Zürich: Bäckerei von Tiktoker gerettet

Publiziert

ZürichTraditionsbäckerei stand vor dem Aus, dann machte er ein Tiktok

Der Food-Influencer Noah Bachofen hat seine fast 200'000 Follower dazu aufgerufen, in einer Zürcher Bäckerei ihren Zmorge oder Znüni zu kaufen. Der Beck hat eine Baustelle vor dem Haus, die seine Existenz bedroht.

Food-Influencer Noah Bachofen wurde auf die Idee gebracht, die Bäckerei zu unterstützen. Unterdessen kommen mehr Kunden, das Überleben scheint vorerst gesichert.

20min/Céline Trachsel

Darum gehts

  • Food-Influencer Noah Bachofen (29) will seine Reichweite nutzen, um die Bäckerei Oski Kuhn im Kreis 4 zu retten, die wegen einer Baustelle in ihrer Existenz bedroht ist.

  • Laut Bäcker Fatmir Guci (58) ist der Umsatz wegen der Baustelle um 50 Prozent zurückgegangen.

  • Seit den Medienberichten und den Influencer-Videos hat er jedoch wieder mehr und vor allem neue Kunden und Kundinnen.

  • Wenn es so weiterläuft, könnte die Bäckerei überleben.

«Ich hatte 50 Prozent Umsatzeinbruch, weil wir vor allem von der Laufkundschaft leben», sagt Bäcker Fatmir Guci (58).

Vor seiner Bäckerei ist die Tramhaltestelle Zypressenstrasse seit Wochen nicht mehr in Betrieb. Und das Schlimme ist: Die Grossbaustelle bleibt noch über ein Jahr lang bis Ende nächsten Sommer. Das ist existenzbedrohend für die dortige Kultbäckerei Oski Kuhn, die heute vom langjährigen Kuhn-Mitarbeiter Guci geführt wird. Er musste gar schon einen Mitarbeiter entlassen – es drohte fast die Pleite.

Nach Medienbericht wollte auch Influencer helfen

Verschiedene Medien berichteten über das Dilemma des Bäckers, der seine Brote noch immer selber in der Backstube an derselben Lokalität backt.

Der Food-Influencer Noah Bachofen (29) will seine Reichweite nutzen, um Gutes zu tun.
Zum Beispiel, um die Bäckerei Oski Kuhn im Kreis 4 zu retten, die wegen einer Baustelle in ihrer Existenz bedroht ist.
Laut Bäcker Fatmir Guci (58) ist der Umsatz wegen der Baustelle um 50 Prozent zurückgegangen.
1 / 6

Der Food-Influencer Noah Bachofen (29) will seine Reichweite nutzen, um Gutes zu tun.

20min/Céline Trachsel

Und jetzt hat sich auch Food-Influencer Noah Bachofen (29) eingeschaltet. «Jemand hatte mich unter einem Artikel über die Bäckerei getaggt und geschrieben, wieso die Influencer nicht ihre Reichweite nutzen, um einen solchen Kleinbetrieb zu retten. Und ich dachte: ‹Der hat recht.›»

Also machte Bachofen, der auf Instagram und Tiktok zusammen fast 200'000 Follower hat, ein kurzes Video mit dem Aufruf, dass die Zürcher doch einen Umweg in Kauf nehmen sollen, um dort ihren Zmorge oder Znüni kaufen zu gehen.

Neue Gastro-Kunden wären schön

Das freut Fatmir Guci (58): «Es läuft wieder viel besser! Wir haben viele neue Kunden.» Wenn der Umsatz in diesem Bereich bleibe, könne er bis zum Ende der Grossbaustelle in einem Jahr überleben – trotz einer stattlichen Miete von mehreren Tausend Franken pro Monat.

«Ich danke allen, die auf unsere Situation aufmerksam gemacht haben», sagt Guci zu 20 Minuten. «Und ich danke allen neuen Kunden. Ich hoffe, sie kommen nach den Sommerferien immer noch zu uns, damit diese Traditionsbäckerei, die es seit 1934 gibt, noch lange weitergeführt werden kann.»

Was ihm auch helfen würde: neue Gastrokunden und -kundinnen, die bei ihm Brot für ihren Betrieb bestellen. Guci: «Das würde die Folgen von der Grossbaustelle ebenfalls abfedern.»

Würdest du für deinen Znüni auch einen Umweg machen, um ihn bei einer bestimmten Bäckerei zu kaufen?

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt

21 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen