Drohendes Baumwoll-Verbot: «Wird der Planet damit gerettet? Denke nicht»

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Eure MeinungDrohendes Baumwoll-Verbot: «Wird der Planet damit gerettet? Denke nicht»

Baumwolle verbieten, um nachhaltiger zu werden? Das mögliche, indirekte EU-Verbot löst in der Community eine kontroverse Diskussion aus.

Darum gehts

  • Die EU will den Textilsektor nachhaltiger machen und diskutiert ein mögliches Baumwoll-Verbot ab 2030.
  • Darüber entbrannte eine heftige Diskussion in der Kommentarspalte.
  • Einige User sehen darin nicht die Lösung des Umweltproblems und kritisieren die Regulierungswut der EU.
  • Andere Leserinnen und Leser fordern ein generelles Umdenken beim Kleidungskonsum.
  • Einige unterstützen daher das Gesetz, da sie eine Notwendigkeit sehen.

Die EU möchte eine vollständige Kreislaufwirtschaft im Textilsektor erreichen. Wie du im Originalartikel hier lesen kannst, heisst das vielleicht: Weg mit Baumwolle ab 2030, da das Material heute kaum rezyklierbar ist. Das mögliche Verbot führte in der Kommentarspalte zu hitzigen Diskussionen.

«Es ist so paradox, das Ganze»

Viele User stören sich an der EU-Entscheidung selber, so schreibt etwa Giovanni@10: «Wie immer unüberlegte Schnellschüsse und Regulierungen bis zum Gehtnichtmehr. Schlicht nicht umsetzbar!» Pepito_Spezaguti kritisiert: «Baumwolle, eine Naturfaser, ersetzen durch Kunststofffasern, damit man sie recyceln kann – das Ticket für den Wahnsinn heisst EU!»

«Man will Plastik doch eigentlich vermeiden?»

20-Minuten-User Maverick_13

Auch Stadt-Luzerner stellt infrage, ob dies wirklich hilft: «Wird der Planet damit gerettet? Ich denke nicht. Aber eine ganze Industrie sieht sich wieder mit grossen Problemen konfrontiert.» Zudem sieht OhRosalie-dieRosesindfürdi eine Denklücke: «In dieser Gleichung ist aber keine Rede vom Mikroplastik, das Kunststoffe bei der Wäsche durch Reibung verlieren. Das ist eine enorme Belastung für alle Gewässer.»

«Die Wegwerfklamotten müssen unbedingt gestoppt werden»

Andere Leserinnen und Leser verorten das Hauptproblem der Textilindustrie woanders, etwa Dolomiti: «Das Umweltproblem sind die Massen an günstigem Schrott, die wir kaufen – weniger ist mehr, und nicht Baumwolle ist das Problem.» Für sangalleri liegt die Lösung daher hier: «Jeder einzelne sollte sein Kleiderkaufverhalten überprüfen. Braucht man wirklich so viel?» Noch weiter geht ich,rolf: «15 kg Kleidung pro Person im Jahr? Es wird Zeit, eine Umweltabgabe auf Kleidung zu erheben.»

«Es ist gut, dass wir uns für nachhaltige Produkte einsetzen.»

20-Minuten-User tom-2021

tom-2021 zeigt Verständnis für das EU-Gesetz: «Es ist gut, dass wir uns für nachhaltige Produkte einsetzen, von Zahnbürsten über Autos und Häuser bis hin zu Alltagsgegenständen. Dies wird Veränderungen bewirken, die nicht alle wunderbar sind.»

«Sonst gibts keinen Anreiz, etwas zu ändern»

Einige in der Community sehen eine Notwendigkeit der EU-Regulierung. So argumentiert LeMoi288: «Die Idee dahinter scheint zu sein, die Firmen dazu zu zwingen, bessere Recycling-Technologien einzusetzen. Solange ‹neue› Baumwolle günstiger zu erwerben ist als recycelte Baumwolle, gibts nämlich auch keinen Anreiz etwas zu ändern.» Auch Dr-g meint: «Die EU hat ein Ressourcenproblem erkannt und geht es an – aber hier wird aus Prinzip gegen alles, was die EU macht, getobt. Seid doch froh, kümmert sich jemand rechtzeitig um die Probleme und schiebt sie nicht aus Prinzip an die nächsten Generationen.»

Trägst du oft Baumwolle?

Zudem weist Dick.S.Ding darauf hin: «Die ökologischen und sozialen Schäden der Baumwolle sind inzwischen eindeutig erwiesen. Es gibt bereits sehr tolle Alternativen zur Baumwolle.» Das sieht auch Hitomi_4 so: «In meinem Kleiderschrank finde ich kaum was, was nicht synthetisch ist! Auf den Anteil Baumwolle achte ich heute beim Kauf kaum.»

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Verena Edinger (edv) arbeitet seit 2021 für 20 Minuten. Sie ist stellvertretende Leiterin des Ressorts Community.

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