Anwohner sprechen«Sie rauchten im Bus Crack» – das sagen Kinder im Drogen-Quartier
Touristen bemerken das Drogenproblem nicht, Anwohner umso mehr. Eine Anwohnerin erzählt, wie es für sie war, in der Nähe der Gassenküche aufzuwachsen.
Darum gehts
Der Crack-Konsum hat in Luzern stark zugenommen.
Dennoch bleiben Touristinnen und Touristen weitgehend unberührt und nehmen die Drogenproblematik nicht wahr.
Die 25-jährige Josefine erlebte die Drogenszene rund um die Gassenküche sehr intensiv, da sie direkt in der Nähe aufgewachsen ist.
Die alltägliche Konfrontation mit Drogenabhängigen prägte Josefines Kindheit.
Luzern ist unter den Konsumentinnen und Konsumenten mittlerweile als «Crack-City» bekannt. Der Konsum von Crack hat in Luzern stark zugenommen.
Den Touristinnen und Touristen fällt der massive Konsum nicht auf, den Einheimischen dafür umso mehr. Vor allem jenen, die im Quartier rund um die Gassenküche aufgewachsen sind.
Touristen bekommen nichts mit
Der 43-jährige Aigo aus China ist mit seiner Familie in den Ferien in Luzern. Die vier seien bereits seit sechs Tagen in der Stadt und hätten noch nie Obdachlose oder mutmassliche Drogenabhängige gesehen, so Aigo. «Wir konzentrieren uns auf die Sehenswürdigkeiten», sagt er. Auch Jiao Yu macht Ferien in Luzern und fragt sich: «Warum sollte jemand in einer so schönen Stadt Drogen nehmen?»
Für die 29-jährige Charlotte aus Australien ist klar: «Für die Einheimischen sind die Süchtigen wahrscheinlich viel sichtbarer als für uns Touristen.» Auch sie und ihr Partner meinen, nichts gesehen zu haben. Andere Touristinnen und Touristen aus China und Russland sehen das ähnlich. Niemand hätte vermutet, dass Luzern ein Drogenproblem hat.
Hast du schon einmal Drogen konsumiert?
Ein Kind wächst neben der Gassenküche auf
Charlottes Vermutung, die Luzernerinnen und Luzerner würden die Drogenszene intensiver wahrnehmen, stimmt. Die 25-jährige Josefine ist im Moosmattquartier in der Nähe der Gassenküche aufgewachsen.
«Um nach Hause zu kommen, musste ich den Bus nehmen, die Linie 4», erzählt sie. Dieser hielt auch an der «Gasse-Chuchi» und transportierte immer viele Drogenabhängige. «Ich erinnere mich, dass die Leute im Bus immer laut waren», sagt sie.

An der Haltestelle «Tiefe», nur wenige Meter neben der Gassenküche, steigen die Drogenabhängigen ein und aus.
Autobusse.startbilder.de«Im Bus haben sie Crack geraucht»
Das Wort «drogenabhängig» habe Josefine damals nicht wirklich verstanden. Die Leute hätten ihr Angst gemacht, weil sie verwahrlost gewesen seien und herumlungerten. Sie und ihre damals zwei jüngeren Schwestern hätten immer wieder besondere Situationen im Bus erlebt: «Oft haben Drogenabhängige auf der hintersten Bank im Bus angefangen, Crack zu rauchen.»
Sie ist auch froh, dass sie als Kind nie angebettelt oder angesprochen wurde. «Neulich sass ein kleines Mädchen im Viererabteil neben einem Drogenabhängigen und fühlte sich sichtlich unwohl, da habe ich sie einfach gefragt, ob sie sich zu mir setzen möchte», erzählt die 25-Jährige.
«Fahrausweisregelung gilt für alle»
Marc Schwegler, Mediensprecher der Verkehrsbetriebe Luzern, sagt: «Die Fahrausweisregelung und die Kontrollen gelten für alle Benutzerinnen und Benutzer des öffentlichen Verkehrs. Wer den öffentlichen Verkehr benutzt, muss vor Fahrtantritt im Besitz eines gültigen Fahrausweises sein.» Das gelte für jede und jeden.
«Fehlt dieser, wird ein Zuschlag erhoben. Weigern sich Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis, ihre Personalien anzugeben, wird die Polizei gerufen», so Schwegler.

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