Femizid in Elsau ZH2 Tote bei Familienstreit – «ich hörte plötzlich 4 Schüsse»
In Elsau ereignete sich am Donnerstagabend ein Femizid. Anwohner zeigen sich tief betroffen.
Am Donnerstagabend kam es zu einer Auseinandersetzung, die mit zwei Toten und einer verletzten Person endete.
Video: 20min/mkDarum gehts
Bei einer Auseinandersetzung in Elsau ZH sind mehrere Schüsse gefallen. Dabei tötete ein 57-jähriger Schweizer seine 54-jährige Lebenspartnerin mit einer Schusswaffe. Zudem verletzte der Mann ein 36-jähriges Familienmitglied schwer und fügte sich danach selbst schwerste Verletzungen zu, denen er später erlag.
Wie 20 Minuten weiss, handelt es sich bei der Toten um die 54-jährige S.S.* Der Schwerverletzte ist ihr Schwiegersohn und Zweifachvater D.D.* Laut Nachbarn lebte die Familie von D. gemeinsam mit den Schwiegereltern in dem Einfamilienhaus im Ortsteil Schottikon. Laut der Kantonspolizei Zürich waren zum Tatzeitpunkt auch zwei Kinder vor Ort. «Sie blieben unverletzt», sagt ein Sprecher auf Anfrage.
«Ich hatte total Panik»
In der Nachbarschaft sitzt der Schock nach dem Femizid tief. «Sie wirkten sehr nett und freundlich», erzählt eine Nachbarin gegenüber 20 Minuten. Wie die Frau sagt, sei sie am Donnerstagabend von der Polizei dazu aufgefordert worden, im Haus zu bleiben: «Ich hatte total Panik», so die Nachbarin.
«Kurz nach 22 Uhr hörte ich plötzlich vier Schüsse. Ich bin erschrocken und bin sofort raus, um nachzuschauen, was passiert ist», erzählt ein anderer Nachbar. Die Polizei sei da bereits vor Ort gewesen.
Kurz danach sei die Spezialeinheit Diamant eingetroffen. Der Einsatz habe stundenlang gedauert. «Ich kann es nicht glauben, dass bei uns im Dorf so etwas passiert ist. Ich habe kaum geschlafen und bin tief betroffen», so der Nachbar.
Rettungskräfte rückten mit Grossaufgebot aus
Laut der Kantonspolizei Zürich ging am Donnerstagabend um 21 Uhr bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Zürich die Meldung ein, dass es in Elsau ZH innerhalb einer Familie zu einem Streit gekommen sei. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben. Eine weitere Person wurde schwer verletzt. Der 36-jährige Schweizer musste in einem Spital notoperiert werden.
Nach den ersten Ermittlungen und Befragungen von Auskunftspersonen handelt es sich beim Vorfall um ein Tötungsdelikt, wie die Kantonspolizei Zürich am Freitag mitteilte. Die Reihenfolge der Schussabgabe ist noch nicht geklärt. Die weiteren Ermittlungen würden durch die Kantonspolizei Zürich und die Staatsanwaltschaft geführt, heisst es in der Mitteilung weiter.
Die Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot ausgerückt. Nebst dem Grossaufgebot der Polizei war auch die Spezialeinheit Diamant am Einsatz beteiligt, wie ein Sprecher gegenüber 20 Minuten sagt. Die weiteren Ermittlungen werden durch die Kantonspolizei in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft geführt.
*Name der Redaktion bekannt
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
Trauerst du oder trauert jemand, den du kennst?
Hier findest du Hilfe:
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen
Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29
Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch
Lifewith.ch, für betroffene Geschwister
Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen
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