Nordkoreaner nach grossen Verlusten von Front abgezogen

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UkraineRiesige Verluste: Nordkoreaner von der Front abgezogen

Seit gut zwei Wochen sind laut der Ukraine keine Nordkoreaner mehr an der Front gesehen worden. Zuvor waren die Truppen stark dezimiert worden.

Kim Jong-un soll rund 12'000 Soldaten in die Ukraine geschickt haben.
Die Todesrate an der Front war für die Nordkoreaner hoch (Bild von einer ukrainischen Drohne).
Die Koreaner erhielten russische Uniformen.
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Kim Jong-un soll rund 12'000 Soldaten in die Ukraine geschickt haben.

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Darum gehts

  • Laut ukrainischen Offizieren sind seit einiger Zeit an der Front keine Nordkoreaner mehr zu sehen.

  • Die Truppen von Kim Jong-un hatten zuvor exorbitant hohe Verluste erlitten.

  • Vor allem in der Region Kursk wurden sie regelrecht verheizt.

Beamte in Kiew haben Berichte über den vorläufigen Abzug nordkoreanischer Soldaten von der Front im westrussischen Gebiet Kursk bestätigt. «Wir teilen mit, dass die Präsenz von Militäreinheiten aus Nordkorea seit etwa drei Wochen nicht spürbar ist, wahrscheinlich waren sie wegen der hohen Verluste gezwungen, sich zurückzuziehen»: Dies sagte der Sprecher der ukrainischen Spezialeinheiten, Oberst Olexander Kindratenko, laut der «Ukraijinska Prawda». Kindratenko schränkte ein, dass er nur für die Frontabschnitte sprechen könne, in denen Spezialeinheiten eingesetzt waren.

Der Armeesprecher wollte auch keine Schätzung zu den Verlusten abgeben. Er sagte, die nordkoreanischen Soldaten zögen sich nach seiner Einschätzung zurück, um sich «zu erholen und anderweitig eingesetzt zu werden». General Oleksandy Sysrky sprach allerdings davon, die Nordkoreaner hätten die Hälfte ihrer Truppen verloren.

Zuvor hatte die Tageszeitung «New York Times» vom Abzug der nordkoreanischen Soldaten berichtet. Dies hänge mit den hohen Verlusten der Einheiten zusammen, die Russland im Verbund mit eigenen Kräften zur Rückeroberung der Region einsetze, heisst es in dem Bericht. Kremlsprecher Dmitri Peskow wollte diese Angaben nicht kommentieren.

Nordkoreaner seit Herbst im Einsatz

Ende Oktober hatte es erste Berichte über die Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland gegeben. Kremlchef Wladimir Putin und der Machthaber in Pjöngjang, Kim Jong Un, hatten zuvor eine verstärkte Kooperation auch im Militärbereich vereinbart. Ab November gab es zunehmend Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Soldaten im Gebiet Kursk. Inzwischen hat Kiew auch die Gefangennahme mehrerer Nordkoreaner öffentlich gemacht.

Die ukrainischen Streitkräfte haben Teile des Gebiets Kursk bei einer überraschenden Gegenoffensive im vergangenen Sommer erobert. Ziel der Operation war es, die russischen Truppen, die seit inzwischen fast drei Jahren einen Eroberungskrieg in der Ukraine führen, zu einer Truppenverlegung zu zwingen. Damit wollte Kiew den Druck auf die Front im Osten des eigenen Landes verringern.

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