BernWegen Minustemperaturen: Obdachlose übernachten in Uni Bern
Wenn die Temperatur unter null sinkt, wird es für Obdachlose schwierig, sich warmzuhalten. Notgedrungen übernachten sie in Uni-Gebäuden oder in den Bibliotheken der Stadt.
Darum gehts
In den kalten Jahreszeiten suchen Obdachlose oft in öffentlichen Gebäuden nach Schutz.
Sie übernachten etwa in den Gebäuden der Universität Bern.
Die Kornhausbibliothek akzeptiert die Obdachlosen, wobei die Gäste aber nicht gestört werden dürfen.
In den kalten Wintermonaten suchen Obdachlose in Bern verstärkt nach Orten, um sich vor der Kälte zu schützen. Bibliotheken und andere Uni-Bern-Gebäude dienen dabei oft als Zufluchtsort. «Meist halten sich diese Personen bewusst zurück, sodass ihre Anwesenheit nicht sofort bemerkt wird. Wenn die Personen tagsüber den Betrieb stören oder in Gebäuden übernachten, werden sie weggewiesen», sagt Ivo Schmucki von der Medienstelle der Uni Bern zu 20 Minuten.
Die Gebäude der Universität Bern sind grundsätzlich frei zugänglich. Am Abend und in der Nacht werden die Räumlichkeiten jedoch geschlossen, meint Schmucki. Es ist nicht auszuschliessen, dass Obdachlose unbemerkt in den Gebäuden übernachten.
Kornhausbibliothek-Direktor Dani Landolf bestätigt ebenfalls, dass Obdachlose oft die Bibliotheken aufsuchen, was grundsätzlich akzeptiert wird, solange andere Gäste nicht gestört werden, schreibt «Bärntoday».
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Notschlafstellen sind überfüllt
Laut Eva Gammenthaler von der «Kirchlichen Gassenarbeit Bern» gibt es in Bern nicht viele Orte, an denen sich Menschen ohne Konsumzwang aufhalten können, besonders in den kalten Monaten. «Bestehende Notschlafstellen sind oft überfüllt und tagsüber geschlossen. Zwar gibt es spezielle Aufenthaltsräume wie das Alkistübli oder den Mittagstisch für Geflüchtete, diese sind jedoch nicht für alle zugänglich», sagt Gammenthaler zu «Bärntoday».
Empfehlung der Stadt Bern
Obdachlose haben oft keine andere Wahl, als öffentlich zugängliche Gebäude wie Kirchen oder Bibliotheken aufzusuchen. Die Stadt Bern empfiehlt dies sogar in ihrer «Strategie Obdach 2024-2027.» Die Gassenarbeit Bern fordert jedoch, die Angebote auszubauen. Es soll mehr Angebote ohne Konsumzwang und Einlassbeschränkungen geben, um die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
Die Stadt Bern argumentiert hingegen, bereits ausreichend Angebote bereitzustellen, darunter aufsuchende Arbeit von Pinto, das Obdachlosencafé Punkt6 und betreute Studiowohnungen.
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