Weltcup Zermatt«Das erschüttert meinen Glauben an den gesunden Menschenverstand»
Für das Ski-Weltcuprennen in Zermatt arbeiteten zuletzt am Theodulgletscher Bagger im Eis. Das sorgt für Kopfschütteln bei der 20-Minuten-Community.
Darum gehts
Mitte November sollen in Zermatt/Cervinia mehrere Ski-Weltcuprennen stattfinden.
Derzeit wird mit Hochdruck gearbeitet – unter anderem auch mit Bagger.
Das sorgt für Empörung in der Kommentarspalte.
OK-Chef Franz Julen betont, dass für alle Arbeiten die entsprechenden Bewilligungen vorliegen.
Aktuelle Fotos aus Zermatt sorgen für Unverständnis bei Leserinnen und Lesern von 20 Minuten. Die Bilder zeigen, wie sich Bagger auf dem Theodulgletscher durch das Eis arbeiten. Bei Zermatt/Cervinia finden Mitte November mehrere Ski-Weltcuprennen statt. Die Arbeiten geben zu reden, denn sie sollen sich ausgeweitet haben und in mehreren Bereichen über das im kommunalen Nutzungsplan vorgesehene Programm hinausgehen. Der Zermatter OK-Chef Franz Julen weist die Vorwürfe entschieden zurück und sagt gegenüber 20 Minuten: «Die Behörden können sich die Situation gerne anschauen kommen.»
Trotzdem sorgen die Arbeiten für Empörung bei der Community. JeSchürFel schreibt: «Dies erschüttert meinen Glauben an den gesunden Menschenverstand bis ins Innerste. Wer weiss, vielleicht boykottieren einige der Athleten und weigern sich zu fahren?»
«Die Natur regelts vielleicht wieder»
Viele äussern den Verdacht, dass hier Profit vor Naturschutz gehe: «Es hat ja genug gebaute Pisten für den Weltcup rund um den Globus. Aber eben, das verfluchte Geld! Nun, die Natur regelts vielleicht wieder und macht auch dieses Jahr einen Strich durch die Rechnung», schreibt User Schweizer. Und auch kawa_650 findet: «Es geht nicht um die Gletscher oder das Klima, es geht um das Geld.»
Dass Fotos von Baggerarbeiten auf dem Gletscher die Gemüter erhitzt, kann OK-Chef Julen verstehen. Er hält aber auch fest: «Niemand kennt das Gletschersterben so gut wie wir in Zermatt. Wir wissen, um was es geht und nehmen dieses sensible Thema ernst.» Ausserdem betont er: «Drei Bagger haben während drei Wochen auf dem Gletscher gearbeitet. Diese haben Spalten mit abgebrochenem Eis und Schnee gefüllt und gesichert.» Es sei dabei nichts vom Gletscher abgebrochen worden.
Nichtsdestotrotz hat der Schneesport einen schweren Stand bei einigen Leserinnen und Lesern, so zum Beispiel User distelfink: «Ich war lange Jahre Skirennfan – jetzt ist für mich genug. Es widert mich nur noch an.» Und auch Schneewittchen findet: «Im Allgemeinen wird der Skisport immer mehr zur Gewissensfrage. Künstlich beschneite Pisten überall, da es einfach viel zu wenig Schnee gibt.»
«Wir müssen uns den Jahreszeiten anpassen»
Schmädfaire sieht die Situation pragmatisch: «Wenns Schnee hat, fährt man Ski, wenns keinen hat, dann nicht. Immer muss alles erzwungen werden!» Und auch Sukram01 hat einen Lösungsvorschlag: «Warum muss die Saison schon im November starten? Wir müssen uns den Jahreszeiten anpassen und nicht versuchen, diese zusätzlich auf Kosten der Umwelt zu verlängern. Ich bin nicht wirklich grün, aber das geht mir zu weit. Es ist ausserdem ein extrem schlechtes Marketing für den Sport, aber auch für die Region.»
Fährst du Ski oder Snowboard?
User Chrissou hat selbst bei Skirennen mitgeholfen: «Ich habe mit dem Militär leider schon etliche Skirennen in Wengen und Adelboden aufstellen müssen. Was da für ein Wochenende an Ressourcen verschwendet wird, ist unglaublich. Was man in Zermatt gerade macht, ist noch viel sinnbefreiter. Dieser Zirkus wird vom Bund durch das Militär auch noch unterstützt.»
Eine ganz andere Meinung als die Mehrheit hat EuerKritiker: «Jeder Gletscher, auf dem Ski gefahren wird, sieht weitaus besser aus als ein Gletscher, wo nichts gemacht wird. Und länger da sein werden diese genau darum erst recht.»
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