Xi-Flugzeug abgefangen: Armee: Luftwaffenchef kanzelte chinesischen Diplomaten nicht ab

Die Schweizer Armee widerspricht einem Artikel, wonach Luftwaffenchef Peter Merz nach einem Vorfall mit einem chinesischen Staatsflugzeug vom chinesischen Geschäftsträger Mao Jun kontaktiert worden sei. «Diese Behauptung ist falsch», schreibt die Gruppe Verteidigung in einer Richtigstellung. «Der Kommandant der Luftwaffe, Divisionär Peter Merz, hat nie mit der chinesischen Botschaft Kontakt gehabt – weder mit dem chinesischen Geschäftsträger ad interim noch mit einem anderen Mitarbeitenden.»

Zuvor hatte CH-Media berichtet, Merz habe einen Anruf von Mao Jun erhalten und dessen Beschwerden schroff zurückgewiesen. Hintergrund ist eine Kontrolle durch die Schweizer Luftwaffe: Am 22. November 2024 eskortierten zwei F/A-18-Kampfjets eine Air-China-Maschine über der Schweiz. Der Überflug war angemeldet und genehmigt.

Laut CH Media soll sich an Bord Chinas Präsident Xi Jinping befunden haben. China soll empört auf die unangekündigte «Inspektion» reagiert und eine Entschuldigung verlangt haben, heisst es in der «Schweiz am Wochenende».

Es sei richtig, dass die Luftwaffe in dieser Nacht ein chinesisches Staatsflugzeug kontrollierte, sagt Sprecherin Delphine Schwab-Allemand gegenüber 20 Minuten. Das sei im Rahmen einer ganz normalen Live-Mission geschehen, wie sie die Luftwaffe jährlich durchschnittlich 200 Mal durchführe. Das Flugzeug habe eine «diplomatic clearance» vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) gehabt. «Es handelte sich also um eine Routinekontrolle, um eine Stichprobe, wie die Luftwaffe sie immer wieder durchführt. Das gehört zu ihren Standardaufgaben. Dabei überprüfen die Kampfflugzeuge der Luftwaffe im Sinne einer Verkehrskontrolle, ob es sich tatsächlich um das Flugzeug handelt, das angemeldet wurde.»