180’000 Franken: Zweitteuerstes Nummernschild wurde nie bezahlt – Bieter droht Betreibung

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180’000 FrankenZweitteuerstes Nummernschild wurde nie bezahlt – Bieter droht Betreibung

Im Mai wurde das Nummernschild «SG 4» vom Strassenverkehrsamt St. Gallen für eine erhebliche Summe versteigert. Die Zahlung ist jedoch bis heute noch nicht eingegangen. 

Anfangs Mai wurde das Nummernschild «SG 4» für rekordverdächtige 179’700 Franken ersteigert. 
Bis heute kam es jedoch nicht zu einer Zahlung. Das Strassenverkehrsamt muss auf betrieblich rechtliche Massnahmen zurückgreifen. 
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Anfangs Mai wurde das Nummernschild «SG 4» für rekordverdächtige 179’700 Franken ersteigert. 

Strassenverkehrsamt St. Gallen

Darum gehts

Am 26. April startete das Strassenverkehrsamt St. Gallen, mit einem Preis von 5000 Franken, die Auktion für das Nummernschild «SG 4». Der Startpreis wurde jeweils in 100-er Schritten erhöht. Nach einer langen Auktion kamen die Veranstalter zu einem eindrücklichen Ergebnis: Ein Bieter mit dem Namen «LIAG20» konnte das Nummernschild für 179’700 Franken ersteigern. Alle waren glücklich – «SG4» wurde zum zweitteuersten Nummernschild, das je in der Schweiz versteigert wurde. (siehe Box)

Wenige Monate später dürfte die Stimmungslage jedoch anders aussehen: Bieter «LIAG20» ist bis heute noch nicht der Halter der Nummer. Grund: Seit der Aktion haben die Verantwortlichen nichts mehr von ihm gehört. Bereits Mitte Juni war die Frist für die Bezahlung abgelaufen. Bis heute ist keine Rappen beim St. Galler Strassenverkehrsamt eingegangen.

Gründe für ausbleibende Zahlung unbekannt

Hanspeter Sigg, der Leiter des Strassenverkehrsamts, zeigte sich Mitte Juni jedoch unbesorgt. Der Kunde habe schon mehrere Schilder ersteigert und immer bezahlt, hiess es damals seitens des Leiters gegenüber 20 Minuten. «Ich bin mir zu 90 Prozent sicher, dass er auch dieses Mal bezahlen wird», sagte Sigg im Juni. Es kam zu dem Zeitpunkt zu einer Zahlungserinnerung an den Ersteigerer. Dies sei nichts Unübliches und komme immer mal wieder vor. Hanspeter Sigg war damals noch überzeugt, dass es nicht bis zu einer Betreibung kommen würde. 

Heute zeigt sich der Leiter des Strassenverkehrsamts überrascht, denn das Geld ist nirgends. «Ich habe versucht, den Ersteigerer zu erreichen und habe ihm eine Nachricht hinterlassen, aber wir haben bis jetzt noch nichts gehört», so Sigg. Den Grund für das Ausbleiben der Zahlung kenne Sigg nicht. Er habe zwar schon Fälle erlebt, in denen Zahlungserinnerungen ausgesandt wurden, aber zu einer Betreibung sei es bisher noch nie gekommen. 

Bald droht die Betreibung

Dass es bei diesem Nummernschild etwas länger dauert, bis das Geld da ist, könne Sigg verstehen: «Es ist schon sehr teuer», sagt er. Die anderen Nummernschilder, die «LIAG20» ersteigert hatte, seien um einiges günstiger gewesen. Aber: «Es ist natürlich umständlich für einen Verkäufer, wenn jemand etwas erbietet und dann trotzdem nicht kauft», fügt Sigg hinzu. 

Nach der Zahlungserinnerung im Juni kam es dann im Juli zu einer Mahnung. Das Strassenverkehrsamt hatte bis heute noch keinen persönlichen Kontakt mit dem Nutzer. Sollte jedoch bis zum 5. August kein Geld eintreffen, würden betrieblich rechtliche Massnahmen eingeleitet werden.

Wird «SG4» erneut versteigert?

Bei einer Betreibung würde der Ersteigerer dazu aufgefordert werden, das Geld für «SG 4» zu zahlen. «Wenn dies nicht der Fall ist, wird das Nummernschild vom Strassenverkehrsamt früher oder später erneut für eine Auktion freigegeben und ist somit nicht mehr für «LIAG20» reserviert», erklärt Sigg.

Die AGB des Strassenverkehrsamtes zeigen, dass das Nummernschild für maximal ein Jahr lang für den Ersteigerer reserviert ist. Bei Nichtbezug des Nummernschilds wird der Nutzer für alle weiteren Auktionen ausgeschlossen und muss 100 bis 500 Franken als Entschädigung für entstandene Umtriebe bezahlen. Laut Sigg würde es dann gegebenenfalls zu einer erneuten Auktion des Nummernschilds «SG 4» kommen. 

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