Mit Messer verletzt: Polizei verstärkt Sicherheitsmassnahmen

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ZürichMit Messer verletzt: Polizei verstärkt Sicherheitsmassnahmen

Nach den Ereignissen vom Samstagabend hat das Kommando der Stadtpolizei Zürich nach Rücksprache mit den verschiedenen jüdischen Institutionen in der Stadt Zürich die Sicherheitsmassnahmen verstärkt.

Die Polizei hat sich am Sonntag vor der Synagoge stationiert.
Die Stockerstrasse wurde am Samstagabend weiträumig gesperrt.
Der Angriff auf die jüdische Person ereignete sich am Samstagabend um kurz vor 22 Uhr im Zürcher Kreis 2.
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Die Polizei hat sich am Sonntag vor der Synagoge stationiert.

20min/ms

Darum gehts

  • Ein 15-Jähriger hat einen 50-jährigen orthodoxen Juden am Samstagabend im Zürcher Kreis 2 mit dem Messer schwer verletzt.

  • Der Schock in der jüdischen Gemeinde sitzt tief.

  • Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund wendet sich an seine Mitglieder.

Am Samstagabend wurde im Zürcher Kreis 2 ein 50-jähriger orthodoxer Jude mit einer Stichwaffe lebensbedrohlich verletzt. Der mutmassliche Täter, ein 15-jähriger Schweizer, wurde noch vor Ort durch die Stadtpolizei Zürich festgenommen. Er wurde zur weiteren Abklärung des Sachverhalts der Jugendanwaltschaft zugeführt.

Während die Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich und der Jugendanwaltschaft zur Tat weiterlaufen, hat die Stadtpolizei Zürich nach Rücksprache mit den jüdischen Organisationen der Stadt Zürich die Sicherheitsvorkehrungen rund um spezifische Örtlichkeiten mit jüdischem Bezug vorsorglich erhöht. Dabei wird sie auch von der Kantonspolizei Zürich unterstützt.

Die Zuständigkeit für Informationen im Zusammenhang mit den Ermittlungen in diesem Fall obliegt der Jugendanwaltschaft. Wie die Stadtpolizei Zürich mitteilt, wird sie diesbezüglich keine weiteren Auskünfte erteilen.

«Jüdisches Leben muss weitergehen»

Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, begrüsst die zusätzlichen Sicherheitsmassnahmen: «In der jüdischen Gemeinschaft wird es positiv gewertet, dass die Behörden reagieren und ein Zeichen setzen.»

Gerade in der jetzigen Situation, in welcher noch keine Hintergrundinformationen zur Tat vorliegen, sei die Unsicherheit in der jüdischen Bevölkerung gross, sagt Kreutner. «Das Sicherheitsgefühl bei sichtbar jüdischen Personen ist schon seit dem 7. Oktober gesunken, durch den jetzigen Angriff hat sich die Gefühlslage nicht verbessert.» Eines sei aber klar, betont Kreutner: «Das jüdische Leben muss weitergehen können und dürfen, eine Einschränkung wäre untragbar.» 

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Antisemitismus betroffen?

Hier findest du Hilfe:

GRA, Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

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