Kanton WallisBürger wählt Notruf, doch niemand antwortet
Die Regionalpolizei Visp gibt an, rund um die Uhr erreichbar zu sein. Ein Bürger stellt dies jedoch infrage, nachdem er vergeblich versucht hatte, die Polizei wegen eines Unfalls zu rufen.

Die Kantonspolizei Wallis erklärt, dass bei einem Unfall oft zahlreiche Anrufe eingehen, wodurch Anrufer in der Warteschlange landen können. (Symbolbild)
Urs JaudasDarum gehts
Eine Person aus Visp konnte die Regionalpolizei nicht erreichen, um einen Unfall zu melden.
Auch die Notrufnummer 117 war nicht erreichbar, was zu Frustration führte.
Die Polizei gibt an, dass viele Anrufe keine Notfälle sind und die Leitungen blockieren.
Die Kantonspolizei Wallis erinnert daran, die Notrufnummern ausschliesslich in dringenden Fällen zu nutzen.
Die Regionalpolizei Visp wirbt auf ihrer Website mit einer ständigen Erreichbarkeit, doch in der Praxis scheint dies nicht immer zu funktionieren. Ein aktueller Vorfall wirft Fragen auf, wie zuverlässig die Polizei telefonisch erreichbar ist.
Polizei nicht erreichbar
Eine Person berichtete von einer beunruhigenden Erfahrung: Sie wollte an einem Abend die Regionalpolizei Visp kontaktieren, weil eine Autofahrerin mit hoher Geschwindigkeit in ihr Auto gefahren war.
Mehrere Versuche, die Regionalpolizei zu erreichen, blieben jedoch erfolglos. Auch Anrufe bei der Notrufnummer 117 liefen ins Leere. «Ich war überrascht und besorgt, dass die Polizei schlicht nicht erreichbar war. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es jemandem ergeht, der in einer akuten Notsituation steckt», sagt die betroffene Person zum «Walliser Boten».
900 Anrufe pro Tag
Auf Anfrage von 20 Minuten heisst es, dass die Regionalpolizei Visp keine Kenntnis von dem Vorfall habe. «Ich kann im Moment keine Aussage dazu machen, was in diesem Fall nicht gut gelaufen ist. Wir gehen der Sache jedoch auf den Grund», sagt Daniel Bürki, Leiter öffentliche Sicherheit der Gemeinde Visp. Ausserdem sei für Notrufe ausschliesslich die Kantonspolizei Wallis zuständig, alle Anrufe auf die Nummer 117 gehen bei der Kantonspolizei ein.
Die Kantonspolizei Wallis erklärt, dass bei einem Unfall oft Dutzende von Anrufen eingehen, wodurch es vorkommen könne, dass ein Anrufer in der Warteschlange warten müsse. Die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Wallis erhalte insgesamt täglich über 900 Anrufe. Bei rund einem Drittel der Anrufe gehe es lediglich um Auskünfte und keine Notfälle.
Hast du schon einmal Schwierigkeiten gehabt, die Polizei zu erreichen?
Notrufnummern nur für echte Notfälle
Die Kantonspolizei Wallis erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass Notrufnummern ausschliesslich für Notfälle genutzt werden sollten. Im Dezember des vergangenen Jahres wurde eine Sensibilisierungskampagne durchgeführt, um die Bevölkerung darauf hinzuweisen. Wer eine allgemeine Anfrage hat, sollte sich während der Bürozeiten an die zuständige Polizeistelle wenden.
«Es kommt auch vor, dass Leute anrufen, um zu fragen, wie spät es gerade ist», so ein Mediensprecher. In solchen Fällen gebe die Zentrale natürlich Auskunft, doch währenddessen sei eine Leitung für Notrufe blockiert. Dadurch könnten Personen in echten Notlagen die Einsatzzentrale unter Umständen nicht erreichen.
Zugeparkten Pfarrer zur Messe gefahren
Im Dezember 2024 schilderte ein Mediensprecher der Kantonspolizei Wallis einen aussergewöhnlichen Notruf eines Pfarrers: «Er sagte, er könne mit dem Auto nicht wegfahren, weil es blockiert sei.»
Das Problem dahinter: Er musste dringend an einen anderen Ort fahren, um dort eine Messe zu halten. «Wir haben versucht, rasch eine Lösung zu finden.» Kurzerhand wurde der Pfarrer zur Messe begleitet. «Nach der Messe fuhren wir ihn zurück zu seinem Auto, wo er dann hoffentlich selbst weiterfahren konnte.»

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