Credit Suisse: Urs Rohner behält seine 52 Millionen

Aktualisiert

Ex-CS-ChefUrs Rohner behält seine Millionen, trotz Angst vor «gesellschaftlicher Ächtung»

In Bankenkreisen kam das Gerücht auf, Urs Rohner hege die Absicht, einen Teil seines Verdienstes als Wiedergutmachung zurückzuzahlen. Doch an den Gerüchten ist nichts dran: Der ehemalige CS-Verwaltungsratspräsident will seine Millionen behalten.

Als ehemaliger CS-Verwaltungsratspräsident wird Urs Rohner auch für den Untergang der Credit Suisse mitverantwortlich gemacht.
Aus diesem Grund fürchte er sich nun vor einer «gesellschaftlichen Ächtung».
In Bankenkreisen kam das Gerücht auf, Rohner hege die Absicht, einen Teil seines Verdiensts als Wiedergutmachung zurückzuzahlen.
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Als ehemaliger CS-Verwaltungsratspräsident wird Urs Rohner auch für den Untergang der Credit Suisse mitverantwortlich gemacht.

Anna-Tia Buss/Tamedia

Darum gehts

  • Urs Rohner amtete zwölf Jahre lang im Verwaltungsrat der Credit Suisse – zuerst als Vize dann als Präsident. 

  • Der Niedergang der Bank wird unter anderem auch ihm angelastet.

  • In Bankenkreisen kam deshalb das Gerücht auf, Rohner hege die Absicht, einen Teil seines Verdienstes während seiner CS-Amtszeit als Wiedergutmachung zurückzuzahlen.

Urs Rohner sass jahrelang im Verwaltungsrat der Credit Suisse. Sämtliche Skandale überstand er unbeschadet – keine Rücktrittsforderung konnte ihm gefährlich werden. Zwölf Jahre lang war der 63-Jährige im Verwaltungsrat, was der maximalen Amtszeit entspricht. Zuerst als Vize, dann als Präsident. 

Der beinahe Zerfall der Credit Suisse und die damit einhergehende Notübernahme durch die UBS rücken den ehemaligen CS-Verwaltungsratspräsidenten wieder ins Rampenlicht. Rohner leide «total» und wage sich kaum mehr unter die Leute, wie ein langjähriger Vertrauter gegenüber den Zeitungen der CH-Media sagt. Wie viele andere CS-Manager fürchte er die «gesellschaftliche Ächtung».

Er behält seine Millionen

In Bankenkreisen kam das Gerücht auf, dass Rohner die Absicht hege, einen Teil seines Verdienstes während seiner Amtszeit im CS-Verwaltungsrat zurückzuzahlen, um wieder gesellschaftliche Akzeptanz zu erlangen. Urs Rohner bewege sich in der Kunst- und Kulturszene und sei Mitglied im Rotary 1, dem einflussreichsten Serviceklub der Schweiz, wie die Zeitungen der CH-Media weiter schreiben. Derzeit könne er sich jedoch kaum in der Öffentlichkeit blicken lassen, zu gross seien die Nachbeben des beinahe Untergangs der Credit Suisse. 

Soll Urs Rohner einen Teil seiner Millionen zurückgeben?

Rohner reagiert mittels eines Sprechers auf die Anfrage der Zeitung. Dieser sagte, dass er seine Vergütung in all seinen Amtsjahren stets «unabhängig vom Geschäftsergebnis» bezogen habe. «Als Verwaltungsratspräsident bekam er keine Boni, darum gibt es hier auch nichts zurückzuzahlen», so der Sprecher. Zudem habe Rohner über sieben Jahre hinweg «freiwillig» auf einen Teil seines Verdienstes verzichtet. «Er hat insgesamt fünf Millionen Franken, auf die er Anspruch gehabt hätte, nicht bezogen», so der Sprecher weiter. Dabei solle es bleiben, weitere Rückzahlungen seien nicht geplant.

Während seiner Zeit im CS-Verwaltungsrat hat Urs Rohner rund 52 Millionen Franken verdient, wie aus einer Zusammenstellung des Stimmrechtsberaters von Ethos hervorgeht. Das Gross davon erhielt er in Cash, nicht in Aktien, wie viele seiner Amtskollegen. Damit litt sein Vermögen unter dem Einbruch der Credit-Suisse-Aktie nicht.

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