Nachtclubs sind bei Jugendlichen nicht angesagt

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Umfrage«Zu laut, zu teuer, zu unpersönlich»: Darum meiden Junge Clubs

Zu laut, zu teuer, zu unpersönlich und keinen Bock auf einen Kater: Jugendliche erzählen, warum sie sich heutzutage lieber gemütlich zu Hause treffen.

Der 18-jährige Lionel aus Zürich bemerkt in seinem Freundeskreis eine mangelnde Begeisterung für Clubbesuche. Auch bei seinem letzten Besuch im Kaufleuten fiel ihm auf, dass seine Altersgruppe kaum vertreten war.
Die 20-jährige Amela aus Zürich geht praktisch nie in den Ausgang. Sie bevorzugen Ruhe am Wochenende, um sich von einer stressigen Woche zu erholen. Falls überhaupt, zieht sie Homepartys mit Freunden einem Clubbesuch vor. Neue Leute kennen zu lernen, ist nicht ihr Ding.
Der 19-jährige Gian aus Wilen TG zeigt ebenfalls wenig Interesse an Clubs. Die finanzielle Belastung – von den teuren Eintrittspreisen bis hin zu den Zugfahrten nach Winterthur oder St. Gallen – ist für ihn und seine mit Lehrlingslöhnen ausgestatteten Freunde oft zu hoch.
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Der 18-jährige Lionel aus Zürich bemerkt in seinem Freundeskreis eine mangelnde Begeisterung für Clubbesuche. Auch bei seinem letzten Besuch im Kaufleuten fiel ihm auf, dass seine Altersgruppe kaum vertreten war.

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Darum gehts

  • Schweizer Nachtclubs beklagen, dass sie immer weniger junge Gäste haben.

  • Fragt man junge Erwachsene, bestätigt sich das Bild: Viele haben keine Lust darauf, können es sich nicht leisten oder feiern lieber an Homepartys. 

Die Schweizer Nachtclubs haben ein Problem: Die junge Kundschaft bleibt aus. Wir haben Jugendliche gefragt, wie häufig sie tatsächlich noch das Nachtleben aufsuchen. Hier sind ihre Antworten:

Lionel (18) aus Zürich

Ich nehme in meinem gleichaltrigen Freundeskreis selbst wahr, dass Clubbesuche bei uns nicht sonderlich beliebt sind. Das ist mir auch beim letzten Besuch im Kaufleuten aufgefallen. Unsere Altersgeneration war sehr untervertreten. Ich gehe ein- bis zweimal pro Monat in den Ausgang. Wenn ich Prüfungen habe, lasse ich den Ausgang lieber ganz sein. Am Wochenende bin ich meistens auch zusätzlich müde vom Sporttraining.

Amela (20) aus Zürich

Ich gehe praktisch nie in den Ausgang. Letztes Jahr war ich einmal in einem Club. Ich brauche am Wochenende Ruhe, um mich von der stressigen Woche zu erholen. Und wenn, dann gehe ich lieber an eine Homeparty mit Freunden. Ich bin nicht der Typ, dem es gefällt, neue Leute kennen zu lernen.

Gian (19) aus Wilen TG

In Clubs gehe ich eher weniger. Für mich und meine Kollegen mit einem Lehrlingslohn ist das zu teuer. Allein die Zugfahrt nach Winterthur oder St. Gallen geht ins Geld. Wenn, dann bevorzugen wir den Besuch in einer gemütlichen Bar oder bei einer Home-Party. Zu Hause ist der Umgang persönlicher und man kann sich ohne laute Musik besser unterhalten. Die Musik kann man zudem selbst bestimmen.

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Tiziana (20) Bremgarten AG

In den Club gehe ich sehr selten, wenn dann eher in eine Bar. Ein- bis zweimal monatlich. Ich habe keine Lust, jedes Wochenende nach Zürich zu fahren und am nächsten Tag völlig am Ende zu sein. Dazu kommen die horrenden Preise in den Clubs. Ich und mein Kollegenkreis bevorzugen das örtliche Kulturzentrum.

Wir haben in Zürich Jugendliche befragt, wie viel mal im Monat sie einen Club oder eine Bar besuchen.

20min/tif

Leo (17) aus Zürich

Ich treffe mich beinahe jedes Wochenende mit meinen Kollegen und trinke mit ihnen. In einen Club oder in eine Bar gehen wir aber eher selten zusammen. Das ist für uns zu teuer. Die meisten meiner Kollegen haben noch einen Lehrlingslohn. Sonst würden wir wahrscheinlich mehr in den Ausgang gehen.

Lenya (19) aus Hüntwangen ZH

In den Ausgang gehe ich ein- bis zweimal pro Monat. Ich bin kein wöchentlicher Party-Springer. Ich trinke am Wochenende lieber zu Hause mit meinen Freunden zusammen oder widme mich meinem Pferd. Wenn ich in den Ausgang gehe, bleibe ich aber meistens bis zur Clubschliessung bis in die frühen Morgenstunden. Dann verbringe ich den Sonntag auch eher gemächlich.

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