – kommen Sie und sehen Sie sich die Menschen, Zivilisten, Soldaten, Spitäler, Kirchen und Kinder an, die zerstört oder tot sind», sagte Selenski. Bei einem Besuch in der Ukraine würde Trump verstehen, «was (der russische Präsident Wladimir) Putin getan hat».
Trump scheint im Ringen um eine Waffenruhe in der Ukraine angesichts mangelnder Fortschritte zunehmend die Geduld zu verlieren. Putin hatte einem Vorschlag für eine bedingungslose Waffenruhe in der Ukraine eine Absage erteilt. Am Freitag forderte Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social, Russland müsse «sich bewegen».
Selenski sagte dazu: «Ich habe es Präsident Trump schon oft gesagt (...): Putin wollte den Krieg nie beenden. Er wollte nie, dass wir unabhängig sind. Putin will uns komplett zerstören.»
Darauf angesprochen, dass Trump ihn als «Diktator» bezeichnet und der Ukraine vorgeworfen hatte, für den Krieg verantwortlich zu sein, sagte Selenski, dass «die russische Sichtweise» in den USA vorherrsche. Dies sei bezeichnend für den massiven Einfluss Russlands auf die US-Politik. (AFP)
Merz hält Putin schwere Kriegsverbrechen vor
Der wohl künftige deutsche Kanzler Friedrich Merz hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach dem Raketenschlag gegen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen. «Das ist eindeutig ein Kriegsverbrechen, und zwar ein schweres Kriegsverbrechen», sagte der CDU-Vorsitzende in der ARD-Sendung «Caren Miosga».
«Das war ja auch nur ein Teil dessen, was da heute passiert ist», erklärte Merz weiter. «Es hat ja zwei Angriffswellen gegeben, und die zweite kam, als die Helfer sich um die Opfer bemüht haben. Das ist an Perfidie nicht mehr zu überbieten. Und das ist ja gezielt und gewollt ein schweres Kriegsverbrechen.»
Merz sagte weiter: «Ich sage mal allen, die naiv Putin in Deutschland auffordern, an den Konferenztisch zu kommen: Das ist die Antwort. Das ist das, was Putin mit denen macht, die mit ihm über einen Waffenstillstand sprechen.» Offensichtlich interpretiere Putin die Bereitschaft, mit ihm zu reden, nicht als ernsthaftes Angebot, einen Frieden zu ermöglichen, sondern als Schwäche.
In seiner Zeit als Oppositionspolitiker hatte Merz sich offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gezeigt. Auf die Frage, ob dies noch gelte, sagte er nun in der ARD: «Ja, ich habe das genauso gesagt, wie ich es gemeint habe. Nicht, dass wir selbst in diesen Krieg eingreifen, sondern dass wir die ukrainische Armee mit solchen Waffen ausrüsten.» Merz ergänzte auf Nachfrage, er habe immer gesagt, dass er das nur in Abstimmung mit den europäischen Partnern tun würde. «Das muss abgestimmt werden, und wenn es abgestimmt wird, dann sollte Deutschland sich daran beteiligen.» (DPA)
Zahl der Todesopfer in Sumy steigt auf über 30
Bei einem schweren russischen Raketenschlag gegen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden. Unter den Toten seien auch zwei Kinder, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj am frühen Nachmittag bei Telegram mit. Er sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Es gebe 32 Tote. Unter den 84 Verletzten seien auch 8 Kinder, teilten die Behörden mit. «Jeder bekommt die nötige Hilfe», sagte Selenskyj. Viele Menschen waren am Palmsonntag vor Ostern in der Stadt unterwegs, als die Raketen einschlugen. Der Angriff löste international Entsetzen aus.
