Houston, USABienen am Flügel sorgen für Chaos – dann macht Pilot endlich das Richtige
Ein Schwarm Bienen suchte sich bei seinem Ausflug ausgerechnet ein Winglet eines Airbusses von Delta aus, um sich niederzulassen. Erst mit über vier Stunden Verspätung konnte die Maschine abheben.
Darum gehts
Ein ausgeflogener Bienenschwarm liess sich in Texas auf dem Flügel eines Passagierjets nieder und verhinderte dessen Start.
Delta Airlines suchte nach verschiedensten Möglichkeiten, die geflügelten Besucher loszuwerden, doch während Stunden blieb man erfolglos.
Eine Journalistin verfolgte den Zwischenfall und twitterte akribisch über die Fortschritte.
Erst mit über vier Stunden Verspätung konnte es schliesslich losgehen.
Einen ungewöhnlichen Grund für einen um vier Stunden und 16 Minuten verspäteten Flug von Houston nach Atlanta hatte Delta Airlines am Mittwoch; nicht etwa ein Defekt, ein vermisster Passagier oder eine Bombendrohung verhinderte den Takeoff von Flug DL 1682 um 12.25 Uhr Ortszeit, sondern ein Schwarm Honigbienen, der sich auf seiner Suche nach einem neuen Lebensraum ausgerechnet die Flügelspitze der A320 ausgesucht hatte.
Mitfliegen wollte auch die Journalistin und Buchautorin Anjali Enjeti, die den Vorgang vom Gate aus hautnah verfolgte und wie bei einem News-Ticker auf Social Media teilte.
«Die Bienen waren nicht beeindruckt»
«Mein Flug ab Houston ist verspätet, weil sich ein Schwarm Bienen auf dem Flügel versammelt hat und sie lassen uns erst fliegen, wenn sie die Bienen entfernt haben. Aber wie um Himmels Willen wollen die das tun? Und: Werden die Bienen nicht vom Flügel wegfliegen, wenn wir starten?», schrieb sie in ihrem ersten von weit über zehn Tweets, in denen sie die Fortschritte des Flughafenpersonals bei ihrer ungewohnten Aufgabe festhielt.
Zunächst suchten die Verantwortlichen offenbar einen Imker bzw. Spezialisten, der den ausgeflogenen Schwarm samt Königin fachgerecht vom Winglet an der Flügelspitze entfernte. Doch dann stellte sich heraus, dass eine Bienenexpertin bzw. ein -experte das Flugzeug gar nicht hätte berühren dürfen. Auch die etwas grausame Idee, dass ein Kammerjäger den Schwarm mit Gift vertreibt, fiel wegen Sicherheitsvorschriften weg.
Auch die Idee, den Schwarm mit dem Strahl aus einem Wasserschlauch zu vertreiben, liess sich laut Enjeti nicht umsetzen: Es fehlte schlicht an einem entsprechenden Schlauch. Und offenbar durfte die Flughafenfeuerwehr wegen der Bienen nicht ausrücken. So versuchte es Delta, indem sie einen Kühl-Anhänger mit Dieselmotor zum Flugzeug brachten und die Abgase bzw. die warme Abluft zu den Bienen leitete. Doch «die Bienen waren nicht beeindruckt», hielt Enjeti fest.
Verzweiflung macht sich breit
So vergingen die Stunden, in denen die anfangs begeisterte Enjeti zunehmend hungrig und entnervt wurde. Und offenbar behinderte die Maschine, die stundenlang startbereit vor dem Gate stand, den regulären Betrieb des Flughafens. So teilte man der Crew mit, sie müsse den Jet an einen anderen Platz bringen.
Dann geschah das Unerwartete: Kaum hatte der Pilot die Turbinen eingeschaltet, wurde es den Bienen offenbar zu unruhig: Nach und nach flogen sie weg und gaben den Start frei. «Sobald die Triebwerke liefen, HAUTEN DIE BIENEN AB!», schrieb Enjeti. «Alles, was Delta tun musste war, DAS FLUGZEUG EINZUSCHALTEN!» Schliesslich konnte Flug DL 1682 mit gut vier Stunden Verspätung abheben.
Die Beteiligten namens mit Humor, allen voran Enjeti, die schrieb, sie erwäge nun eine Karriere in Bienen-Journalismus. Aber auch Delta liess sich zu Wortspielen hinreissen: «Bee-lieve it or not, aber der Flug von Houston nach Atlanta erfuhr heute eine Verspätung, weil eine freundliche Gruppe von Bienen offensichtlich mit dem Flügel unseres Flugzeugs fachsimpeln wollte, zweifellos, um sich über die neuesten Flugbedingungen am Airport auszutauschen.»
Du weisst von einem Tier in Not?
Hier findest du Hilfe:
Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)
Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 0800 211 222 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen
GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)
Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00
Tierquälerei:
Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)
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