«Milliardenrechnung»Abnehmspritzen: Experte warnt vor höheren Krankenkassenprämien
Für die steigenden Krankenkassenprämien in der Schweiz gibt es viele Gründe. Einer davon sind Abnehmspritzen.
Abnehmspritzen: Darum gehts
Die Grundversicherung in der Schweiz enthält immer mehr Leistungen.
Neu dazugekommen sind Abnehmspritzen.
So komme eine «Milliardenrechnung» auf die Krankenkassen zu, sagt ein Gesundheitsforscher der Universität Basel.
Die Krankenkassenprämien in der Schweiz sind dieses Jahr um sechs Prozent angestiegen, nachdem sie bereits 2024 (plus 8,7 Prozent) und 2023 (plus 6,6 Prozent) nach oben schnellten. Nun schreibt die «NZZ», dass die Abnehmspritzen die Prämien weiter verteuern könnten.
So verteuern Abnehmspritzen die Prämien
Gründe für die hohen Prämien sind laut der Zeitung die steigenden Kosten für Medikamente, Arzt- und Spitalbehandlungen. Auch neue Leistungen in der Grundversicherung verteuern die Prämien – etwa Abnehmspritzen.
Swissmedic verbietet fast jede Berichterstattung zu Abnehmspritzen
Swissmedic verhindert teils die Berichterstattung über Abnehmspritzen wie Ozempic. Die Behörde sieht in Artikeln von «Blick», «Neue Zürcher Zeitung» und 20 Minuten unzulässige Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente. Medienhäuser kritisieren das Vorgehen als überzogen und pressefeindlich. Rechtsanwälte und Medienexperten fordern eine Reform des Arzneimittelwerberechts. Mehr dazu liest du in diesem Artikel.
Abnehmspritzen bezahlen die Krankenkassen zwar nicht immer, und die Übernahme der Verschreibungskosten ist auf drei Jahre beschränkt. Bei der CSS hätten sie 2024 aber Zusatzkosten in Höhe von etwa 30 Millionen Franken verursacht, zitiert die «NZZ» CSS-Chefin Philomena Colatrella.
Kennst du Menschen, die Abnehmspritzen nutzen?
Stefan Felder, der die Forschungsgruppe Health Economics an der Universität Basel leitet, warnt: In der Schweiz gebe es 1,3 Millionen stark übergewichtige Menschen, so könnte eine «Milliardenrechnung» auf die Krankenkassen zukommen. Die Grundversicherung sollte die Spritzen nicht decken, so Felder, weil die Allgemeinheit nicht dafür bezahlen sollte.
Steigen die Prämien nächstes Jahr erneut?
Ob die Prämien nächstes Jahr wieder steigen, ist aber noch unklar. Experten hielten sich mit Prognosen zurück, schreibt die «NZZ». Felix Schneuwly vom Vergleichsdienst Comparis erkennt sogar einen Hoffnungsschimmer: Krankenkassen wie Helsana und CSS hätten ihre Ergebnisse in der Grundversicherung stabilisiert, was darauf hindeute, dass es 2026 keinen weiteren Prämienschock geben könnte.
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