GesundheitskostenBundesrat setzt neue Tarife durch – Physiotherapeuten toben
Die Kosten für Physiotherapeuten sind massiv gestiegen. Der Bundesrat will nun handeln. Bei den Betroffenen kommen die Pläne aber gar nicht gut an.
Darum gehts
- Die Kosten für Physiotherapie sind bis Mitte 2023 um über zehn Prozent gestiegen.
- Der Bundesrat setzt nun ein neues Tarifsystem für die Abrechnung der Leistungen ein.
- Davon erhofft sich Gesundheitsminister Alain Berset mehr Transparenz und tiefere Kosten.
- Die Physiotherapie-Branche ist alles andere als zufrieden.
Der Prämienschub 2024 wird heftig. Bis Mitte Jahr sind die Gesundheitskosten um 7,85 Prozent gestiegen. Besonders stark fiel der Anstieg mit 10,2 Prozent bei den Abrechnungen von Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten aus.
Unabhängig von den neusten Zahlen handelt der Bundesrat nun in diesem Bereich. Denn die Branche und die Krankenkassen können sich seit Ewigkeiten nicht auf einen neuen Tarif einigen, der aber in die Jahre gekommen ist.
Deshalb schlägt Gesundheitsminister Alain Berset vor, dass die Sitzungsdauer stärker ins Zentrum rückt. Das soll die Transparenz erhöhen, begründet der Bundesrat. Ausserdem erhofft er sich einen «kostendämpfenden Effekt».
Physio-Verband: «Das wird Situation weiter verschärfen»
Ganz anders sieht das der Branchenverband Physioswiss. Dieser zeigt sich «zutiefst enttäuscht» über das Diktat aus dem Bundeshaus, welches die physiotherapeutische Patientenversorgung gefährde. Die Weichen für Verhandlungen mit den Krankenkassen seien eigentlich gestellt gewesen.
Belasten dich die hohen Krankenkassenprämien?
«Bereits jetzt können Physiotherapeutinnen nicht kostendeckend arbeiten, der Tarifeingriff wird die Situation weiter verschärfen», beklagt sich Sprecher Florian Kurz. Die Krise in der Physiotherapie und der Patientenversorgung spitze sich damit weiter zu.
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Christof Vuille (vuc) leitet seit 2023 das Ressort Politik und ist Mitglied der Redaktionsleitung. Er berichtet für 20 Minuten nah am Puls der Bundespolitik.
