FangewaltStadt soll Letzi-Mietvertrag als Druckmittel gegen FCZ und GC einsetzen
Die Stadt Zürich soll die Fussballvereine aus dem Letzigrund werfen, wenn sie die Fangewalt nicht in den Griff bekommen. Das fordert die GLP in einem Vorstoss.

Die Stadt Zürich als Eigentümerin des Stadions Letzigrund soll FCZ und GC als Mieter unter Druck setzen, endlich ihre Fans in den Griff zu bekommen. Das fordert ein GLP-Vorstoss.
Keystone/Steffen SchmidtDarum gehts
In Zürich häufen sich gewalttätige Vorfälle durch Fussball-Chaoten.
Die Zürcher GLP fordert, dass die Stadt den Vereinen das Letzigrundstadion entzieht, wenn sie die Fangewalt nicht eindämmen.
Ob eine Kündigung des Mietverhältnisses möglich wäre, ist rechtlich unklar.
Die Stadt würde jährliche Einnahmen von drei Millionen Franken verlieren.
Vermummte Randalierer in den Strassen, Angriffe auf Züge, verletzte Polizisten, mit GC und FC «verzierte» Mauern: Die Fangewalt findet oft vor und nicht im Stadion statt. Trotzdem sehen viele die Fussballvereine in der Verantwortung. Die Forderung: Sie sollen für weniger Fangewalt sorgen, etwa durch personalisierte Tickets und andere Massnahmen.
In den vergangenen Wochen haben sich Gewalttaten von Fussballfans in Zürich gehäuft. Die Polizei musste gar eine Taskforce einrichten, nachdem es rund ums letzte Derby zahlreiche Ausschreitungen gegeben hatte.
Jetzt hat die Zürcher GLP im Stadtparlament einen Vorstoss eingereicht, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Die Idee dahinter: Die Stadt als Vermieterin des Letzigrundstadions soll den Fussballvereinen die Nutzung entziehen, falls diese die Gewalt in ihren Fankreisen nicht endlich in den Griff bekommen.
GC-Fans randalieren vor der S9 beim Bahnhof Hardbrücke.
TiktokClubs sagen nichts zur GLP-Idee
Die Interpellation wurde von Markus Merki verfasst. «Es braucht jetzt einen Weckruf», erklärt er gegenüber der NZZ. Denn die Clubs, insbesondere die Führung des FCZ, unternähmen zu wenig gegen Fangewalt. Zudem habe die Stadt als Vermieterin des Letzigrunds grundsätzlich die Möglichkeit, auf die Fussballvereine Einfluss zu nehmen.
Weder der FC Zürich noch der Grasshopper Club wollten sich gegenüber der NZZ zum Vorstoss der GLP äussern. Auch das zuständige Sportdepartement verzichtet auf eine Stellungnahme. Der Stadtrat muss die Interpellation innerhalb von sechs Monaten beantworten.
Die Rechtslage ist nicht klar
Ob ein Rausschmiss überhaupt möglich wäre, ist unklar. Die Stadt als Vermieterin müsste den Vereinen konkrete Verfehlungen nachweisen, die eine Auflösung des Mietverhältnisses rechtfertigen würden. Doch: Viele Taten passieren ja gerade ausserhalb des Stadions.
Mit dem Auszug der Fussballclubs entgingen der Stadt Mieteinnahmen von jährlich drei Millionen Franken.
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