Graffiti-Künstler «Oibel1.» malt das Zürcher Sihlcity bunt an

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Sihlcity Zürich«Das ist ein riesiger Sticker von 5 Meter auf 100 Meter»

Mit einem riesigen bunten Farbteppich soll der graue Winter symbolisch vertrieben werden. So einen grossen Sticker hat der Zürcher Graffiti-Künstler noch nie gemacht.

Darum gehts

  • Zum Frühlingsfest der Einkaufszentrums Sihlcity unter dem Namen «Color Splash» bemalte der Zürcher Graffiti-Künstler Samora «Oibel1.» Bazarrabusa die Kalandergasse.

  • Auf einem grossen Farbteppich kombiniert«Oibel1.» frühlingshafte Motive mit seinen typischen Pastellfarben.

  • Dabei schlägt seine ganz eigene Brücke zwischen klassischer Streetart und Kunst auf Auftrag.

Jetzt soll es endlich genug sein mit dem grau: Passend zum Wetterumschwung in Richtung Frühling versucht auch das Sihlcity wieder mehr Farbe in die Umgebung zu bringen. Im Rahmen der «Color Splash Wochen» soll der Lenz zelebriert werden.

Mit dabei ist auch Samora «Oibel1.» Bazarrabusa. Der Zürcher Graffiti-Künstler «bemalte» bereits das Zürcher Grossmünster anhand einer Lichtinstallation und ist für zahlreiche andere kunstvoll bamalte Gebäude in Zürich verantwortlich. Nun macht er die Kalandergasse mit einem Farbteppich bunt. Im Gespräch erzählt er, wie das Werk entstanden ist und was das ganze noch mit Graffiti zu tun hat.

Wie erstellt man einen Farbteppich?

Oibel1: Der Farbteppich ist ja ein Bodenkleber, der durch die ganze Kalandergasse reicht und ungefähr 5 Meter auf 100 Meter gross ist. Das ist ein riesiger Sticker. Meine eigenen sind sonst eher so 10 cm auf 10 cm (lacht).

Der Farbteppich beim Sihlcity erstreckt sich über fast die gesamte Kalandergasse.

Der Farbteppich beim Sihlcity erstreckt sich über fast die gesamte Kalandergasse.

2022 Bnj Studio

Eine Herausforderung dabei ist also sicherlich die Grösse. Auch ich brauchte viel Vorstellungsvermögen, wie das Design, dass ich auf einem Bildschirm gestaltet habe, in der echten Grösse aussehen wird. Die andere Herausforderung war die Perspektive. Die Passanten sehen ja nie das ganze Werk vom Boden aus, aber ich stelle es mir toll vor darüber zu laufen und immer neue Aspekte zu finden.

Welche Geschichte erzählt das Kunstwerk?

Der ganze Anlass ist ja eine Art Frühlingsfest, das einen neuen Zyklus zelebriert. Nach der dunklen Zeit wird wieder alles neu und alles blüht. Ich habe versucht, diese Frühlingsgefühle aufleben zu lassen. Ein wichtiges Element spielen Blumen, Blüten und Ornamente, die ich mit meinen klassischen Farben und meinem Stil verbunden habe.

Magst du Graffiti?

Erst die «Lichträume» auf dem Grossmünster und jetzt der Farbteppich beim Sihlcity: Ist das noch Graffiti?

Diese Diskussion gibt es, seit die ersten Graffiti-Künstlerinnen und -Künstler in Galerien aufgetreten sind. Die einen wollen das Untergrund-Gefühl behalten, während die anderen sich weiterentwickeln wollen. Ich finde beides legitim und denke, das eine geht ohne das andere nicht.

Graffiti ist in meinen Wurzeln, das ist in mir drin. Aber es hat sich bei mir in diese künstlerische Tätigkeit weiterentwickelt. Ich wollte schon damals Farbe und meine Botschaft verbreiten. Solche Aktionen sind wichtig, um Menschen Kunst ohne Schranken wie Eintrittspreise zu vermitteln.

Sollte die Stadt also mehr für die Graffiti-Szene machen?

Tatsächlich hat es in diesem Bereich noch Luft nach oben. Die Stadt sollte mehr Projekte und Menschen fördern, die nicht in die klassische akademische Ebene passen. Am wichtigsten ist bei Kunst – in egal welcher Form – immer, dass es etwas beim Menschen auslöst.

Laut Samora Bazarrabusa sollte die Stadt mehr für die alternative Kunst in Zürich machen.

Laut Samora Bazarrabusa sollte die Stadt mehr für die alternative Kunst in Zürich machen.

2022 Bnj Studio

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