So denkt ein Postautofahrer über den Touristenandrang im Tessin

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VerzascatalSo denkt ein Postautofahrer über den Touristenandrang im Tessin

Ein Postautofahrer erzählt, was er von Touristinnen und Touristen im Verzascatal hält – manchmal erinnerten sie ihn an Geier.

Das Verzascatal ist bei Touristinnen und Touristen beliebt.
90 Prozent davon hätten gute Umgangsformen, sagt Postautofahrer Giuseppe Basilico.
Andere erinnerten ihn aber an Geier, so Basilico.
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Das Verzascatal ist bei Touristinnen und Touristen beliebt.

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Tourismus im Tessin: Darum gehts

  • Die vielen Touristinnen und Touristen stellen das beliebte Verzascatal vor Probleme.

  • Postautofahrer Giuseppe Basilico erzählt, wie er den Ansturm erlebt.

  • Auch die Camper, Töff- und Velofahrer sind eine Herausforderung.

«Manchmal erinnern sie mich an Geier» – das sagt Postautofahrer Giuseppe Basilico über Touristinnen und Touristen in der Schweiz, wenn er kaum die Türen aufkriegt, weil die Leute so drängen. Der 48-Jährige hat mit SRF über die rund 50'000 Gäste gesprochen, die im Tessiner Verzascatal während der Sommermonate das Postauto nutzen.

Das nervt den Postautofahrer am meisten

Das Tal muss einen grossen Touristenansturm bewältigen, ähnlich wie Lauterbrunnen und Iseltwald am Brienzersee. 90 Prozent der Touristinnen und Touristen hätten gute Umgangsformen, sagt Basilico. Über die Menschen, die Bedürftigen wie Schwangeren und älteren Personen im Bus keinen Platz anbieten, nervt er sich aber gewaltig.

Menschen auf der Römerbrücke bei Lavertezzo im Val Verzasca.

Menschen auf der Römerbrücke bei Lavertezzo im Val Verzasca.

Er muss die Gäste im Bus zurückhalten

Basilico muss Gäste zurückhalten: «Jetzt sind ein paar Schlaumeier bei mir eingestiegen. Die meinten wohl, zuvorderst gäbe es noch Platz», sagt er beiSRF. «Die müssen jetzt halt eine Stunde lang stehen. Jetzt mache ich niemandem mehr auf.» Auch die vielen Camper, Töff- und Velofahrer seien eine Herausforderung. Sein Kollege habe schon mit dem Bus in eine Wand fahren müssen, um einen Camper nicht zu touchieren.

Muss die Schweiz mehr gegen Übertourismus tun?

So sind andere Schweizer Gemeinden betroffen

Seit ein Steg zum Brienzersee in Iseltwald in einer Netflix-Doku zu sehen war, überrennen ihn asiatische Touristinnen und Touristen. Nun bittet die Berner Gemeinde die selfieverrückten Gäste zur Kasse und verlangt fünf Franken.

Wer auf diesen Holzsteg in Iseltwald will, muss am Drehkreuz bezahlen.

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20Min/Noah Gugler

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Wer in Lauterbrunnen wohnen will, hat es schwierig.

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20min/leo

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