Investmentfirmen gewinnenWer mit dem Gamestop-Flashmob Milliarden kassierte
Während sich Reddit-User über Beträge von einigen Tausend Franken freuen, haben Investment-Firmen und Banken mit den Gamestop-Aktien Gewinne in Milliardenhöhe gemacht. Dazu gehören auch die Schweizer Nationalbank und Blackrock.
Darum gehts
Der Kursanstieg der Gamestop-Aktie hat viele Kleinanleger reich gemacht.
Die Kleininvestoren wollten den grossen Playern eins auswischen.
Doch einige Investmentfirmen haben mit dem Gamestop-Flashmob Milliarden verdient.
In den USA haben auch nostalgische Gefühle beim Kauf der Aktien eine Rolle gespielt.
Es klingt wie die Geschichte von David und Goliath: Hunderttausende Kleinanleger tun sich zusammen und zwingen riesige Hedgefonds in die Knie. Viele Kleinanleger machte Kurssprung der Gamestop-Aktie auf dem Papier reich, manche gar zu Millionären.
Doch nicht nur die kleinen Player profitierten von den Kurs-Kapriolen. Wie die Handelszeitung schreibt, haben auch Investment-Firmen und Milliardäre viel Geld mit der Gamestop-Aktie verdient. Also genau jene bei den Reddit-Usern verhassten Player.
In der Bildergalerie oben siehst du, wer mit dem Gamestop-Flashmob abkassiert hat.
Auch die Schweizer Nationalbank hat Millionen verdient
Neben zahlreichen Investmentfirmen und Privatpersonen haben auch Banken vom Boom der Gamestop-Aktien profitiert. Die Schweizer Nationalbank (SNB) hat in ihrem Portefeuille 132’000 Gamestop-Aktien. Diese waren am 30. September 2020 1.4 Millionen Dollar wert, wie der Finanz-Blog Inside Paradeplatz schreibt. Mit dem Kursanstieg der Gamestop-Aktie hat die SNB 44 Millionen Dollar verdient.
Ob die vielen Kleinanleger sich bewusst waren, dass bei einem Kursanstieg der Gamestop-Aktie auch Investmentfirmen und reiche Menschen profitieren, ist nicht klar. Vor allem bei den Kleininvestoren in den USA dürften auch nostalgische Gefühle eine Rolle gespielt haben, wie CNBC schreibt. Viele würden Gamestop als Laden aus der Kindheit kennen und hätten so noch ein wenig Spass damit gehabt, bevor der Name für immer verschwindet.
So viel haben Schweizer mit Gamestop-Aktien verdient
Auch in der Schweiz haben die Kleininvestoren beim Gamestop-Flashmob mitgemacht, weil sie den grossen Playern eins auswischen wollten. Trotz zum Teil grosser Gewinne haben sie nicht alle ihre Aktien verkauft – aus Prinzip. Drei Leser von 20 Minuten erzählen:
Leser Renato: «Ich habe vor etwa 3 Monaten über Reddit von den Gamestop-Aktien erfahren, aber erst Mitte Januar die ersten gekauft. Angefangen habe ich damit, weil ich etwas Geld verdienen wollte: Inzwischen habe ich zwischen 3000 und 4000 Franken verdient. Weil ich die Idee dahinter eigentlich sehr toll finde, lasse ich meine restlichen 1500 Franken weiterhin investiert.»
Leser Gianni: «Mein Göttibub hat mir von den Gamestop-Aktien erzählt und die Idee dahinter erklärt. Ich bin eingestiegen, weil ich traden wollte: Also habe ich Aktien gekauft und weiterverkauft. So habe ich etwa 37'000 Franken verdient. Ich besitze immer noch 200 Gamestop-Aktien. Die Idee hinter der ganzen Aktion hat mich motiviert. Denn ich finde es nicht okay, dass Hedgefonds-Manager auf einen Kurseinbruch wetten und damit kleine Firmen kaputt machen können.»
Leser Daniel: «Mich hat es motiviert, den Hedgefonds-Managern vor den Kopf zu stossen. Ich finde die Idee lustig, darum habe ich Gamestop- und AMC-Aktien gekauft. Dabei habe ich auch gleich 10'000 Franken verdient. Einen kleinen Teil der Aktien behalte ich aus Prinzip weiterhin. Wenn die Aktie komplett abstürzt und keinen Wert mehr hat, ist mir das dann auch egal.»