Wintersturm: «Bomben-Zyklon» – Schweizer kennen das Phänomen von Sturm «Lothar»

Ein Wintersturm, wie er nur «einmal pro Generation vorkommt», droht die Weihnachtspläne von Millionen von Menschen in den USA durcheinanderzubringen. Der US-Wetterdienst warnte vor «rekordverdächtiger Kälte und lebensbedrohlichen Windböen», die sich von den Rocky Mountains auf die östliche Hälfte der USA ausbreiten werden. An den Grossen Seen könnte sich ein «Bomben-Zyklon» bilden, sagen Meteorologen.

Als einen «Bomben-Zyklon» klassifizieren Meteorologen einen Sturm, wenn innerhalb von 24 Stunden der Luftdruck drastisch abfällt. In der Klimatologie wird dieses Wetterphänomen «Zyklogenese» genannt. Per Definition muss für eine rapide Zyklogenese der Luftdruck in den mittleren Breiten innerhalb von 24 Stunden um 24 Hektopascal fallen. Das geschieht beim Aufeinandertreffen von kalter arktischer und milder Luft. Heftige Schneestürme könnten die Folge von solchen «Bomben-Zyklons» sein.

In den Bundesstaaten Montana, South Dakota und Wyoming seien bereits Werte um minus 45 Grad Celsius gemessen worden. «Dies ist nicht wie ein Schneetag aus Kinderzeiten», warnte Präsident Joe Biden. Angesichts frostiger Temperaturen sei der Zustand der Strassen vielerorts weiter sehr schlecht. Bis am Samstag stösst die kalte Luft bis nach Florida vor, selbst hier ist dann in den nördlichen Counties mit frostigen Temperaturen in der Nacht zu rechnen, wie MeteoNews schreibt.

Auch in Europa können «Bomben-Zyklone» entstehen. Das bekannteste Beispiel ist der Weihnachtsorkan Lothar, der am 26. Dezember 1999 über Mitteleuropa und die Schweiz hinwegzog und dabei immense Schäden verursachte. In der Schweiz verloren damals 14 Menschen ihr Leben. Der Schaden wurde später auf 1,35 Milliarden Franken beziffert.