KinderkrankheitRingelröteln auf dem Vormarsch – das musst du tun
In der Schweiz und Europa steigen die Fälle von Ringelröteln, einer hochansteckenden Kinderkrankheit, die für ungeborene Kinder gefährlich sein kann. Ein Überblick über die wichtigsten Informationen.
Darum gehts
In der Schweiz und Europa gibt es mehr Fälle von Ringelröteln, einer hochansteckenden Kinderkrankheit.
Die Krankheit kann für ungeborene Kinder gefährlich sein.
Es gibt weder eine Therapie noch eine Impfung gegen Ringelröteln. Wer die Krankheit einmal hatte, ist lebenslang geschützt.
In der Schweiz und Europa gibt es mehr Fälle von Ringelröteln, einer ansteckenden Kinderkrankheit, die gefährlich für ungeborene Kinder sein kann. Doch wie gefährlich ist das Virus wirklich? Ein Überblick über die wichtigsten Informationen zu Ringelröteln.
Was ist Ringelröteln genau?
«Das ist eine typische Kinderkrankheit, wie Masern oder Mumps», sagt Kinderärztin Irmela Heinrichs. Es beginnt mit einem fieberhaften Infekt, dann zeigt sich der typische Ausschlag, der der Krankheit den Namen gibt. «Beide Wangen sind dann eindrucksvoll gerötet. Man nennt es liebevoll auch Ohrfeigengesicht. Und meistens haben die Kinder auf den Armen und Beinen auch ringelförmige Ausschläge», erklärt Heinrichs, die auch im Vorstand von Kinderärzte Schweiz ist.
Ist die Krankheit ansteckend?
Ringelröteln werden wie Windpocken durch Tröpfcheninfektion übertragen. Deshalb ist es bei Kindern auch eine sehr häufige Erkrankung, schreibt das Bundesamt für Gesundheit. «Mehr als die Hälfte der Erwachsenen hatte die Erkrankung in der Kindheit, teils ohne Symptome», erklärt Mediensprecher Simon Ming.
So hoch sind die Fälle aktuell
Eine kontinuierliche Überwachung von Ringelröteln existiere in der Schweiz nicht, schreibt das BAG. Deshalb gebe es auch keine genauen Fallzahlen. «Die Krankheit kann das ganze Jahr über in Wellen auftreten oder als Einzelfälle, da viele Infizierte keine Symptome zeigen.» Heinrichs bemerkt in ihrer Praxis momentan einen Anstieg der Fälle. Dies bestätige sich auch im Austausch mit Ärztekolleginnen und -kollegen. «Grundsätzlich sind solche Krankheiten immer ein bisschen häufiger im Frühling und Herbst, momentan sind es aber schon deutlich mehr Fälle als in anderen Jahren. Dieses Jahr sind die Zahlen offensichtlich auch in anderen Ländern erhöht.»
Muss ich wegen Ringelröteln zum Kinderarzt?
«Man kann die Krankheit problemlos zu Hause auskurieren lassen, wie bei einem üblichen Infekt auch», sagt Kinderärztin Heinrichs. Zusätzlich könne man mit Ibuprofen oder Paracetamol etwas gegen das Fieber tun. «Die Rötungen gehen von alleine weg.»
Hattest du schon Ringelröteln?
Muss ich mein Kind aus dem Kindergarten nehmen?
«Wenn in einem Kindergarten Ringelröteln auftreten und die eigene Familie gesund ist, kann das Kind weiterhin den Kindergarten besuchen», sagt Kinderärztin Heinrichs.
Wie gefährlich ist die Krankheit?
Das BAG betont, dass Ringelröteln «in aller Regel mild verlaufen. Risiken bestehen für Schwangere und das ungeborene Kind sowie für Personen mit starker Immunschwäche.» Die Krankheit führe dazu, dass rote Blutkörperchen zerstört werden, was insbesondere für Frauen am Anfang der Schwangerschaft, beispielsweise in der zehnten Woche, problematisch sein könne. «So könnte es zu einer Blutarmut des ungeborenen Kindes führen», erklärt Kinderärztin Heinrichs. Oft wüssten schwangere Frauen nicht, ob sie die Krankheit als Kind schon einmal hatten. «Schwangere, die Kontakt zu einem Kind mit Ringelröteln hatten, sollten sich bei ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt melden.»
Gibt es eine Impfung gegen Ringelröteln?
Es gibt weder eine Therapie noch eine Impfung gegen Ringelröteln. «Wer die Krankheit hinter sich hat, ist für sein ganzes Leben geschützt», so BAG-Sprecher Simon Ming.
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