Die ballistischen Raketen hätten Sprengsätze mit Streumunition getragen. So habe Russland eine möglichst hohe Zahl an Zivilisten treffen wollen, sagte Selenskyjs Kanzleichef Andrij Jermak. Viele Menschen seien zudem mitten auf der Strasse, in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Häusern verletzt worden, teilte Innenminister Ihor Klymenko bei Telegram mit. Er warf Russland einen gezielten Angriff auf Zivilisten vor. Aussenminister Andrij Sybiha sprach von einem Kriegsverbrechen. (bho)
Kreml: Noch viele Schritte bis zu Treffen Putins mit Trump
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat sich nach dem Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff beim russischen Präsidenten Wladimir Putin positiv über den Wiederaufbau der bilateralen Beziehungen geäussert. «Im Grunde geht alles sehr gut voran», sagte Peskow dem russischen Staatsfernsehen. Er sagte auch, dass es ein Treffen Putins mit US-Präsident Donald Trump geben werde. Es seien nach Jahren der Zerstörung der Beziehungen aber keine schnellen Ergebnisse zu erwarten, alles müsse wieder aufgebaut werden. «Es gibt viel zu schwere Probleme», betonte er.
Peskow wiederholte frühere Aussagen, nach denen ein Treffen Putins mit Trump gut vorbereitet werden müsse. «Bis dahin müssen wir noch viele Schritte tun.» Peskow mahnte zur Geduld und nannte weder einen Zeitrahmen noch einen möglichen Ort für das Treffen.
Der US-Sondergesandte Witkoff hatte am Freitag in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang mit Putin unter anderem über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesprochen. Trump, der den Krieg beenden will, setzte Moskau nach der Ankunft Witkoffs noch einmal unter Druck. Er schrieb auf der Plattform Truth Social: «Russland muss sich bewegen. Zu viele Menschen sterben, Tausende pro Woche, in einem schrecklichen und sinnlosen Krieg.» (DPA)

Kremlsprecher Dmitri Peskow
IMAGO/SNARussland bestätigt Abschuss von F-16-Kampfjet in der Ukraine
Nach dem Tod eines F-16-Kampfpiloten in der Ukraine hat das russische Militär den Abschuss eines solchen Kampfflugzeugs bestätigt. Die russische Flugabwehr habe eine F-16 abgeschossen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit, ohne Details zu Ort und Zeitpunkt zu nennen.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte am Samstag mitgeteilt, dass der F-16-Kapitän Pawlo Iwanow getötet worden sei. Er verlieh dem 26-Jährigen postum den Titel «Held der Ukraine». Selenski machte aber keine Angaben zum Vorfall selbst.
Kiew nutzt unter anderem diese Kampfjets zur Abwehr gegen den russischen Angriffskrieg. Laut Medien soll der Kampfjet über dem Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine abgeschossen worden sein. Damit verlor die Ukraine die zweite der für sie wertvollen Maschinen. Nach dem selbst verschuldeten Verlust der ersten F-16 im Sommer hatte Selenski Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk entlassen. (DPA)
Über 38 Tote und viele Verletzte bei Angriffen auf Wohngebiete
Bei russischen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine sind am Wochenende nach ukrainischen Angaben mehr als 20 Menschen getötet worden. In Krywyj Rih, der Geburtsstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, starben laut dem örtlichen Gouverneur Serhij Lysak am Freitag 18 Menschen, darunter Kinder, 72 weitere Menschen wurden verletzt. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko meldete zudem am Sonntag einen Toten und drei Verletzte bei Angriffen auf die Hauptstadt des Landes.
Ein weiterer Angriff traf die grenznahe Stadt Sumy, wobei nach Angaben des geschäftsführenden Bürgermeisters mehr als 20 Menschen getötet wurden. Zwei ballistische Raketen seien im Zentrum der Stadt eingeschlagen, als Ortsansässige sich für Feiern am Palmsonntag versammelt hätten, schrieb Artem Kobsar in einem Post in den sozialen Medien.
Videos zeigen, wie verheerend die Bevölkerung in Sumy getroffen wurde: Auf den Aufnahmen liegen überall verstreut Leichen, während Zivilisten verletzte Personen in Sicherheit bringen.

Die Rettungsarbeiten in Sumy dauern noch an, es werden weitere Opfer befürchtet.
