Alijaj im GlückInklusions-Initiative hat alle Unterschriften zusammen
Die nötigen 100’000 Unterschriften sind fertig gesammelt, verkünden die Initiantinnen und Initianten exklusiv gegenüber 20 Minuten. SP-Nationalrat Islam Alijaj verspricht schon bei der Einreichung der Unterschriften ein Fest, wie es die Schweiz noch nicht kannte.
Darum gehts
Nach 14 Monaten wurden die erforderlichen 100'000 Unterschriften für die Inklusions-Initiative gesammelt.
Die Initiative will die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Bundesverfassung verankern, insbesondere bei Assistenzleistungen.
Am 5. September werden die Unterschriften der Bundeskanzlei übergeben, begleitet von einer grossen öffentlichen Aktion.
Nach 14 Monaten sind die notwendigen 100’000 Unterschriften gesammelt, verkündet das Komitee der Inklusions-Initiative gegenüber 20 Minuten. Der Zürcher SP-Nationalrat Islam Alijaj, der sich an vorderster Front für die Initiative engagiert, freut sich: «Ich bin so glücklich, dass wir im Ziel sind!»
Das ist der Initiativtext
Die Initiative möchte die rechtliche und die tatsächliche Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Bundesverfassung verankern, so Alijaj. Gerade Assistenzleistungen würden den Menschen, die sie brauchen, oft noch «verwehrt». Islam Alijaj sagt: «Ein konkretes Beispiel sind Kinder mit Behinderungen, die keinen Anspruch darauf haben, weil davon ausgegangen wird, dass sich die Eltern gratis um alles kümmern.» Aber auch Menschen mit einer Hörbehinderung würden nicht genügend Dolmetscher-Stunden zugesprochen bekommen. «Das heisst, sie können nicht die Jobs machen, für die sie eine Ausbildung oder ein Studium gemacht haben.»
Bald jede Brille auf Kosten der Allgemeinheit?
Ein Knackpunkt der Initiative bei der Beratung im Bundesrat und Parlament dürfte sein, was alles unter den Anspruch auf Unterstützung gemäss Initiativtext fällt. Nach einer Erhebung des Bundesamtes für Statistik fühlen sich 1,8 Millionen Menschen in der Schweiz in irgendeiner Art und Weise «behindert». Muss also zum Beispiel bald schon jede einzelne Brille oder Kontaktlinse von der Allgemeinheit finanziert werden?
Was denkst du über die Inklusions-Initiative?
Alijaj sagt dazu: «Ich brauche einen Rollstuhl, um mich in der Stadt fortbewegen zu können. Andere kommen ohne Sehhilfe nicht weit. Deshalb fordern wir mit der Initiative, dass im Rahmen der Verhältnismässigkeit alle ein Recht auf das haben, was sie im Alltag brauchen, um Teil der Gesellschaft zu sein.»
«Historisches» Fest bei Einreichung der Unterschriften geplant
Die gesammelten Unterschriften würden am 5. September der Bundeskanzlei übergeben, sagt Alijaj. Dass diese Übergabe oft inszeniert wird mit einem Fototermin und einer kleineren Aktion, ist nichts Neues. Die Aktion der Inklusions-Initiative könnte jedoch alles bisher Bekannte in den Schatten stellen. Islam Alijaj spricht gar von einem «historischen» Ereignis und verspricht einen Aufmarsch von 1000 Menschen – mit und ohne Behinderung. «Wir wollen zeigen, wie eine inklusive Demokratie aussehen kann.» Dabei sein werden darum auch Gebärdensprachdolmetscherinnen und -dolmetscher, Assistenzpersonen und viele weitere.
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