Appenzell Ausserrhoden«Wie geht es dir?» – Frage kommt neu von Schoggi statt vom Stammtisch
Die Pandemie hatte einen grossen Einfluss auf die psychische Gesundheit vieler Menschen. In Ausserrhoden will man nun mit einer Kampagne in Gastrobetrieben die psychische Gesundheit stärken. Da der Stammtisch leider vermehrt verschwindet, wird über Schokolade kommuniziert.
Darum gehts
Wie 20 Minuten berichtete, zeigen sich Schweizer Expertinnen und Experten besorgt über die psychische Gesundheit der Menschen. Auch in der Ostschweiz ist das Phänomen bekannt. «Seit der Corona-Pandemie spürt man deutlich mehr Unsicherheit bei den Leuten. Nun kommen mit dem Ukraine-Krieg sowie der Inflation weitere Herausforderungen auf die Bevölkerung zu», sagt Markus Meitz, Leiter Abteilung Gesundheitsförderung Appenzell Ausserrhoden.
Fragen wirkt
Um einen Umgang mit diesen Herausforderungen zu finden, habe man sich in Appenzell Ausserrhoden dazu entschieden, gemeinsam mit der Gastro Appenzellerland im November eine Kampagne zur Stärkung der psychischen Gesundheit durchzuführen. In Anlehnung an die frühere Kampagne «Wie geht es dir?», sollen nun Gäste mithilfe eines QR-Codes nach ihrem psychischen Wohlbefinden gefragt werden.
«Nur schon, wenn man sich diese Frage stellt und sich damit auseinandersetzt, wirkt das stärkend auf die psychische Gesundheit», sagt Meitz. Insgesamt 36 Restaurants und Bars machen bei der Aktion mit. «Die teilnehmenden Betriebe zeigen eine sehr positive Reaktion. Das ist vor allem ein Dank an die Gäste. Die Botschaft lautet: ‹Ihr Wohlbefinden ist uns wichtig!›», so Meitz.
Schoggi mit QR-Code
Die Gäste bekommen zu jedem bestellten Kaffee, Espresso oder Tee ein Schöggeli mit einem QR-Code. Zudem werden Kleber mit dem QR-Code im Eingangsbereich und im Toilettenbereich angeklebt. Der QR-Code kann mit dem Handy gescannt werden und leitet dann automatisch auf die Kampagnen-Webseite weiter. Auf der Webseite kann man einen von sechs Buchstaben anklicken, die verschiedene Gemütslage beschreiben: gestresst, müde, fröhlich, einsam, sicher oder wütend. Zudem werden Fragen zur Selbstreflexion gestellt.
Corona hat den Stammtisch wegradiert
Der Gastrobereich hat unter den Corona-Massnahmen stark gelitten. «Den Stammtisch, den es früher im Appenzellerland gegeben hat, gibt es heute nicht mehr. Corona hat ihn wegradiert», sagt Meitz.
Früher konnte man sich an den Stammtisch setzen und über Themen aus dem Alltag oder über sein Befinden reden, aber in den letzten Jahren sei das weggefallen. «Manchmal reicht es schon, wenn jemand im Alltag fragt, wie es einem geht. Die Frage muss einfach authentisch und ernst gemeint sein. Ausserdem sollte man sich Zeit für die Person gegenüber nehmen, falls etwas nicht in Ordnung sein sollte», so Meitz.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, eine psychische Erkrankung?
Hier findest du Hilfe:
Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858
Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen
Verein Postpartale Depression, Tel. 044 720 25 55
Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen
VASK, regionale Vereine für Angehörige
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Angst- und Panikhilfe Schweiz, Tel. 0848 801 109
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