Militärleck im Weissen Haus: Trump spricht von «Ausrutscher»

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Weisses HausKriegspläne mit Journalist geteilt – Trump bricht sein Schweigen

Donald Trump verteidigt seinen Sicherheitsberater Michael Waltz nach einem Militärleck in einer Chatgruppe. Er hält den Vorfall mit einem Journalisten für unbedeutend.

US-Präsident Donald Trump verteidigt seinen Sicherheitsberater Michael Waltz (im Bild) nach einem Chat-Skandal.
Als am 15. März 2025 die ersten US-Bomben über dem Jemen niedergingen, kannte ein US-Journalist die Ziele und den allgemeinen Schlachtplan bereits genau.
Denn Tage zuvor war Jeffrey Goldberg, seines Zeichens Chefredaktor der Zeitschrift «The Atlantic», plötzlich in einen Gruppenchat in dem Messenger Signal aufgenommen worden.
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US-Präsident Donald Trump verteidigt seinen Sicherheitsberater Michael Waltz (im Bild) nach einem Chat-Skandal.

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Darum gehts

  • US-Präsident Trump verteidigt seinen Sicherheitsberater Michael Waltz nach einem Chat-Skandal.

  • Waltz teilte versehentlich Angriffspläne mit einem Journalisten in einer Chatgruppe.

  • Trump bezeichnet den Vorfall als «Ausrutscher» und nicht schwerwiegend.

  • Demokratische Abgeordnete fordern Antworten vom Weissen Haus.

Für Donald Trump ist der Chat-Skandal nichts weiter als ein «Ausrutscher» seiner Regierung. Der US-Präsident stellt sich hinter seinen Sicherheitsberater: «Michael Waltz hat seine Lektion gelernt, und er ist ein guter Mann», sagte Trump am Dienstag in einem Telefoninterview mit dem US-Sender NBC News.

Das versehentliche Teilen von Angriffsplänen des US-Militärs in einer Chatgruppe mit dem Chefredaktor des US-Magazins «The Atlantic» bezeichnet Trump «als nicht schwerwiegend» – schliesslich sei dies die erste Panne in zwei Monaten gewesen, meinte er. Ausserdem habe die Anwesenheit des Journalisten im Chat «überhaupt keine Auswirkungen» auf die Militäroperation gehabt.

Donald Trump bezeichnet den Vorfall als «nicht schwerwiegend».

Donald Trump bezeichnet den Vorfall als «nicht schwerwiegend».

AFP

Wie kam Jeffrey Goldberg in den Chat?

Es ist das erste Mal, dass Trump sich zu den offenbar verplauderten Anschlagsplänen gegen die Huthi-Miliz im Jemen äussert, seit «The Atlantic» die Geschichte veröffentlichte. Im Artikel beschrieb Jeffrey Goldberg detailliert, wie er versehentlich zu einem Gruppenchat einer privaten Messaging-App hinzugefügt wurde, in dem die Militärschläge diskutiert wurden. Die weiteren Teilnehmer des Chats: US-Vizepräsident JD Vance, US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, Aussenminister Marco Rubio und der Nationale Sicherheitsberater Michael Waltz.

Trumps Sprecherin Karoline Leavitt erklärte wenig später kurz auf X, in der Chatgruppe seien «keine Kriegspläne» diskutiert und «keine vertraulichen Informationen ausgetauscht» worden.

Was denkst du über den versehentlichen Chat-Skandal im Weissen Haus?

Auf die Frage, wie der «Atlantic»-Chefredaktor Goldberg zum Signal-Chat hinzugefügt wurde, sagte Trump am Dienstag: «Es war einer von Michaels Leuten am Telefon. Ein Mitarbeiter hatte seine Nummer dort.»

Demokratische Abgeordnete fordern Antworten

Der Artikel im «Atlantic» löste am Montag in den USA Schockwellen aus. Demokratische Abgeordnete forderten in mehreren Briefen Antworten vom Weissen Haus. Einer von einer Gruppe von Demokraten im Senat bezeichnete die Situation als «einen erstaunlich unbekümmerten Umgang mit der nationalen Sicherheit».

Ein Insider in Washington soll «Focus» zufolge den Fall mit deutlichen Worten erklärt haben: «Jeder im Weissen Haus ist sich in einem Punkt einig: Mike Waltz ist ein verf****** Idiot.»

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