AFPNach Angaben des Chefs der Militärverwaltung der Stadt Krywyj Rih, Oleksandr Wilkul, traf die russische Rakete ein Wohngebiet nahe eines Spielplatzes. Er sprach von einem «Massenmord an Zivilisten», der «Kinder, Familien, Senioren» getroffen habe. Unter den Toten waren demnach auch neun Kinder. Bei einem separaten russischen Drohnenangriff auf Krywyj Rih wurde nach Angaben von Gouverneur Lysak eine 56-jährige Frau getötet.
Selenski erklärte im Onlinedienst Telegram, der tödliche Angriff auf seine Geburtsstadt sei ein erneuter Beweis dafür, dass Russland «keine Waffenruhe will». UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk verurteilte am Sonntag die «rücksichtslose Missachtung» zivilen Lebens bei dem Angriff. Es habe in dem dicht besiedelten Gebiet «offensichtlich keine Militärpräsenz» gegeben. (AFP)
Ukrainischer F-16-Pilot im Einsatz gestorben
Ein ukrainischer Kampfpilot ist offiziellen Angaben zufolge bei einem Einsatz mit einem westlichen Kampfjet des Typs F-16 ums Leben gekommen. «Heute ist bei einem Kampf in einer F-16 Kapitän Pawlo Iwanow getötet worden», bestätigte Präsident Wolodimir Selenski. Der Staatschef sprach den Hinterbliebenen des 26-Jährigen sein Beileid aus und kündigte an, die Umstände des Todes zu klären. Postum verlieh Selenski Iwanow den Titel «Held der Ukraine».
Die Ukraine hatte im Sommer 2024 die ersten der lange geforderten F-16-Kampfjets erhalten. Die Maschinen aus US-Produktion wurden von Belgien, den Niederlanden, Dänemark und Norwegen geliefert. Später erhielt die Ukraine auch französische Mirage-Flugzeuge. Kiew nutzt die Kampfjets vor allem zur Abwehr von russischen Raketen- und Drohnenangriffen.
Offiziell gab es keine Angaben zum Schicksal der F-16 selbst. Der ukrainische Dienst der BBC berichtete am Abend aber unter Berufung auf Regierungsquellen, dass das Flugzeug von russischen Raketen über dem Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine abgeschossen worden sei. Damit hätte die Ukraine die zweite der für Kiew so wertvollen Maschinen verloren. Nach dem Verlust der ersten F-16 im Sommer hatte Selenski Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk entlassen. (DPA)
Ukraine erhält weitere Waffensysteme aus Deutschland
Die Ukraine ist für ihre Luftverteidigung auf die Unterstützung ihrer Partner angewiesen, ist aber auch zum Kauf weiterer Flugabwehrsysteme bereit. Das betonte Präsident Wolodimir Selenski nach dem Treffen der sogenannten Ramstein-Gruppe in Brüssel. «Die Ukraine bittet nicht nur – wir sind bereit, die entsprechenden zusätzlichen Systeme zu kaufen», sagte Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft. «Starke Waffen sind das Einzige, auf das man vertrauen kann, um Leben zu schützen, wenn man einen Nachbarn wie Russland hat.»
Deutschland und etliche andere Länder haben der Ukraine weitere Militärhilfen in Milliardenhöhe für den Abwehrkampf gegen Russland zugesagt. Der geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigte bei einem Treffen in Brüssel unter anderem die kurzfristige Lieferung von Flugabwehrraketensystemen vom Typ Iris-T sowie von Kampfpanzern, Artilleriesystemen und Aufklärungsdrohnen an.
Zudem wird nach seinen Angaben an mittel- und langfristigen Zusagen gearbeitet. Dabei geht es um mehr als 1100 Radarsysteme zur Bodenüberwachung sowie weitere Iris-T-Systeme. Der britische Verteidigungsminister John Healey bestätigte, die Gruppe aus rund 50 Nationen habe sich auf weitere Hilfen im Wert von insgesamt 21 Milliarden Euro verständigt. Pistorius sprach von «grossen Fortschritten». (DPA)
Putin kündigt Milliarden-Aufrüstungsprogramm für Flotte an
Russlands Präsident Wladimir Putin hat Milliardeninvestitionen für die Aufrüstung der Kriegsflotte seines Landes angekündigt. «Im nächsten Jahrzehnt sind 8,4 Billionen Rubel (umgerechnet derzeit etwa 87 Milliarden Euro) für den Bau neuer Boote und Schiffe der Kriegsflotte vorgesehen», sagte Putin russischen Nachrichtenagenturen zufolge auf einer Sitzung zur Entwicklung der Kriegsflotte in St. Petersburg.

