Altstätten SGIm Rheintal ist der Luchs auf dem Vormarsch
In den Wäldern des Rheintals ist ein Luchs unterwegs. In den vergangenen Wochen wurden in Altstätten zwei Rehe gefunden, bei welchen man eindeutig zuordnen konnte, dass diese von einem Luchs gerissen wurden.
Darum gehts
Durch die Wälder von Altstätten zieht seit einigen Wochen ein Luchs.
Gefunden wurden zwei Rehe, welche eindeutig von einem Luchs gerissen wurden.
Luchsrisse lassen sich meist eindeutig von den Rissen anderer Raubtiere unterscheiden.
Anders als beim Wolf besteht weniger die Gefahr, dass es zu Rissen bei Nutztieren kommt.
In Altstätten SG streift seit einigen Wochen ein Luchs durch die Wälder. Wie der «Rheintaler» schreibt (Bezahlartikel), konnten bisher zwei Risse nachgewiesen werden, welche eindeutig von einem Luchs stammen. Dabei handelte es sich um ein Rehkitz und ein ausgewachsenes Reh. Eines der beiden Tiere wurde von einer Privatperson und das andere von einem Jäger aufgefunden.
In der Schweiz leben Luchse vor allem in den Alpen und dem Jura. Die Raubkatzen sind aber auch andernorts vertreten – auch im Kanton St. Gallen. Dass ab und an wieder ein Luchs im Rheintal gesichtet wird, kommt somit durchaus vor.
«Der Luchs ist der Feinschmecker unter den Raubtieren»
Das Rissbild von Luchsen unterscheidet sich im Normalfall von den Rissenbildern anderer Raubtiere, wie beispielsweise dem Wolf. Man kann sie somit oft eindeutig zuordnen. Ursula Sterrer, Mitarbeiterin der Stiftung KORA (Raubtierökologie und Wildtiermanagement) sagt zu 20 Minuten: «Der Luchs tötet das Tier mit einem Kehlbiss und zieht das Fleisch sauber von den Knochen.»
Ein Wolf besitzt die Kraft, die Knochen seiner Beute einfach durchzubeissen, der Luchs hingegen nicht. «Der Luchs frisst vor allem das Muskelfleisch und lässt den Pansen liegen», so Sterrer weiter. Ausserdem komme es bei Luchsen häufig vor, dass diese ihre Beute mit Gras oder Laub abdecken und zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückkommen.
Vor Luchsen muss man keine Angst haben
Dass einem in der Natur ein Luchs begegnet, geschieht äusserst selten. «Luchse sind sehr gut getarnt und sie sind dadurch in Waldregionen, wo sie sich hauptsächlich aufhalten, nur schwer zu sehen», sagt Sterrer. Falls man trotzdem die Gelegenheit hat, einen Luchs aufzufinden, kann es durchaus sein, dass er nicht gleich verschwindet. Manchmal sieht man sie auf abgeschnittenen Baumstämmen liegen, wie sie ruhig ihre Umgebung beobachten. Sobald es ihnen zu viel wird, verziehen sie sich wieder in den Wald.
Luchse jagen hauptsächlich Rehe oder Gämsen. Anders als beim Wolf besteht weniger die Gefahr, dass es zu Rissen bei Nutztieren kommt. So gab es beispielsweise im Jahr 2019 schweizweit nur 43 Fälle, in welchen Nutztiere durch einen Luchs zu Schaden kamen. Vergleichsweise wurden beim Wolf ganze 446 Fälle verzeichnet. Tendenziell stiegen die Fallzahlen beim Wolf in den darauffolgenden Jahren stark an, während sie bei Luchsen in etwa auf dem gleichen Niveau blieben.
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