Südafrika: Paviane greifen Kletterer mit Steinen an

Aktualisiert

Drei SchwerverletzteSieben Kletterer seilen sich an Felswand ab – dann greifen die Paviane an

Weil sich eine Gruppe von sieben Kletterern an «ihrer» Felswand versuchten, attackierten wilde Paviane die Alpinisten mit Steinen. Drei Personen aus der Gruppe wurden die Beine zerschmettert.

Die Gruppe hatte auf einem Felsplateau eine Pause eingelegt …
… als plötzlich von oben Steine herabregneten.
Ein Rettungshelikopter …
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Die Gruppe hatte auf einem Felsplateau eine Pause eingelegt …

Wilderness Search And Rescue

Darum gehts

  • In den Bergen unweit von Kapstadt sind sieben Kletterer in eine lebensgefährliche Situation geraten.

  • Als sie sich gerade abseilen wollten, hagelten Steine auf sie herunter und verletzten drei von ihnen schwer.

  • Ausgelöst hatte den Steinschlag eine Horde Paviane, die möglicherweise ihr Territorium verteidigte.

Eine Gruppe von sieben Kletterern aus der Region war in den Banhoek Mountains bei Stellenbosch in der Nähe der südafrikanischen Metropole Kapstadt unterwegs und hatte dort biwakiert. Am zweiten Tag ihrer Expedition hatten sie auf dem Rückweg über eine steile Felswand einen Verpflegungsstopp auf einem Plateau eingelegt, als sie über sich eine Gruppe von Pavianen entdeckten, die ihnen zusahen. Die wilden Affen machten dabei einen neugierigen, aber auch aufgeregten Eindruck, wie die Kletterer später der südafrikanischen Bergrettung erzählten.

Paviane lassen Steine herabregnen

Die Alpinisten schenkten den Affen keine weitere Beachtung und setzten den Abstieg fort. Zwei Mitglieder der Gruppe hatten sich bereits abgeseilt und waren 55 Meter tiefer angekommen, als ein gewaltiger Steinbrocken von etwa 60 Kilo Gewicht auf dem Felsvorsprung landete, auf dem die übrigen Kletterer sich noch auf den Abstieg vorbereiteten. Der Stein zersplitterte beim Aufprall in messerscharfe Steine und Splitter – mit lebensbedrohlichen Folgen: Drei Personen wurden durch die umherfliegenden Steine die Beine gebrochen, ein weiterer Kletterer erlitt eine offene Fleischwunde am Bein. Und der Fünfte aus der Gruppe wurde über die Felskante geschleudert, blieb aber am Sicherungsseil hängen.

Damit war es aber noch nicht ausgestanden: Die Affen liessen Stein um Stein auf die Gruppe herabregnen. Die Kletterer schmiegten sich eng an die Felswand, um vor den tödlichen Geschossen sicher zu sein, und kümmerten sich um die Verletzten, die sie mit ihren Schlafsäcken wärmten. Schliesslich gelang es einem aus der Gruppe, trotz schlechtem Empfang einen Notruf abzusetzen, worauf das Team von Search & Rescue Western Cape einen Helikopter zum Ort des Geschehens schickte.

«Ich habe dort noch nie Paviane gesehen»

An der Felswand angekommen liessen sich die Retter auf die Plattform herab und retteten die Mitglieder der Gruppe. Der am schwersten verletzte Kletterer musste auf einer Bahre abtransportiert werden, die beiden anderen wurden in Klettergurten gesichert weggeflogen. Alle drei Schwerverletzten wurden ins Spital eingeliefert.

«Das war das dritte Mal, dass wir diese Route nahmen, aber ich habe zuvor dort nie Paviane gesehen», berichtet einer aus der Gruppe. Er mag nicht glauben, dass die Affen absichtlich mit Steinen warfen, sondern glaubt, dass die Steine sich lösten, als die Affen der Gruppe nachklettern wollten. Doch möglicherweise betrachtete das Rudel die Menschen als Eindringlinge auf «ihrem» Berg und versuchten, sie zu vertreiben. Paviane sind dafür bekannt, Fressfeinden ausgesprochen aggressiv zu begegnen, und verfügen über lange Eckzähne, die schwere Wunden verursachen können.

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(trx)

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