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Spaghetti alle Vongole werden von Locals und Touris gleichermassen vergöttert.
Pexels / Nadin ShHauptzutat fehltItaliener fürchten um beliebtes Pastagericht
Eine Krabbenart frisst die Venusmuschel weg: Hauptzutat des beliebten Gerichts Spaghetti alle Vongole. Damit richtet sie einen Schaden von 100 Millionen Euro an.
Das Meeresrauschen im Hintergrund, in einer kleinen Strandbar sitzend, mit einem grossen Teller Spaghetti alle Vongole vor sich – so sieht der perfekte Italienurlaub aus. Das beliebte Pastagericht, bestehend aus Spaghetti, Olivenöl, Weisswein und Muscheln, ist jetzt aber in Gefahr. Die Krabbenart Callinectes sapidus, auch Blaukrabbe genannt, isst die Venusmuschel, Hauptzutat des Klassikers, ebenso gerne wie wir.
100 Millionen Euro Schaden
Neben Würmern, kleinen Fischen und Krebsen gehört die Muschelart zur Nahrung der Blaukrabbe. Das Problem: Die Krabbenpopulation wächst stark. War sie ursprünglich gar nicht in Italien angesiedelt, verursacht ihr Futtern nun einen Schaden für die Fischereiindustrie von mehr als 100 Millionen Euro, wie «Reuters» berichtet. Lokale Fischereien sind besorgt.
«Es ist eine Katastrophe. Unsere Produktion ist auf Null gesunken. Wir fangen nur noch Krabben», sagte Paolo Mancin, Vorsitzender der Fischerkooperative der Polesine, einem Teil des Po-Deltas – der am meisten betroffene Küstenabschnitt. Dass sich die Krabbe so stark vermehrt, liege laut «Travelbook» an der zunehmenden Klimaerwärmung.
Bereitet dir die Bedrohung durch die Blaukrabbe fürs Gericht Spaghetti alle Vongole Sorgen?
«Die Blaukrabbe hat einige wirtschaftliche Aktivitäten beeinträchtigt. Vor allem aber besteht die Gefahr, dass sie das gesamte Ökosystem der Meere schädigt», sagte Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida auf einer Pressekonferenz. Versuche, die Population durch gross angelegte Fischereikampagnen einzudämmen, hätten bislang wenig Erfolg gehabt.
Der Krabbe an den Kragen
Und jetzt? Wenn nur noch Krabben gefangen werden, landen eben die Krabben auf dem Teller – so die Schlussfolgerung. Um das Beste aus der Situation zu machen, ersetzen einige Restaurants an der Adriaküste die Venusmuscheln bereits kurzerhand mit der Blaukrabbe auf ihrem Menü.
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Als Alternative landet die Krabbe selbst auf dem Teller.
Getty ImagesZusätzlich sollen kleine Muschelarten aus Portugal importiert werden, um die lokalen Fischer zu unterstützen. Und: Die Regierung stellt rund zehn Millionen Euro zur Verfügung, um weitere Massnahmen vorzunehmen – etwa den Einsatz natürlicher Fressfeinde, wie Wolfsbarsche.
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