Putin will seine Kriegsflotte modernisieren.
IMAGO/SNADie Um- und Aufrüstung der Flotte sei neuen Gefahren und Herausforderungen geschuldet, sagte der Kremlchef. Er verwies dabei auf die Entwicklung der Drohnen- und Robotertechnik, die Digitalisierung, aber auch die politische Lage in der Welt. Auf den von ihm begonnenen Krieg gegen die Ukraine, in dem auch eine Reihe von Schiffen der russischen Schwarzmeerflotte versenkt wurde, ging er in dem Zusammenhang nicht speziell ein.
Stattdessen lobte er das bisherige Aufrüstungstempo der Flotte. Seinen Angaben nach wurden in den vergangenen fünf Jahren 49 Kriegsschiffe verschiedener Klassen in russischen Werften gebaut, darunter auch Atom-U-Boote. (DPA)
Steve Witkoff für Putin-Treffen in Russland
Der diplomatische Gesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, ist nach Russland gereist und wird voraussichtlich am Freitag Präsident Wladimir Putin treffen. Das berichtet die amerikanische Nachrichtenseite Axios. Kreml-Sprecher Dimitri Peskow hat das Treffen bestätigt und fügte an, das Treffen könnte mehrere Stunden dauern.
Der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi zufolge wird es in den Gesprächen um eine Lösung des Ukraine-Konflikts gehen. Auch könnte die Möglichkeit eines Treffens zwischen Wladimir Putin und Donald Trump zur Sprache kommen. Peskow warnte jedoch vor überhöhten Erwartungen an das Treffen und betonte, es seien keine Durchbrüche von Witkoffs Besuch in Russland zu erwarten.
Ukraine meldet zwei Tote bei russischen Luftangriffen
Bei russischen Luftangriffen auf die Ukraine sind nach Angaben aus Kiew zwei Menschen getötet und mehr als zwei Dutzend verletzt worden. Ein russischer Raketenangriff in der zentralen Stadt Dnipro habe einen Menschen das Leben gekostet, erklärte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski am Donnerstag. Laut dem Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, wurden bei dem Angriff zudem acht Menschen verletzt.
Bei einem russischen Drohnenangriff auf ein Wohngebäude in der westukrainischen Stadt Schytomyr wurde nach Angaben des Gouverneurs der Region, Witali Bunetschko, ein Mensch getötet. Unter den fünf Verletzten sei auch ein Kind. Auch in anderen Städten in der Ukraine gab es Verletzte durch russische Angriffe. Laut Selenski zeige dies, dass Russland «Diplomatie ignoriert».
Derweil meldete Moskau die Einnahme eines weiteren Dorfes in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine. Russische Soldaten hätten das Dorf Schurawka «befreit», erklärte die Armee. Der ukrainische Generalstabschef Oleksandr Syrskyj hatte in dieser Woche vor einer russischen Offensive in der Region Sumy und der Nachbarregion Charkiw gewarnt. (AFP)
Kiew wirft Moskau erneut Tötung von Kriegsgefangenen vor
Die Ukraine wirft dem russischen Militär die Erschiessung von vier weiteren ukrainischen Soldaten nach ihrer Gefangennahme vor. Ein von einer Drohne aufgenommenes Video dokumentiere dieses Kriegsverbrechen, schrieb der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez bei Telegram. Auf den Bildern ist zu sehen, wie Soldaten mit erhobenen Händen aus einem zerstörten Haus kommen und sich auf Befehl ihrer Gegner ins Gras legen. Anschliessend schiessen diese auf die am Boden Liegenden – erst in den Rücken und dann in den Kopf.
