Panzer auf Zuger Schulhausplatz: Kinder zielten auf Mitschüler

Aktualisiert

ZugOberst lässt um 8 Uhr Schützenpanzer auf Pausenplatz vorfahren

Auf dem Pausenplatz der Zuger Primarschule Kirchmatt standen am Mittwoch mehrere Militärfahrzeuge. Kinder durften nicht nur in das Innere des Geschützturms, sondern hatten auch Gewehre in der Hand.

Ein Radschützenpanzer Piranha, ein Duro GMTF und ...
... ein Sanitätsfahrzeug waren auf dem Schulhausplatz.
Die Kinder der Schule durften auf und auch in die Panzer. (Symbolbild)
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Ein Radschützenpanzer Piranha, ein Duro GMTF und ...

Luzerner Zeitung

Darum gehts

  • Wirbel um «private» Militärshow an Primarschule: Organisiert hat sie ein Vater, der Oberst in der Armee ist.

  • Der Schulleiter findet es wichtig, «Berufe» den Kindern nahezubringen.

  • Auch Regierungsrätin Laura Dittli unterstützt die Veranstaltung.

Militärfahrzeuge, darunter ein Duro GMTF, ein Sanitätsfahrzeug und ein Radschützenpanzer Piranha, fuhren am Mittwoch um acht Uhr auf den Pausenplatz der Primarschule Kirchmatt.

Was zunächst wie eine Übung aussah, entpuppte sich als kontroverser Event, bei dem Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren auf den Fahrzeugen posierten, Geschütztürme bestiegen und mit Gewehren hantierten. Ein Mädchen zielt auf andere, die kreischend davonrennen. Dann wird es zurechtgewiesen: Man ziele nur auf Dinge, die man auch treffen wolle, sagt man ihm.

«Keine Presse erwünscht»

Der Organisator, Daniel Gruber, Oberst und ehemaliger Präsident der Offiziersgesellschaft Zug und Vater eines Schülers, machte gegenüber der «Zuger Zeitung» deutlich, dass die Medien beim Anlass nicht erwünscht seien, und drohte mit rechtlichen Konsequenzen bei einer Berichterstattung. Das öffentliche Interesse sei nicht gegeben, da es sich um einen privaten und klasseninternen Anlass handle.

Es erfolgte denn auch keine Information zu den Hintergründen des Anlasses. Stefan Hofer von der Armee sagt: «Ein Kommandant hat die Fahrzeuge zur Verfügung gestellt.»

«Solche Aktionen machen unsere Schule lebendig»

Der Schulleiter, Dominik Lehner, verteidigte die Aktion als Teil des Themenfeldes «Berufe», das den Schülerinnen und Schülern verschiedene Arbeitsbereiche nahebringen soll. Lehner erklärte: «Damit das Lernen möglichst authentisch ist, kommen verschiedene Elternteile in die Klassen und stellen ihren Beruf vor.» Er fügte hinzu: «Solche Aktionen machen unsere Schule lebendig.»

«Wenn du hier drückst, sind fünfzig Leute tot?»

Kurz bevor die Kinder auf dem Pausenplatz eintrafen, sagte ein Armeeangehöriger zu einem anderen Mann: «Wie erklärt man das den Kids? Wenn du hier drückst, sind fünfzig Leute tot?»

Dazu meint Lehner, dass man in der Schweiz bewaffnete Soldaten sehe, die beispielsweise mit dem ÖV vom Dienst nach Hause reisten. «Das kann bei Kindern immer wieder Irritationen auslösen», sagt er.

Regierungsrätin unterstützt Veranstaltung

Regierungsrätin Laura Dittli äusserte Verständnis für die Veranstaltung und betonte die Bedeutung, das Bewusstsein für das Militär in der Bevölkerung zu stärken. Das sei insbesondere angesichts rückläufiger Zahlen bei den Rekrutierungen wichtig. Sie sagte: «In rund zehn Jahren dürfen viele dieser Kinder in die Rekrutenschule.»

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