ZürichEhemaliger Elvetino-CEO zockte SBB ab
Am Mittwoch findet am Bezirksgericht Zürich der Prozess gegen den ehemaligen Elvetino-CEO Wolfgang Winter (67) statt. Er muss sich mit zwei Mitangeklagten wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung, Betrug und Bestechung verantworten.
Darum gehts
Am Bezirksgericht Zürich findet am Mittwoch der erstinstanzliche Prozess gegen den ehemaligen Elvetino-CEO Wolfgang Winter statt.
Winter wird vorgeworfen, über 500'000 Franken für fragwürdige Beratungsdienstleistungen ausgegeben zu haben, wobei ein Teil des Geldes in seine eigene Tasche floss.
Zusätzlich soll er Waren aus China zu überhöhten Preisen mit einer eigenen Firma an Elvetino verkauft und private Ausgaben auf Geschäftskosten abgerechnet haben.
Am Mittwoch beginnt am Bezirksgericht Zürich der erstinstanzliche Prozess gegen den ehemaligen Elvetino-CEO Wolfgang Winter (67). Zusammen mit langjährigen Freunden und Mitbeschuldigten muss er sich wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung, Betrug und Bestechung verantworten. Der Prozess dauert den ganzen Tag.
Im Zentrum der Anklage steht Wolfgang Winter, der von 2011 bis zu seiner fristlosen Kündigung im August 2017 als CEO der SBB-Tochtergesellschaft Elvetino tätig war. Das Unternehmen, das damals 925 Mitarbeitende beschäftigte und 108 Speisewagen betrieb, generierte zu jener Zeit einen Umsatz von 80 Millionen Franken. Winter verdiente in seiner Position einen Jahreslohn von 240’000 Franken.
Halbe Million fragwürdig ausgegeben
Die Anklageschrift, die ganze 61 Seiten umfasst, wirft Winter vor, in dieser Zeit über 500’000 Franken für fragwürdige Beratungsdienstleistungen ausgegeben zu haben. Laut Staatsanwaltschaft floss ein beträchtlicher Teil dieser Gelder dabei zurück in seine eigene Tasche. Unterstützung erhielt er dabei von einer weiteren Person, die als externer Berater von Winter engagiert wurde, sowie von einem Kollegen von ihm, mit dem er eine Firma gründete, um Waren aus China zu importieren.
Diese Waren wurden zu stark überhöhten Preisen an Elvetino verkauft, was einen Gewinn von über 220’000 Franken einbrachte. Ein Teil der gelieferten Waren erwies sich jedoch als unbrauchbar oder nicht lebensmitteltauglich.
Er kassierte doppelt Spesen für Chinareise
Zusätzlich zu diesen Machenschaften werden Winter eigenmächtige Lohnerhöhungen und Leistungsprämien sowie private Spesenabrechnungen auf Geschäftskosten zur Last gelegt. Besonders pikant: Winter rechnete eine Reise nach China, bei der er private und geschäftliche Interessen vermischte, doppelt ab – einmal bei seiner eigenen Firma und einmal bei Elvetino.
Die Strafanträge sind noch offen. Im Mai war der Gerichtsprozess bereits einmal angesetzt, er wurde jedoch auf heute verschoben. Für Winter gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung weiterhin die Unschuldsvermutung.
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