«Nach vorläufigen Informationen geschah dies am 13. März in der Nähe des Dorfes Pjatychatky», schrieb Lubinez. Er werde den Fall dem Internationalen Roten Kreuz und den Vereinten Nationen übermitteln, damit sie die Straftat erfassen. Solche Hinrichtungen seien kein Einzelfall, sondern systematische Politik der Russischen Föderation, die auf höchster Ebene gefördert werde, klagte er. Mehrere unabhängige Experten haben das Video als authentisch eingestuft.
Immer wieder wirft die Ukraine Russland Kriegsverbrechen vor. Insbesondere die Tötung von Kriegsgefangenen wurde bereits mehrfach auch auf Video- oder Bildmaterial festgehalten. Moskau hat bisher alle derartigen Vorwürfe als haltlos zurückgewiesen. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte dazu, dass Russland die gefangenen Ukrainer entsprechend den internationalen Gesetzen behandle. (DPA)
US-Botschafterin in der Ukraine tritt zurück
Die US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, ist von ihrem Amt zurückgetreten, wie ein Sprecher des Aussenministeriums heute gegenüber CNN erklärte. «Sie ist dort seit drei Jahren Botschafterin – das ist eine lange Zeit in einem Kriegsgebiet», sagte der Sprecher. Weitere Erklärungen zum Rücktritt gab es keine.

Bridget Brink bei einer Ansprache im Dezember 2024 in der Ukraine.
IMAGO/Avalon.redIhr Rücktritt von dem Amt, das sie seit Mai 2022 innehatte, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Trump-Administration ihre Ukraine-Politik geändert hat, indem sie aggressive Verhandlungen zur Beendigung des Krieges anstrebt.
Russland und Ukraine greifen einander mit Drohnen an
Russland und die Ukraine haben einander am Abend erneut mit einer grossen Zahl von Kampfdrohnen angegriffen. Über der ostukrainischen Grossstadt Charkiw wurden nach Angaben von Bürgermeister Ihor Terechow mehr als 20 Einschläge gezählt. An mehreren Stellen brenne es. Nach einem ersten Überblick gebe es zwei Verletzte.
Ebenso war die Grossstadt Dnipro im Süden betroffen. Dort seien mindestens 14 Menschen verletzt worden, berichtete der Rundfunksender Suspilne.
Ukrainische Drohnen über vielen russischen Gebieten
Nach mehreren Nächten Pause startete auch die Ukraine nach russischen Angaben wieder eine grössere Zahl von Kampfdrohnen. Die Ziele und Auswirkungen dieser Angriffe waren nicht sofort klar.
Das russische Militär teilte mit, über den Gebieten Rostow, Woronesch, Pensa, über der Halbinsel Krim, dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer seien ukrainische Drohnen abgefangen worden. Am Flughafen Uljanowsk an der Wolga wurde der Verkehr vorübergehend eingeschränkt. (DPA)
Offenbar kämpften Chinesen in der russischen Armee
Die ukrainischen Streitkräfte sollen in der Region Donezk zwei chinesische Staatsbürger gefangen genommen haben. Laut Wolodimir Selenski kämpften die Chinesen für die russische Armee. Dies teilte der ukrainische Präsident auf Telegram mit.
«Uns liegen Informationen vor, dass es in den Einheiten der Besatzer deutlich mehr chinesische Staatsbürger gibt als nur diese zwei. Derzeit klären wir alle Fakten auf. Der Geheimdienst, der Sicherheitsdienst der Ukraine und entsprechende Einheiten der Streitkräfte arbeiten daran.»
Selenski habe den Aussenminister der Ukraine angewiesen, «umgehend Kontakt mit Peking aufzunehmen und zu klären, wie China auf diese Situation zu reagieren gedenkt».
Die gefangenen chinesischen Staatsbürger befänden sich derzeit in der Obhut des ukrainischen Sicherheitsdienstes. (job)

Wolodimir Selenski teilte am Dienstag mit, dass zwei chinesische Staatsbürger gefangen genommen wurden.
IMAGO/ZUMA Press WireSelenski: Ukrainische Truppen im russischen Belgorod Oblast
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat am Montagabend offiziell die Präsenz ukrainischer Truppen im russischen Gebiet Belgorod bestätigt und erklärt, dass aktive Operationen in den Grenzgebieten eine gerechtfertigte Reaktion auf die russische Invasion seien, wie die «Ukrainska Pravda» berichtet.

