Temu & Co.Schweizer geben 5,2 Milliarden bei Online-Shops im Ausland aus
Nicht nur «ennet der Grenze» geben Schweizer viel Geld aus. Auch Online bevorzugen sie immer mehr Händler aus dem Ausland.
Online-Einkaufstourismus: Darum gehts
Der Online-Einkaufstourismus der Schweizer beträgt 5,2 Milliarden Franken.
Ausländische Händler gewinnen Marktanteile in der Schweiz.
Amazon, Zalando und Temu sind führend im Online-Handel.
Chinesische Shops wie Temu und Shein werden immer beliebter.
Zum Einkaufen schnell mal über die Grenze: Dank starkem Franken ist dies für viele Schweizer normal. Im Jahr 2024 schätzt die Swiss Retail Federation, dass Schweizer im Ausland für rund 7,5 Milliarden Franken eingekauft haben.
Immer relevanter wird aber der Einkaufstourismus im Netz. Dieser ist im Ausmass in den letzten drei Jahren von 3.6 Milliarden Franken auf 5.2 Milliarden Franken angestiegen. Dahinter steckt unter anderem Amazon – aber auch chinesische Onlineshops wie Temu und Shein.
Marktanteil von Temu und Shein wächst und wächst
Dies zeigt eine neue Studie der Universität St. Gallen zum Einkaufstourismus. Auffällig ist dabei die rasante Zuname der Marktanteile der ausländischen Onlinehändler über die letzten Jahre. 2021 machten diese noch gut 21 Prozent des Onlineumsatzes in der Schweiz aus – 2024 schon fast ein Drittel.
Wie stehst du zum Online-Einkauf bei ausländischen Händlern?
So dominieren sie auf der Rangliste der 10 grössten Onlinehändler in der Schweiz. Allein Amazon (Platz 1), Zalando (Platz 2) und Temu (Platz 4) können bereits rund 23 Prozent des Markts für sich beanspruchen. Insgesamt machen Onlinehändler in der Schweiz etwa 18 Milliarden Franken Umsatz.
Chinesische Onlinehändler werden weiter wachsen
Dagmar Jenni, Chefin des Branchenverbands Swiss Retail Federation relativiert gegenüber «Blick» die Zahlen. So habe die HSG etwa auch auf ausländischen Shops gekaufte Flugtickets und Bankdienstleistungen in die Rechnung miteinbezogen. Die Tendenz zu immer mehr Online-Einkaufstourismus räumt Jenni aber ein.
Trotz Beschwerden der Schweizer Detailhandelsbranche und Rufen nach Fair Play, gehen die Autoren der HSG-Studie aber davon aus, dass die chinesischen Onlinehändler auch in Zukunft weiter wachsen werden. «Die Wiederkaufabsicht liegt bei den erfolgreichen chinesischen Anbietern über 50 Prozent.»
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