So reagieren Mexiko, China und Kanada auf die Strafzölle

Aktualisiert

Zoff um US-StrafzölleSo reagieren Mexiko und Co. auf die verhängten Strafzölle

Mexikos Präsidentin ruft empört «Verleumdung», Kanada kündigt Gegenzölle an und China droht mit einer Klage.

Die USA werfen Mexikos Regierung eine Zusammenarbeit mit Drogenkartellen vor. Präsidentin Claudia Sheinbaum weist die Vorwürfe als «Verleumdung» zurück.
Die US-Regierung führt ab Samstag Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie zehn Prozent auf China ein.
Laut Pressesprecherin Karoline Leavitt reagiert die US-Regierung damit auf «das illegale Fentanyl, das Mexiko, Kanada und China beschafft und in den USA verbreitet haben».
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Die USA werfen Mexikos Regierung eine Zusammenarbeit mit Drogenkartellen vor. Präsidentin Claudia Sheinbaum weist die Vorwürfe als «Verleumdung» zurück.

AFP

Darum gehts

  • Die USA verhängen Strafzölle für Mexiko, Kanada und China.

  • Präsidentin Claudia Sheinbaum weist die Vorwürfe, mit Drogenkartellen zusammenzuarbeiten, als «Verleumdung» zurück.

  • Kanada kündigt Gegenzölle in gleicher Höhe an und bittet die Kanadier, über geplante Urlaube in den USA nachzudenken.

  • China will bei der WTO Klage einreichen und ebenfalls Gegenmassnahmen ergreifen.

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum hat die von Washington erhobenen Anschuldigungen hinsichtlich einer «Allianz» ihrer Regierung mit Drogenkartellen entschieden zurückgewiesen. «Wir weisen die Verleumdung der mexikanischen Regierung durch das Weisse Haus, sie arbeite mit kriminellen Organisationen zusammen, kategorisch zurück», erklärte Sheinbaum am Samstag im Onlinedienst X. Zudem kündigte sie als Vergeltung für die Verhängung von US-Zöllen gegen ihr Land Gegenmassnahmen an.

Wenn es irgendwo eine solche Allianz gebe, «dann in den US-Waffengeschäften, die hochmoderne Waffen an diese kriminellen Gruppen verkaufen», gab Sheinbaum die Vorwürfe zurück. Die US-Regierung und ihre Behörden forderte sie auf, stattdessen vielmehr «den Verkauf von Betäubungsmitteln auf den Strassen ihrer wichtigsten Städte» sowie die damit verbundene «Geldwäsche» zu bekämpfen.» Dies täten sie jedoch nicht, fügte sie hinzu.

Trump: Kartelle haben «Allianz» mit Regierung

US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag wie angekündigt per Dekret Zölle gegen Kanada, Mexiko und China verhängt. Trump wirft den drei Ländern vor, nicht genug gegen den Schmuggel der oftmals tödlichen Droge Fentanyl in die USA zu unternehmen.

Das Weisse Haus erklärte zudem am Samstag, die mexikanischen Drogenkartelle seien «die weltweit grössten Händler von Fentanyl, Methamphetamin und anderen Drogen». Zudem hätten sie «eine Allianz» mit der mexikanischen Regierung.

Kanada: Trudeau kündigt Gegenzölle an

Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau hat als Reaktion auf die US-Strafzölle Gegenzölle in gleicher Höhe angekündigt. Kanada werde seinerseits ab Dienstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren einführen, sagte Trudeau am Abend auf einer Pressekonferenz.

Zeigt Unverständnis für die US-Zölle auf kanadische Produkte: Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau.

Zeigt Unverständnis für die US-Zölle auf kanadische Produkte: Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau.

Chris Young/Canadian Press via ZUMA Press/dpa

In einer emotionalen Rede hatte er die Jahrhunderte dauernden Beziehungen der Nachbarn USA und Kanada hervorgehoben. «Wir waren immer auf der Seite von euch Amerikanern», zeigte er sein Unverständnis für die von US-Präsident Donald Trump geplanten Zölle auf kanadische Produkte, die ab kommenden Dienstag in Kraft treten sollen. Er forderte seine kanadischen Landsleute auf, über geplante Urlaube in den USA nachzudenken.

China will Klage bei der WTO einreichen

Als Antwort auf die bevorstehende Einführung von US-Zöllen auf chinesische Waren hat China «entsprechende Gegenmassnahmen» angekündigt. Zudem werde man eine Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) einreichen, um die Rechte und Interessen Chinas zu schützen, teilte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums mit. Ob es sich bei den angekündigten Gegenmassnahmen um Gegenzölle handelt, liess das Handelsministerium offen.

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