Zürich«Soldat des Kalifats»: 15-Jähriger rief zu Angriffen weltweit auf
In einem Video hat sich der 15-Jährige, der am Samstag einen Mann in Zürich niedergestochen hat, zum IS bekannt.
Darum gehts
Der mutmassliche Messerstecher von Zürich (15) bekannte sich vor der Tat zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS).
In einem online kursierenden Video ruft er zu Angriffen gegen Juden und «Ungläubige» auf.
Laut der «Site Intelligence Group» wurde das Video von einem Pro-IS-Kanal verbreitet.
Der Sicherheitsdirektor Mario Fehr bestätigt die Authentizität der Aufnahmen.
Er bekannte sich vor der Tat zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) und rief zu Angriffen gegen Juden und «Ungläubige» auf: Ein Video des mutmasslichen Messerstechers, der am Samstagabend einen orthodoxen Juden in Zürich lebensbedrohlich verletzte, kursiert online. Darin sieht man den 15-Jährigen, der sich selbst als «Ahmed der Schlächter, Soldat des Kalifats» betitelt, an einem unbekannten Ort in einer blauen Jacke und einem grauen Kapuzenpulli.
Ruhig und gelassen spricht er auf Hocharabisch zur Kamera. Dabei ist an seinen Augenbewegungen zu erkennen, dass der Jugendliche den Text irgendwo abliest. Neben einem Bekenntnis zum IS und einem Treuegelöbnis an den aktuellen Kalifen spricht der Jugendliche im über vierminütigen Video über einen Angriff auf eine Synagoge mit dem Ziel, möglichst viele Jüdinnen und Juden zu töten. Ebenfalls fordert er andere zu Attacken auf. Der Kampf ende nicht an den Grenzen Palästinas.
Eltern und Verwandte seien «Abtrünnige des Glaubens»
Im zweiten Teil des Videos wandte er sich explizit an seine Eltern und Verwandten, die er als «Abtrünnige des Glaubens» betitelt. Sie sollten zum Glauben zurückkehren, sagt der 15-Jährige, sonst kämen sie in die Hölle. Ebenfalls kritisiert er die Schweizer Regierung für ihre Beteiligung am Kampf gegen den IS.
Laut der «Site Intelligence Group» hat ein Pro-IS-Kanal das Video verbreitet. Der Online-Plattform liegen ebenfalls Tonaufnahmen vor, in welchen man die Attacke von Samstag hören soll. In der nicht-verifizierten Aufnahme hört man Schreie. Auf eine Wiederveröffentlichung der Tonspur auf Social Media schreibt ein Verbündeter: «Wir bitten Allah, mit dem Bruder zu sein.»
Die Familie des 50-jährigen orthodoxen Juden sagt, dass sie den Täter vom Samstag im Video erkennt. An einer Pressekonferenz in Zürich bestätigte der Sicherheitsdirektor Mario Fehr ebenfalls, dass die Aufnahmen authentisch seien und dass der Jugendliche gestanden habe, dass die Aufnahmen von ihm seien.
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Hier findest du Hilfe:
GRA, Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
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