ZürichFahrverbots-Schilder an der Langstrasse kosten eine Million
Sie sollen tagsüber das Fahrverbot und nachts das freie Passieren für Autos und Töff anzeigen: Die neuen Wechsel-Schilder an der Langstrasse. Und sie kosten eine Million Franken.
Darum gehts
Die Stadt Zürich installierte ein Fahrverbot auf der Langstrasse, das zunächst von vielen Autofahrern missachtet wurde.
Dank einer elektronischen Zufahrtskontrolle nahm die Stadt in wenigen Monaten über fünf Millionen Franken an Bussgeldern ein.
Die automatischen Bussen werden mittlerweile nicht mehr verteilt.
Nun wird demnächst eine neue Signalisation für rund eine Million Franken installiert, um das Fahrverbot besser zu kennzeichnen.
Zuerst installierte die Stadt Zürich im September 2023 ein Fahrverbot in der Langstrasse über eine Länge von nur 60 Metern, das nur tagsüber gilt. Doch das wurde rege missachtet.
Also installierte die Stadt am 8. Januar eine elektronische Zufahrtskontrolle. Und so fuhren zahlreiche Autofahrer – bis zu 500 pro Tag – in die Bussen-Falle: Über 1,7 Millionen Franken Bussgelder nahm die Stadt Zürich allein im ersten Monat ein, die Stadtpolizei hatte im Januar also mehr als 17'000 Bussen ausgestellt.
Im zweiten waren es noch eine Million Bussgelder bei 9968 gebüssten Fahrern, im März, April und Mai noch jeweils zirka 0,8 Millionen Franken Einnahmen durch die 100-Franken-Bussen.
Bussen wurden als unverhältnismässig eingestuft
Zuviel, fanden schliesslich die Zürcher Politiker. Dass so viele Automobilisten gebüsst werden, verärgert selbst die rot-grünen Parteien, die das neue Verkehrsregime eingeführt haben. Die Erträge der Bussen-Maschine seien zu hoch, es dränge sich eine bessere Signalisation auf.
Am Mittwoch wurde bekannt, dass seit Juni die Bussenanlage gar nicht mehr in Betrieb ist. Immerhin nahm die Stadt bis dahin über fünf Millionen Franken Bussgelder ein. Dass das automatische Bussenregime nun seit Juni ausgesetzt wurde, begründet Schorer so: «Es geht uns nicht darum, Geld zu verdienen, sondern das neue Verkehrsregime durchzusetzen.»
Neue Schilder kosten eine Million Franken
Und nun meldet die NZZ: Die neue Signalisation mit Wechsel-Schildern, die tagsüber das Verbot anzeigen und nachts sichtbar machen soll, dass mit Auto und Töff passiert werden darf, wird demnächst installiert. Und zwar für einen stolzen Betrag von einer Million Franken. So viel wie ein Einfamilienhaus.
Doch wieso fallen die Kosten so hoch aus? Die Begründung des Sicherheitsdepartements gegenüber der NZZ lautet, man müsse mehrere Signale anbringen und Leitungen ziehen. Die Planung laufe «mit Hochdruck».
Ob die teuren Luxus-Schilder für die 60 Meter Fahrverbot mit den eingenommenen Bussgeldern finanziert werden, liess das Sicherheitsdepartement auf Anfrage von 20 Minuten am Freitagabend unbeantwortet.
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