NotoperationVersicherung abgelaufen: Kolumbianer strandet in Schweizer Spital
Ein medizinischer Notfall macht seine Schweiz-Reise zum Albtraum: Weil Jainer José Arias Reiseversicherung ablief, kann er die Kosten für die Weiterbehandlung nicht stemmen.
Darum gehts
Jainer José Arias musste in der Schweiz wegen eines Aneurysmas notoperiert werden.
Seine Reiseversicherung sei aber abgelaufen, weshalb die Spitalkosten nicht übernommen werden.
Die Familie stehe vor der Herausforderung, 42'000 Franken für die weitere Behandlung aufzubringen.
Die Versicherung verlängerte den Schutz nur um acht Tage, was nicht ausreiche.
Kurz nach Weihnachten reiste Jainer José Arias aus Kolumbien nach Zürich, um seine Schwester zu besuchen, die in der Schweiz lebt. Doch am 24. Februar habe er plötzlich unerträgliche Kopfschmerzen verspürt.
Arias wandte sich laut der kolumbianischen Zeitung «El Colombiano» an das Reiseunternehmen, um sicherzugehen, dass eine medizinische Behandlung von der Versicherung gedeckt sei. Als ihm dies bestätigt wurde, habe er sich ins Spital begeben, wo die Ärzte ihn gründlich untersuchten. Sie wurden fündig: Arias litt an einem Aneurysma und musste operiert werden. Platzt ein Aneurysma, besteht Lebensgefahr.
Von körperlichen zu wirtschaftlichen Schmerzen
Der Kolumbianer aus Medellín wurde stabilisiert und dann auf die Intensivstation verlegt, wie seine Lebensgefährtin erzählt. Doch kaum waren die körperlichen Schmerzen beseitigt, hätten die wirtschaftlichen begonnen: Laut der Lebensgefährtin hat man in den letzten Tagen begonnen, Arias’ Behandlungen zu reduzieren, da seine Versicherungspolice ausgelaufen sei – und das, obwohl er sich noch nicht vollständig erholt habe.
Gemäss seiner Familie ist der Mann bei Bewusstsein und ansprechbar, er sei aber noch nicht in der Lage, entlassen zu werden oder nach Kolumbien zurückzukehren. Seine Verwandten hätten das Verfahren zur Erweiterung der Versicherung eingeleitet – doch wurden sie von der Versicherungsgesellschaft zum Reisebüro geschickt, die den Antrag abgelehnt habe.
Musstest du im Ausland schon mal ins Spital?
42'000 Franken für Weiterbehandlung
Am Dienstag wurde der Familie mitgeteilt, dass die Versicherung nur um acht weitere Tage verlängert werde – in der Hoffnung, dass die Behandlung fortschreite und er entlassen werden könne. Die Familie fordere jedoch einen neuen Versicherungsabschluss: Einen solchen hätte die Versicherung Anfang Februar gewährt, als Arias sich entschieden habe, noch einen Monat in der Schweiz zu bleiben. Dies war jedoch vor seinem Spitalaufenthalt.
Die Familie verlange «in keinem Moment», dass ihnen die Versicherung kostenlos gegeben werde, sondern wolle, dass man sie ihr verkauft. Wie die Lebensgefährtin sagt, sei die Rehabilitation in der Schweiz sehr teuer: «Wir haben dieses Geld im Moment nicht.»
Ohne Versicherung müsse die Familie die Kosten selbst tragen und in bar zahlen, um seine Behandlung fortzusetzen. Dafür fehle jedoch das Geld – das Schweizer Spital verlange gemäss ihnen 42’000 Franken.
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.