Nach Löschbegehren - 4000 Meineimpfungen.ch-Nutzer haben ihr Geld zurückbekommen

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Nach Löschbegehren4000 Meineimpfungen.ch-Nutzer haben ihr Geld zurückbekommen

Wer nach Bekanntwerden der Sicherheitsmängel bei der Plattform meineimpfungen.ch im Frühjahr seine Daten löschen lassen wollte, musste dafür bezahlen. Die Rückerstattungen kommen voran.

Datenpanne: Auf der Website meineimpfungen.ch wurden die Impf-Daten von Hunderttausenden von Usern öffentlich zugänglich.
Die Website wurde vom Bundesamt für Gesundheit jährlich mit 250’000 Franken unterstützt. Zudem sassen hohe BAG-Experten im Stiftungsrat von «meineimpfungen».
Anne Lévy, BAG-Direktorin, nahm das BAG aus der Verantwortung. «Wir subventionieren meineimpfungen.ch, weil es die einzige Plattform ist, die ein solches Angebot angeboten hat.»
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Datenpanne: Auf der Website meineimpfungen.ch wurden die Impf-Daten von Hunderttausenden von Usern öffentlich zugänglich.

20min/Michael Scherrer

Darum gehts

  • Meineimpfungen.ch hat mitgeteilt, was nach dem Datendebakel vom Frühling der Stand der Aufarbeitung ist.

  • 4000 Nutzerinnen und Nutzer hätten eine Rückerstattung erhalten, nachdem sie die Löschung ihrer Nutzerdaten verlangt hatten.

  • Unklar ist, wie es mit der Webseite weiter geht.

Die Plattform Meineimpfungen.ch stand im Frühjahr im Kreuzfeuer der Kritik. Datenschützer waren Sturm gelaufen, nachdem erhebliche Sicherheitsmängel an der Website bekannt geworden waren. Hunderttausende Datensätze, darunter auch solche von Bundesräten, waren für Hacker einsehbar. Zudem kamen Fälle ans Licht, bei denen Personen die falschen Impfungen zugewiesen wurden.

Nachdem die Seite Ende März vom Netz genommen wurde, erreichten die Betreiber eine Vielzahl an Auskunfts- und Löschbegehren. Wer seine Daten aus dem sogenannten Datavac-System entfernt haben wollte, musste dafür bezahlen. Der genaue Betrag ist allerdings nicht bekannt. Die Stiftung für Konsumentenschutz hat zudem berichtet, dass die Betreiber in mehreren Fällen für die Überprüfung der Löschbegehren weitere Dokumente verlangten.

In einem Informations-Update vom 22. Juli hat die Stiftung, welche die Plattform betreibt, mitgeteilt, was der Stand der Aufarbeitung ist: 4000 Personen hätten bereits Rückerstattungen der für die Löschung bezahlten Summe erhalten. Dabei handelt es sich um Personen, die sich angemeldet hatten und dann wegen der Schliessung ihre kostenpflichtigen Pässe nicht erhielten. Ausserdem seien für Betroffene aus dem Zeitraum vor der Schliessung noch ausstehende Impfausweise ausgestellt worden. Pro Woche würden mehrere hundert Begehren bearbeitet. Es bestehe in den meisten Fällen eine Wartezeit von zwei bis drei Wochen.

Zukunft der Website weiterhin unklar

Die Website wird von einer Stiftung betrieben, welche Verträge mit verschiedenen Kantonen unterzeichnete. Über die Plattform sollten die Impfanmeldungen aus den Kantonen mit der Datenbank des Bundes zum Zweck der Erstellung eines Impfausweises verbunden werden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit den Betreibern zusammen.

Zurzeit ist weiterhin unklar, wie es mit der Website weitergehen soll. Nach den Veröffentlichungen im Frühjahr, kündigte das BAG die Zusammenarbeit auf. Noch Ende April kündigte das Unternehmen an, die Plattform wieder online zu bringen. In einem Eintrag auf der Website vom 13. Juli erklären die Betreiber, verschiedene «Vorschläge» und «Ideen» zu prüfen. Ausserdem sei man mit potentiellen Partnern im Gespräch.

Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?

Hier findest du Hilfe:

BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00

BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92

Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona

Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen

Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

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