BaselSie werden mit einem Mini-Sender aufgespürt und ausgelöscht
Die Asiatische Hornisse bedroht Schweizer Wespen sowie Honig- und Wildbienen. Der Bienenverbund beider Basel sowie die Bau- und Umweltschutzdirektion beklagen fehlende Unterstützung des Bundes.
Darum gehts
Die Asiatische Hornisse – oder Vespa velutina – breitet sich auch in der Nordwestschweiz aus.
Die Hornissenart machen Jagd auf einheimische Wespen sowie Honig- und Wildbienen.
Für die Nestersuche schliessen sich die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn zusammen, da der Bund bis anhin untätig sei.
Die Sichtung der Asiatischen Hornisse soll auf der Schweizer Meldeplattform gemeldet werden.
Sie macht Jagd auf Schweizer Wespen sowie Wild- und Honigbienen – die Asiatische Hornisse nistet sich weiter im Kanton Basel-Landschaft ein. Das Problem ist momentan aufgrund der winterlichen Temperaturen zwar aufgeschoben, aber keinesfalls aufgehoben – die Königinnen, mehrere Hundert pro Nest, überwintern und werden im Frühjahr wieder aktiv.
Für den Schutz der einheimischen Bienen ist die Suche nach den Nestern der Hornissenart und deren Zerstörung zentral. Die betroffenen Kantone warten allerdings noch immer auf finanzielle Unterstützung des Bundes für diese Mammutaufgabe.
So erkennst du dieVespa velutina
Die Asiatische Wespe unterscheidet sich in ihrem merklich schwärzeren Körper und den gelben Beinen von der Europäischen Hornisse. Dem Menschen gegenüber verhält sie sich grundsätzlich nicht aggressiv und ist nicht gefährlicher als die geschützte, einheimische Hornisse. Sie verteidigt jedoch ihr Nest vehement, weshalb eine Jagd auf eigene Faust unbedingt zu unterlassen ist.

Die optischen Unterschiede zwischen der Asiatischen und einheimischen Hornisse auf einem Blick.
20min/Taddeo CerlettiVerfolgung und Vernichtung dank Mini-Sender
Bei der Suche nach den Nestern kommt die sogenannten Radio-Telemetrie zum Einsatz: Asiatische Hornissen werden eingefangen und mit einem Mini-Sender versehen, sodass ihr Rückflug zum Nest verfolgt werden kann.
Aber Achtung: Die Entfernung von Nestern gehört ausschliesslich in die Hände von geschulten Fachpersonen, welche unter anderem von den Nordwestschweizer Kantonen und den kantonalen Bienenzüchterverbänden ausgebildet werden. Sichtet man als Laie eine Asiatische Hornisse, soll man diese auf der Schweizer Meldeplattform für die Asiatische Hornisse melden.

Dieser Sender, kleiner als eine Büroklammer, wird an den Asiatischen Hornissen angebracht, um die Nester ausfindig zu machen.
frelonasiatique.chUrs Bitterli vom Bienenverband beider Basel erklärt, wie es dann weitergeht am Beispiel einer Meldung aus Basel: «Diese Meldung gelangt an die zuständige Person beim Bienenverband beider Basel. Deren Bearbeitung sowie die Suche der Hornissennester mit Sender wird durch uns übernommen. Die Vernichtung der Nester erfolgt dann durch einen Schädlingsbekämpfer», so Bitterli.
Bund bleibt bis dato untätig
Bei der Bekämpfung der eingeschleppten Hornisse gibt es allerdings ein Problem: «Der Bund hat bis anhin wenig in der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse unternommen», so Bitterli weiter. Zurzeit liege die Verantwortung für die Bekämpfung bei den Kantonen.
Auch die Bau- und Umweltschutzdirektion des Kantons Basel-Landschaft stimmt zu: «Den Kantonen fehlt eine schweizweit koordinierte Vorgehensweise bei der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse.» Der Kanton habe den Bund darauf hingewiesen, dass er auf finanzielle Unterstützung des Bundes angewiesen sei. Bisher sei aber nichts passiert.
Hast du schon einmal eine Asiatische Hornisse gesehen?
Zusätzliche erschwere die restriktive Zulassung von Bioziden die Situation – zur Bekämpfung der Asiatischen Hornisse würden nämlich fast keine Biozide zur Verfügung stehen.
Region Basel: 52 Nester zerstört
Die Asiatische Hornisse wurde im Jahr 2004 versehentlich nach Frankreich eingeschleppt, so die Schweizer Meldeplattform. Seitdem hat sich die Art in Westeuropa ausgebreitet – seit ein paar Jahren in der Romandie, nun vermehrt auch in der Deutschschweiz, allen voran im grenznahen Basel.
Dass die invasive Art ein Problem darstellt, zeigt auch die Statistik: In den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt sind nach heutigem Stand 52 Nester der Asiatischen Hornisse gefunden und vernichtet worden. In beiden Kantonen sollen je zwei Bienenstände Schaden genommen haben. Von Nestern der Asiatischen Hornisse sind in der Region rund 15 Imker in grösserem Ausmass betroffen.

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