Arktis: Putin warnt vor militärischer Eskalation durch USA

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Wegen Grönland«Trump meint es ernst»: Putin stockt Armee in der Arktis auf

Russlands Präsident Wladimir Putin warnt vor einem militärischen Konflikt in der Arktis und ist sich sicher, dass die US-Pläne zur Annexion Grönlands ernst gemeint sind.

Wladimir Putin warnte am Donnerstag vor einer militärischen Eskalation in der Arktis.
US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder davon gesprochen, Grönland annektieren zu wollen.
Planen gemeinsame Reise nach Grönland: JD Vance mit seiner Frau Usha. (Archivbild)
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Wladimir Putin warnte am Donnerstag vor einer militärischen Eskalation in der Arktis.

RIA

Darum gehts

  • Russland warnt vor einer militärischen Eskalation in der Arktis, ausgelöst durch US-Pläne zur Annexion Grönlands.

  • Präsident Putin kritisiert die Nato, die Arktis als potenzielles Konfliktgebiet zu nutzen.

  • Russland plant, seine militärische und wirtschaftliche Präsenz in der Region zu verstärken.

  • US-Präsident Trump hat erklärt, Grönland für die USA sichern zu wollen, was Dänemark als aggressiv bezeichnet.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Donnerstag vor einer militärischen Eskalation in der Arktis gewarnt. Der Kremlchef nahm in Murmansk an einem Treffen des internationalen Arktisforums «Die Arktis – Territorium des Dialogs» teil. 

Putin erkläre, Russland betrachte die angeblichen US-Pläne zur Annexion Grönlands als «ernst» und werde seine militärische Präsenz in der Region ausbauen. Es sei falsch, diese Pläne als «extravagante Rhetorik der neuen amerikanischen Administration» abzutun. Zugleich warf Putin der Nato vor, die Arktis als «Sprungbrett für mögliche Konflikte» zu nutzen. Die Warnung kommt kurz vor dem Besuch von US-Vizepräsident JD Vance auf Grönland, der dort am Freitag erwartet wird.

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«Wir verfolgen die Entwicklungen aufmerksam»

Putin sagte weiter: «Wir sprechen über ernsthafte Pläne auf amerikanischer Seite in Bezug auf Grönland. Diese Pläne haben historische Wurzeln.» Er erinnerte daran, dass die USA bereits in den 1860er-Jahren die Annexion Grönlands und Islands in Erwägung gezogen hätten – damals aber ohne Zustimmung des Kongresses.

Der Kremlchef betonte, Russland beobachte die Lage genau und sei bereit, seine Interessen zu verteidigen. «Wir haben nie jemanden in der Arktis bedroht», so Putin, «aber wir verfolgen die Entwicklungen aufmerksam.» Er kündigte an, mehr Soldaten in der Region zu stationieren und Investitionen in Infrastruktur, Handel und Tourismus zu erhöhen.

Putin will auch wirtschaftlich in der Region aufrüsten

Neben militärischen Plänen sprach Putin auch über wirtschaftliche Ziele. Er forderte den Ausbau russischer Nordseehäfen und die Entwicklung einer arktischen Handelsflotte mit neuen Eisbrechern, darunter auch nuklearbetriebene Schiffe. Dazu sei auch der Kauf von Schiffen im Ausland nötig. Investitionen in die Region würden sich lohnen, sagte Putin: «Ausländische Partner, die bereit sind, mit uns zu kooperieren, werden eine gute Kapitalrendite erhalten.»

US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt erklärt, die USA würden sich Grönland «so oder so» sichern. Die Regierungen Grönlands und Dänemarks bezeichneten die amerikanische Haltung als «aggressiv». Beobachter sprechen von wachsender geopolitischer Spannung im Kampf um Rohstoffe, Handelsrouten und militärische Kontrolle in der Arktis. Das Abschmelzen der Eisschichten macht bisher unzugängliche Ressourcen und Gebiete zunehmend erreichbar.

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