Schweiz: Abstimmung Autobahnausbau – weniger CO2 durch weniger Stau?

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AbstimmungAutobahn-Ausbau senkt laut Economiesuisse CO₂-Ausstoss

Ende November stimmt die Schweiz auch über den Ausbau der Nationalstrassen ab. Laut Economiesuisse würden grössere Autobahnen das Staurisiko und damit den CO₂-Ausstoss senken.

Laut Economiesuisse werden in der Schweiz pro Jahr 140–250 Millionen Kilogramm CO₂ durch im Stau-Stehen ausgestossen.
Der Wirtschaftsdachverband wirbt daher für einen Ausbau der Autobahnen und argumentiert: Weniger Stau bedeutet auch weniger CO₂-Ausstoss.
Am 24. November stimmt die Schweiz darüber ab. Gegner sagen, grössere Autobahnen bedeuten auch mehr Autos auf den Strassen.
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Laut Economiesuisse werden in der Schweiz pro Jahr 140–250 Millionen Kilogramm CO₂ durch im Stau-Stehen ausgestossen.

BRK News

Darum gehts

  • Am 24. November stimmt die Schweiz über den Ausbau der Autobahnen A1, A2 und A4 ab.

  • Economiesuisse argumentiert, dass ein Ausbau der Nationalstrassen das Staurisiko verringern und damit den CO₂-Ausstoss senken würde.

  • Gegner des Ausbaus befürchten, dass breitere Autobahnen zu mehr Verkehr, mehr Staus und höherem CO₂-Ausstoss führen.

Die Gleichung ist einfach: Mehr Autos auf den Strassen stossen auch mehr CO₂ aus. Aber ob grössere und besser ausgebaute Strassen ein Anreiz sind, öfter oder überhaupt mit dem Auto zu fahren, ist nicht klar.  Gegner der Abstimmung über den Ausbau von Nationalstrassen, die am 24. November stattfindet, argumentieren aber genau so: «Der geplante Autobahn-Ausbau ist überdimensioniert (...). Die Erfahrungen zeigen: Mehr Strassen verschärfen die Verkehrsprobleme und führen zu noch mehr Stau.»

Das sagt Economiesuisse

Anders argumentiert dagegen der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse. In einem noch nicht veröffentlichten Papier des Verbands, das der «SonntagsBlick» zitiert, stellt man folgende Rechnung auf: «Schweizerinnen und Schweizer stehen auf Nationalstrassen jährlich rund 48'000 Stunden im Stau.» Die Menge, die dadurch an CO₂ ausgestossen wird, schätzt Economiesuisse auf 140–250 Millionen Kilogramm. Dies entspreche etwa 120'000 bis 230'000 Flügen von Zürich nach New York. Weiter heisst es, dass sich langfristig das elektrische Fahren durchsetzen werde. «Der Ausbau der Nationalstrassen ist nicht trotz, sondern wegen des Klimawandels wichtig.»

Wie wirst du abstimmen?

Neben den negativen Auswirkungen für die Umwelt geht das im Stau-Stehen auch ins Geld: 340 Franken veranschlagt Economiesuisse pro Person und Jahr. Abgesehen von den Zeitverlusten, die man auf 73 Millionen pro Stunde pro Jahr beziffert.

Darüber wird abgestimmt

Am 24. November stimmen Schweizer Stimmberechtigte über den Ausbau von Nationalstrassen ab, der 2023 vom Bund beschlossen wurde. Die Autobahnen A1, A2 und A4 sollen an verschiedenen Streckenabschnitten erweitert werden. «Da sich der Verkehr auf den Nationalstrassen seit 1990 mehr als verdoppelt hat, kommt es an verschiedenen Stellen regelmässig zu Stau», heisst es auf der Website des Bundes. Das erhöhte Verkehrsaufkommen würde den Ausweichverkehr durch Dörfer und Wohnquartiere begünstigen und damit die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtigen.

Der Bund empfiehlt folglich den Ausbau, das Referendumskomitee dagegen lehnt ihn ab: «Für das Referendumskomitee ist der geplante Ausbau überteuert und verbraucht zu viel Land. Bestehende Verkehrsprobleme würden nicht gelöst. Ausbauten würden zusätzlichen Verkehr, weiteren Stau, mehr Luftverschmutzung, Lärm und steigende CO₂-Emissionen2-Emissionen verursachen. Gefragt sei eine Verkehrsplanung mit Augenmass.»

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