Die Regionen Kursk und Belgorod auf der russischen Seite der Grenze und Sumy und Kharkiv auf der ukrainischen Seite der Grenze. Blau: russische Gebiete in ukrainischer Kontrolle, laut liveuemap.com.
liveuamap.com«Oberbefehlshaber Oleksandr Sirski berichtete heute gesondert über die Lage an der Front, einschliesslich unserer Präsenz in den Oblasten Kursk und Belgorod. Wir führen weiterhin aktive Operationen in den Grenzgebieten auf feindlichem Gebiet durch, und das ist absolut richtig – der Krieg muss dorthin zurückkehren, wo er herkommt.»
Selenski betonte, das Hauptziel dieser Aktionen sei der Schutz der ukrainischen Hromaden in den Oblasten Sumy und Charkiw, die systematisch von Russland angegriffen werden. Eine Hromada ist eine Verwaltungseinheit, die ein Dorf, mehrere Dörfer oder eine Stadt und deren angrenzende Gebiete bezeichnet.
Russland greift Kiew mit Raketen an
Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Raketen angegriffen und auch die Hauptstadt Kiew ins Visier genommen. Das Nachrichtenportal «Kyiv Independent» berichtete am Morgen unter Berufung auf Bürgermeister Witali Klitschko von Explosionen sowie mehreren Opfern und herabstürzenden Trümmern beschädigter Gebäude. In mehreren Bezirken der Millionenstadt seien Brände ausgebrochen, Rettungskräfte seien losgeschickt worden, um Verletzte zu versorgen. Auch in anderen Landesteilen herrschte dem Bericht zufolge Raketenalarm.
Am Vorabend hatte das russische Militär die Ukraine mit neuen Drohnenschwärmen überzogen, die Medienberichten zufolge von der Flugabwehr unter Beschuss genommen wurden. Aus der Stadt Mykolajiw im Süden des Landes meldete die regionale Militärverwaltung Einschläge von Kampfdrohnen und mindestens zwei brennende Wohnhäuser. (DPA)
Britische und französische Militärs beraten in Kiew
Die Generalstabschefs Frankreichs und Grossbritanniens haben bei einem Besuch in Kiew die weitere Unterstützung für die Ukraine erörtert. Dabei sei mit den Vertretern der ukrainischen Führung sowohl die weitere militärische Hilfe für Kiew im Kampf gegen die russische Armee als auch eine Langzeitstrategie für den Umbau der ukrainischen Streitkräfte besprochen worden, teilte der französische Generalstabschef Thierry Burkhard auf der Plattform X mit. Er und sein britischer Kollege Tony Radakin hatten sich in Kiew auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodomir Selenski, Armeechef Olexander Sirski und Verteidigungsminister Rustem Umjerow getroffen.
Wichtiger Punkt der Unterredung in Kiew waren auch sogenannte Rückversicherungsoptionen. Damit ist die Entsendung internationaler Friedenstruppen in die Ukraine für den Fall eines Waffenstillstands gemeint. Sowohl London als auch Paris sind dazu bereit, suchen jedoch noch weitere Partner für eine internationale Koalition. «Gemeinsam wollen wir einen dauerhaften und festen Frieden in der Ukraine sichern, eine wichtige Voraussetzung für die Sicherheit des europäischen Kontinents», schrieb Burkhard. (DPA)
Selenski wirft Russland Angriffe auf zivile Objekte vor
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Russland die bewusste Kriegsführung gegen Städte und andere zivile Einrichtungen vorgeworfen. Allein in den vergangenen 24 Stunden habe das russische Militär Angriffe auf die Städte Krywyj Rih und Charkiw sowie ein Kraftwerk in Cherson lanciert – trotz einer Abmachung zum Schutz von Energieanlagen, sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. «Alle russischen Versprechen enden mit Raketen und Drohnen, Bomben oder Artillerie», fügte er hinzu.
