SucraloseZerstören Süssgetränke deine DNA? Forscher finden riskanten Stoff
Eine neue Studie enthüllt, dass die Verdauung des Süssstoffs Sucralose eine Chemikalie freisetzt, die Erbgutschäden auslösen kann. Bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit wird Sucralose derzeit neu bewertet.
Dartum gehts
Produkte mit Süssungsmitteln wie Sucralose schädigen die DNA, so eine neue Studie.
Sie sind bereits länger als ungesunde Substanz bekannt.
Unter anderem können sie Blähungen und Durchfall auslösen.
Die Forschenden empfehlen, den Konsum von Sucralose komplett zu unterlassen.
Im Gross- und Detailhandel finden sich immer mehr Produktlabels mit Aussagen wie «Zuckerfrei» oder «ohne Zucker», welche den Eindruck vermitteln sollen, dass diese Lebensmittel gesünder sind. Doch es sind oft diese Produkte, die mit Süssstoffen wie Sucralose oder Aspartam versehen sind. Eine neue Studie zeigt, dass der bereits als ungesund geltende Zuckerersatz Sucralose nun auch genetische Schäden hinterlassen könne.
In der Schweiz gelten Süssstoffe im Lebensmittelrecht als sogenannte Zusatzstoffe. Bisher wurden unter diesen Richtlinien Höchstmengen festgelegt. Doch die Schweiz könnte dieses Recht schon bald ändern. Denn die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ist an einer Neubewertung der Süssstoffe dran, welche laut dem Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit massgebend für uns ist.
Das sagt die Studie aus
Sucralose wird zum Süssen von Lebensmitteln wie Softdrinks, Glace oder Joghurt verwendet (siehe Bildstrecke) und hat einen zuckerähnlichen Geschmack – ist jedoch um einige 100-mal süsser als Zucker. Forschende der North Carolina State University haben den Stoff genauer untersucht und eine schädliche Chemikalie gefunden, die hauptsächlich bei der Verdauung von Sucralose freigesetzt wird. Diese Chemikalie wird Sucralose-6-Acetat genannt und ist genotoxisch, sprich: Sie zerstört unsere DNA.
«Dieser Fund wirft Fragen auf, wie der Süssstoff sich auf Gesundheitsprobleme auswirkt» schreibt Susan Schiffman, Studienleiterin vom Departement für biomedizinische Technik in der Mitteilung. Das schädliche Abbauprodukt Sucralose-6-Acetat sei bereits in kleinsten Mengen in den Lebensmitteln selber nachweislich.
Die EFSA legt für genotoxische Substanzen einen Maximalwert von 0,15 Mikrogramm pro Tag fest. «Unsere Arbeit deutet aber darauf hin, dass das Sucralose-6-Acetat in einem herkömmlich gesüssten Getränk den Wert deutlich übersteigt», so Schiffman, «dabei wurde noch nicht einmal die Menge berücksichtigt, die nach dem Verzehr durch die Verdauung entsteht.»
Sucralose, Aspartam & Co. – Was ist der Unterschied?
Das bewirkt es bei uns Menschen
Die Studie wurde in-vitro durchgeführt, also basierend auf Versuchen an menschlichen Darmgewebe-Zellen statt direkt an lebenden Tieren oder Personen. Sucralose-6-Acetat machte diese Darmzellen im Experiment durchlässiger. Ein undichter Darm würde dafür sorgen, dass Stoffe, die wir normalerweise ausscheiden, im Blutkreislauf aufgenommen werden, erklärt Schiffman.
Die in den Darmzellen enthaltene DNA reagierte ebenfalls auf den Süssstoff. Dabei fand man in den Genen Aktivitäten, die mit oxidativem Stress, Entzündungen, Krebs und anderen Krankheiten zusammenhängen. Diese Auswirkungen ergänzen den bisherigen Wissensstand, bei dem Sucralose Nebenwirkungen wie Blähungen oder Durchfall hervorrufen kann.
Das sagt der Süssstoff-Verband
Das soll jetzt geschehen
Sucralose ist in der Schweiz seit 2005 zugelassen, doch die Wirkung des Süssstoffs ist bis heute noch nicht umfänglich erschlossen. Die Forschenden der Studie fordern nun, die Sicherheit und Regelungen betreffend Sucralose zu überarbeiten: «Die Beweise häufen sich, dass der Süssstoff erhebliche Risiken birgt.» Sie empfehlen auch, komplett auf Produkte zu verzichten, die Sucralose enthalten.
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV hält fest, dass in der Schweiz klar definierte Regelungen zu Sucralose bestehen. Diese umfassen Parameter wie Höchstmengen, erlaubte Lebensmittel und den Verwendungszweck. «Neue wissenschaftliche Erkenntnisse wie diese fliessen oft in die Bewertung der EFSA. Dort ist derzeit eine Evaluation zum Süssstoff Sucralose hängig», so Mediensprecherin Sarah Camenisch.
Die Resultate hätten dabei einen Einfluss auf die Reglementierung der EU. Dabei kann es in Zukunft vorkommen, dass Sucralose nach dieser Neubewertung verboten oder schlicht anhand der erlaubten Höchstmengen sowie betreffend den Verwendungszweck angepasst wird. Die Schweiz würde diese rechtlichen Anpassungen der EU dann übernehmen.
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