Bosnien-Herzegowina: 18 Tote nach Sturzfluten und Erdrutschen

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Bosnien-HerzegowinaTod und Zerstörung in Jablanica: 300 Liter Regen in 12 Stunden

In Bosnien-Herzegowina kamen bei heftigen Sturzfluten und Erdrutschen mindestens 18 Menschen ums Leben. Rettungskräfte kämpfen gegen blockierte Zufahrtsstrassen.

Nach extremem Regen kam es in Bosnien zu tödlichen Erdrutschen. Rettungsteams kämpfen gegen die Zerstörung in der Region Jablanica.

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Darum gehts

  • In Bosnien-Herzegowina führten heftige Regenfälle zu einer schweren Naturkatastrophe.

  • Innerhalb von zwölf Stunden fielen 300 Liter Wasser pro Quadratmeter.

  • Rettungsteams aus Nachbarländern sind im Einsatz, Zufahrtswege bleiben teils blockiert.

In Bosnien-Herzegowina kam es zu einer Wetterkatastrophe apokalyptischen Aussmasses. In der Nacht zu Freitag fielen in der Region nahe dem Bergdorf Jablanica innerhalb zwölf Stunden 300 Liter Wasser pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Im Durchschnitt fallen in vier Monaten 300 Liter.

Bei den ausgelösten Sturzfluten und Erdrutschen kamen mindestens 18 Menschen ums Leben. Etwa ein Dutzend Menschen galten weiterhin als vermisst. Schweres Geröll begrub Häuser unter sich, an manchen Orten liess der Regen den Wasserstand bis zur Dachlinie einiger Gebäude ansteigen.

In Bosnien-Herzegowina suchen die Katastrophenschützer weiter nach möglichen Todesopfern der Überschwemmungen und Erdrutsche vom 5. Oktober 2024.
Ein Erdrutsch hat das Bergdorf Jablanica zerstört.
Unterdessen trafen erste Rettungsteams aus den Nachbarländern ein, nachdem das Land über den Katastrophenschutzmechanismus der EU Hilfe erbeten hatte.
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In Bosnien-Herzegowina suchen die Katastrophenschützer weiter nach möglichen Todesopfern der Überschwemmungen und Erdrutsche vom 5. Oktober 2024.

AFP

Nachbarländer kommen zur Hilfe

Unterdessen trafen erste Rettungsteams aus den Nachbarländern ein, nachdem das Land über den Katastrophenschutzmechanismus der EU Hilfe erbeten hatte. Der Katastrophenschutz des Landes warnte vor weiteren möglichen Erdrutschen in der besonders betroffenen Region im Süden des Landes.

Am Sonntag waren Retter mit den Händen dabei, Schlamm aus überschwemmten Häusern zu räumen. Zum Krisenort Jablanica sind immer noch zwei von drei Zufahrtsstrassen völlig blockiert, die dritte wurde nur für Baumaschinen und Rettungsfahrzeuge zugänglich gemacht.

Polizei ermittelt Zustand des Steinbruchs

Der Katastrophenschutz riet den Bürgern davon ab, sich in diese Region zu begeben, da weitere Erdrutsche und Überschwemmungen drohten. Die Felsbrocken kamen mutmasslich von einem oberhalb gelegenen Steinbruch.

Nun untersucht auch die Polizei, inwieweit der technische Zustand des Steinbruchs das Ausmass des Unglücks in Jablanica mit verursacht hat. «Man braucht keinen speziellen Ermittler, um zu sehen, dass sie in dieser Siedlung Opfer des Einsturzes des gesamten Hügels waren», sagte Nermin Niksic, Regierungschef der Föderation Bosnien und Herzegowina (FBiH), einer der zwei Entitäten des Gesamtstaats Bosnien-Herzegowina.

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