Beim jüngsten Angriff auf Krywyj Rih mit mindestens 14 Toten sei eine Rakete im Wohngebiet bei einem Kinderspielplatz eingeschlagen. Unter den Opfern seien auch sechs Kinder. In Charkiw seien derweil nach nächtlichen russischen Drohnenangriffen mit fünf Toten und 34 Verletzten immer noch die Bergungsarbeiten im Gange. Auch der Treffer mit einer per Kamera gesteuerten Drohne in einem Kraftwerk könne kein Zufall sein – «die Russen wissen, dass es sich um eine Energieanlage handelt und diese Anlagen gemäss den Versprechen Russlands gegenüber der amerikanischen Seite vor jeglichen Angriffen geschützt werden müssen», warf er Russland vor.
US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin hatten bei einem Telefonat als Minimalkonsens – eine völlige Waffenruhe lehnte Putin ab – ein Moratorium für Schläge gegen Energieobjekte ausgemacht. Kiew stimmte dem später zu. Seither werfen sich beide Seiten immer wieder vor, die Abmachung nicht einzuhalten. Selenski bat einmal mehr die USA um Konsequenzen.
In seiner Videobotschaft ging Selenski aber auch auf ein Treffen ukrainischer Militärs mit Vertretern Frankreichs und Grossbritanniens ein. Dabei seien Details zur Stationierung von deren Sicherheitskontingenten besprochen worden. Es gebe spürbare Fortschritte auf dem Weg zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine, lobte der Präsident. Paris und London führen eine «Koalition der Willigen» an, die einen möglichen Frieden in der Ukraine absichern will. Russland lehnt die Stationierung europäischer Truppen in dem von ihm angegriffenen Land als Bedrohung der eigenen Sicherheit strikt ab. (DPA)
Ultimatum an Putin? Trump verliert laut Nato-Partnern Geduld
Bei ihren Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine verlieren die USA nach Angaben aus Nato-Kreisen die Geduld mit Russland. Aussenminister Marco Rubio machte bei einem Bündnistreffen in Brüssel deutlich, dass Präsident Donald Trump die aktuelle Hinhaltetaktik von Russlands Präsident Wladimir Putin vermutlich nicht mehre lange akzeptieren werde. Es gehe dabei eher um «Wochen als um Monate», ergänzte er nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen des Treffens.

Strapaziert offenbar Trumps Geduld: Der russische Präsident Wladimir Putin. (4. April 2025)
AFP/Vyacheslav ProkofyevUnklar blieb demnach allerdings, wie die USA in dem Fall reagieren würden, dass Putin seinen Kurs nicht ändert. Als Optionen gelten neue US-Sanktionen gegen die russische Wirtschaft, aber auch neue Waffenhilfen für die Ukraine.
Trump will Waffenruhe
Trump versucht im Krieg Russlands gegen die Ukraine seit Wochen eine Lösung zu vermitteln. Er hat mehrfach zu verstehen gegeben, dass dies im Eigeninteresse der USA liege und für sein Land wirtschaftlich von Vorteil wäre. Eine von Trump vorgeschlagene 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen hat Putin aber abgelehnt. Als Minimalkonsens wurde vereinbart, Objekte der Energieversorgung von Angriffen auszunehmen – was in der Praxis aber nicht klappt, wie sich beide Kriegsparteien vorwerfen.
Mehrere europäische Alliierte äusserten am Freitag bei dem Aussenministertreffen Verständnis dafür, dass Trump nun wohl die Geduld verliert. Russland schulde den USA eine Antwort, sagte etwa der Franzose Jean-Noël Barrot. Der britische Aussenminister David Lammy erklärte mit Blick auf Putin: «Er könnte jetzt einer Waffenruhe zustimmen». Stattdessen bombardiere er aber weiterhin die Ukraine, ihre Zivilbevölkerung und ihre Energieversorger.
Über Trumps Ungeduld, was die Politik von Putin angeht, hatte vor kurzem auch Finnlands Präsident Alexander Stubb nach einer Runde Golf mit dem Trump berichtet. Er nannte allerdings keine Zeitlinien für mögliche Konsequenzen. (DPA)