Zölle: USA verschonen Russland trotz Ukraine-Krieg

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WirtschaftDarum ist Russland von den Trump-Zöllen ausgenommen

Die US-Regierung verschont Russland bei ihrem gewaltigen Zollpaket. Das sorgt für Nachfragen – und für wechselnde Antworten.

Die USA verhängen vorerst keine Strafzölle auf russische Importe.
Man wolle laufende Verhandlungen zum Ukraine-Krieg nicht gefährden, heisst es seitens des Weissen Hauses.
Präsident Trump wolle Handelsfragen und Friedensgespräche mit Russland getrennt behandeln.
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Die USA verhängen vorerst keine Strafzölle auf russische Importe.

AFP/Olga Maltseva

Darum gehts

  • Die USA haben Russland von den neuen Trump-Zöllen ausgenommen.

  • Der Grund seien Verhandlungen zum Ukraine-Krieg, die man  nicht stören wolle.

  • Zuvor gab das Weisse Haus an, bereits bestehende Sanktionen gegen Russland seien der Grund.

Die US-Regierung begründet das Ausbleiben von Strafzöllen auf russische Einfuhren mit den laufenden Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hassett, sagte dem Fernsehsender ABC, es wäre «nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue Sache hineinzuwerfen». US-Präsident Donald Trump habe daher entschieden, die beiden Themen nicht miteinander zu vermischen.

Dies bedeute nicht, dass Russland völlig anders behandelt werde als andere Länder, betonte Hassett. Der Präsident konzentriere sich lediglich auf die Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine.

Trumps Zollpaket

US-Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen ein gewaltiges globales Zollpaket vorgestellt, das die Weltwirtschaft auf die Probe stellt und Importe aus fast allen Ländern mit neuen Strafabgaben belegt. Auf der Liste der betroffenen Länder ist unter anderem Russland allerdings nicht aufgeführt – im Gegensatz etwa zur Ukraine.

Zur Erklärung hatte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt zunächst angeführt, dass Russland nicht berücksichtigt worden sei, weil US-Sanktionen bereits «jeden bedeutenden Handel ausschliessen».

Trump-Sprecherin Karoline Leavitt hatte zunächst angegeben, dass Russland nicht berücksichtigt worden sei, weil US-Sanktionen bereits «jeden bedeutenden Handel ausschliessen».

Trump-Sprecherin Karoline Leavitt hatte zunächst angegeben, dass Russland nicht berücksichtigt worden sei, weil US-Sanktionen bereits «jeden bedeutenden Handel ausschliessen».

AFP

Der Handel zwischen Russland und den USA schrumpfte nach Daten des United States Census Bureau im Vergleich zu der Zeit vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine tatsächlich stark. Russland liegt in der Handelsbilanz der USA bei Warenimporten aber immer noch vor der Ukraine. Der US-Statistikbehörde zufolge kamen im Jahr 2024 Waren im Wert von rund drei Milliarden US-Dollar aus Russland in die USA – im Vergleich zu einem Wert von etwa 1,2 Milliarden Dollar aus der Ukraine.

Glaubst du, dass die Ausnahmen für Russland in den Trump-Zöllen gerechtfertigt sind?

Für die Ukraine sollen laut Trumps Zoll-Liste Strafzölle von zehn Prozent fällig werden. Die Liste führt auch kleine, nicht unabhängige Gebiete wie Tokelau im Südpazifik oder Gibraltar auf.

Gespräche zum Ukraine-Krieg

Die Trump-Regierung hat Gespräche aufgenommen mit dem Ziel, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. Der US-Präsident trat in den vergangenen Wochen jedoch deutlich wohlwollender gegenüber Russland auf als gegenüber der Ukraine und setzte sich damit dem Vorwurf aus, eher auf der Seite Moskaus zu stehen.

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