Die Migros holt Entlassene wieder zurück, weil Personal fehlt

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ChaosWeil das Personal fehlt: Die Migros holt Entlassene wieder zurück

Die Migros entlässt zahlreiche Angestellte. Doch nun bleibt Arbeit liegen. Jetzt sollen Entlassene aushelfen.

Verrennt sich die Migros bei ihrem Abbau?
Die Migros Supermarkt AG am Sitz des Migros-Genossenschaftsbunds hat zehn Prozent ihrer Angestellten entlassen.
Jetzt holt sie Betroffene wieder zurück, weil die Arbeit liegen bleibt.
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Verrennt sich die Migros bei ihrem Abbau?

20min/Michael Scherrer

Migros-Abbau: Darum gehts

  • Die Migros Supermarkt AG überraschte im Mai mit einem Kahlschlag.

  • Jetzt holt sie entlassene Angestellte wieder zurück.

  • Die Detailhändlerin hatte plötzlich zu viel Arbeit.

Die erst 2024 gegründete Migros Supermarkt AG entliess Mitte Mai mit einem Knall zehn Prozent ihrer 1500 Angestellten. Doch keinen Monat später holt die Genossenschaft mehrere Entlassene notfallmässig zurück, weil es an allen Ecken und Enden an Personal fehlt, wie «Inside Paradeplatz» berichtet.

Die Supermarkt AG sollte eigentlich die komplette Migros auf Kurs bringen. Doch bei der neuen Tochterfirma ist das Chaos wohl noch grösser. Dabei lässt sich die Migros bei der Gestaltung der neuen Organisationsstruktur von der US-Agentur McKinsey beraten.

Migros sagt, der Schritt sei «naheliegend»

Migros-Sprecher Marcel Schlatter sagt auf Anfrage von 20 Minuten, die Entlassungen seien aus betrieblichen Gründen und nicht wegen schlechter Leistungen ausgesprochen worden. «Entsprechend ist es naheliegend, bei Vakanzen auf von Stellenabbau betroffene Kolleginnen und Kollegen zuzugehen.» Er habe Kenntnis von einem Fall, bei dem es eine Rückkehr gab.

Würdest du nach einer Entlassung wieder bei der alten Firma aushelfen?

Die Migros liess viele Angestellte tagelang im Ungewissen, ob sie von der Entlassung betroffen sind. Am Ende traf es sogar Frauen im Mutterschaftsurlaub, die nach Ablauf der gesetzlich vorgeschriebenen Frist gefeuert werden. Angestellte sprachen von sozialer Kälte.

Im Bericht heisst es weiter, dass die Migros nun Doppelkosten trägt, jene für den Sozialplan und jene für den bisherigen Job. Migros-Sprecher Schlatter sagt aber, es entstünden keine zusätzlichen Kosten. Wenn eine Person eine Anschlusslösung finde, brauche es keinen Sozialplan mehr.

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