BernWartesaal-Schliessung bis 2029 stösst auf Kritik
Wegen der Umbauarbeiten und beschränkten Platzverhältnissen bleibt der Wartesaal am Hauptbahnhof Bern geschlossen. Dies sorgt für Kritik.
Darum gehts
Der Wartesaal im Bahnhof Bern bleibt bis 2029 wegen Umbauarbeiten geschlossen.
Ein Provisorium mit Sitzgelegenheiten vor den McClean-Toiletten ersetzt den Wartesaal.
Die Kirchliche Gassenarbeit Bern kritisiert die unzureichenden Bedingungen des Provisoriums. Räume ohne Konsumzwang sind wichtig für Menschen, die auf der Durchreise sind.
Normalerweise hat der Wartesaal im Bahnhof Bern von 3.45 Uhr morgens bis um 2.15 Uhr nachts offen und bietet einen Rückzugsort auf dem sonst hektischen Hauptbahnhof. Seit letztem Herbst ist er jedoch geschlossen und das bleibt auch so bis 2029, dies bestätigt die Medienstelle der SBB gegenüber der Berner Zeitung. Wegen den Umbauarbeiten musste der Warteraum in der grossen Halle neben den McClean-Toiletten weg. Grund dafür seien die beschränkten Platzverhältnisse.
Räume ohne Konsumzwang seien wichtig
Ein Provisorium kommt für den Ersatz des Wartesaals infrage. Dieses besteht aus ein paar Sitzgelegenheiten vor den McClean-Toiletten, jedoch sind die Personen, die sich dort hinsetzen, Lärm und Kälte ausgesetzt. Dies kritisiert die Kirchliche Gassenarbeit Bern. Sie setzt sich ein für Menschen, die auf der Strasse leben. Sie habe die Situation am Bahnhof beobachtet.
Bei jedem ihrer Rundgänge habe das Team Menschen im Wartesaal angetroffen. «Stillende Personen, ältere Menschen, von Obdach- und Wohnungslosigkeit betroffene Menschen, Jugendliche, Touristinnen und Touristen und viele weitere Menschen auf Durchreise nutzen den Wartsaal», schrieb Gassenarbeiterin Melina Wälti. Sie und ihr Team finden es wichtig, dass es Räume ohne Konsumzwang am Bahnhof gibt, «wo Menschen die Wartezeit würdevoll und in Ruhe überbrücken können».
Hast du den Wartesaal am Berner Hauptbahnhof benutzt?
Bern: Provisorium wird dem gewünschten Komfort nicht gerecht
Bis 2029 wird es wohl nicht mehr möglich sein, sich im Wartesaal aufzuwärmen, auf den nächsten Zug zu warten oder schnell das Handy zu laden. Der SBB sei bewusst, dass das aktuelle Provisorium, besonders im Winter, nicht den gewünschten Komfort bietet. Man könne leider bis der neue RBS-Bahnhof, die zusätzliche Personenunterführung und die neuen Bahnhofzugänge in Betrieb sind, keinen geschlossenen Wartesaal bieten.
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