Wahlen 2023: Das sind die «extremsten» Gemeinden der Schweiz

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Wahlen 2023Von SVP bis SP – das sind die «extremsten» Gemeinden der Schweiz

Ein Blick in die Schweizer Gemeindelandschaft zeigt überraschende Resultate der gestrigen Wahlen. So gelang es der SVP in einer Gemeinde, ganze 93,5 Prozent aller Stimmen zu erhalten. Doch auch der SP-Wähleranteil in der Stadt Bern ist bemerkenswert. 

Darum gehts

  • Ederswiler im Kanton Jura ist die SVP-Hochburg der Schweiz. 93,5 Prozent aller Stimmenden wählten die Partei dort.  

  • Im innerrhodischen Gonten erreichte die Mitte 91,8 Prozent.

  • Die SP-Hochburg liegt auch im Jura. 46,3 Prozent aller Stimmen in Fontenais gingen an die Sozialdemokraten.

  • Oekingen, Solothurn, ist die Gemeinde, deren Ergebnis dem nationalen Ergebnis am nächsten kam.

Das sind die SVP-Hochburgen

93,5 Prozent aller Wählerinnen und Wähler in der Gemeinde Ederswiler im Kanton Jura haben die SVP gewählt. Die Kleingemeinde mit 46 abgegebenen Stimmzetteln ist damit absoluter Spitzenreiter. Auf dem zweiten Platz folgt die Berner Gemeinde Berken in der Nähe von Langenthal. 30 Stimmzettel wurden dort abgegeben.

Eine SVP-Hochburg: die Gemeinde Ederswiler im Kanton Jura.

Eine SVP-Hochburg: die Gemeinde Ederswiler im Kanton Jura.

Wikipedia/CC BY-SA 3.0/Roland Zumbuehl


Auch andere Gemeinden im Berner Oberland und im Emmental verzeichnen Werte von über 60 Prozent SVP-Wähleranteil.
In insgesamt zehn Gemeinden wählten mehr als 70 Prozent der Stimmenden die SVP.

Hier war die Mitte am stärksten

Bei der Mitte sticht der Kanton Appenzell Innerrhoden hervor. Am stärksten schnitt die Partei in der Gemeinde Gonten ab. 91,8 Prozent aller Wählerinnen und Wähler entschieden sich dort für die Partei von Gerhard Pfister. Die erste nicht-innerrhodische Gemeinde mit hohem Mitte-Anteil ist Buseno im Bündner Calancatal. Von 47 Wahlzetteln gingen 82,3 Prozent an die Mitte. Doch auch der Urner Hauptort Altdorf darf als Hochburg der Mitte bezeichnet werden, 72,6 Prozent der Stimmen gewann die Partei dort.

Hier holte die FDP am meisten Stimmen

Die FDP schnitt am stärksten in Rossenges bei Moudon im Kanton Waadt ab. Auf 60,5 Prozent der 27 Wahlzettel standen Namen der Wirtschaftspartei. Die FDP trotzte in der Kleingemeinde dem Abwärtstrend, der vor allem in der Romandie spürbar war. Die SVP holte in der traditionell von der FDP geprägten Westschweiz weit bessere Resultate als bei vergangenen Wahlen. Alle anderen Hochburgen der FDP liegen in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und Obwalden. Auch der Obwaldner Hauptort Sarnen wählte zu 52 Prozent FDP. Trotzdem reichte es nicht für den Sitz – Monika Rüegger (SVP) vertritt den Kanton in Bern.

Das sind die SP-Hochburgen

Die SP holte in Fontenais im Kanton Jura die meisten Stimmen. 46,3 Prozent wählten dort die Sozialdemokraten, dies bei immerhin 649 eingegangenen Wahlzetteln. Auch die nächsten vier SP-Hochburgen liegen in der Romandie. Auf Platz fünf folgt dann allerdings ein Schwergewicht: die Stadt Bern. 37,7 Prozent der Wahlzettel in der Bundesstadt gingen an die SP, das sind sogar neun Prozent mehr als vor vier Jahren.

Die grüne Hochburg liegt am Jurasüdfuss

Die grünste Gemeinde der Schweiz ist Schelten, eine Berner Gemeinde im  Jura. Von 21 Wahlzetteln gingen 36,6 Prozent an die Grünen – das sind 5,7 Prozent mehr als 2019. Auch Freiburg ist eine grüne Hochburg, 23,7 Prozent Wähleranteil erhielt die Partei dort. Es reichte aber nur für Platz zwei hinter der SP mit 30 Prozent.

In dieser Gemeinde holte die GLP am meisten Stimmen – trotz Verlusten

Die Grünliberalen holten in Vaux-sur-Morges ihr bestes Resultat, trotz einem Verlust von 1,9 Prozent gegenüber 2019 legten 21,9 Prozent aller Wählerinnen und Wähler die GLP-Liste in die Urne. Die zweitgrösste GLP-Hochburg ist Otelfingen im Kanton Zürich.

Diese Gemeinde wählte wie die restliche Schweiz

Keystone-SDA

Am nächsten am nationalen Wahlergebnis lag die Solothurner Gemeinde Oekingen. Die 308 Stimmenden der Nachbargemeinde von Kriegstetten SO wählten zu 29,5 Prozent SVP (national: 28,6 Prozent), 17,8 Prozent SP (national: 18 Prozent), 16,4 Prozent FDP (national: 14,4 Prozent), 15,8 Prozent Mitte (national: 14,6 Prozent), 11,3 Prozent Grüne (national: 9,4 Prozent) und 6,7 Prozent GLP (national: 7,2 Prozent).

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