CSS Gesundheitsstudie 2024: Nach Corona geht es langsam bergauf

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CSS-StudieMehrheit will tiefere Prämien für Leute mit gesundem Lebensstil

Im Rahmen der CSS Gesundheitsstudie wurden Schweizerinnen und Schweizer zu ihrer Gesundheit befragt: Mit dem allgemeinen Wohlbefinden geht es zwar leicht bergauf, aber nur ein kleiner Anteil fühlt sich rundum gesund.

Nachwehen der Corona-Pandemie? Aktuell fühlen sich nur 15 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer vollends gesund.
Das ergab eine repräsentative Studie der CSS-Versicherung.
Vielen Schweizerinnen und Schweizern macht der Leistungsdruck besonders zu schaffen.
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Nachwehen der Corona-Pandemie? Aktuell fühlen sich nur 15 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer vollends gesund.

Tamedia AG

Darum gehts

  • Die Krankenversicherung CSS hat erneut eine Studie zur gefühlten Gesundheit der Schweizer Bevölkerung herausgegeben.

  • Erstmals seit der Pandemie geht es den Schweizerinnen und Schweizern wieder besser – das Gesundheitsempfinden liegt aber nach wie vor auf einem niedrigeren Niveau.

  • Besonders zu schaffen macht vielen der Leistungsdruck.

Wie gesund ist die Schweiz? Das war zum sechsten Mal in Folge die zentrale Frage der CSS Gesundheitsstudie, die am Dienstag erschien. Hier ist alles zusammengefasst, was du dazu wissen musst:

Worum geht es in der Studie und wie wurden die Daten erhoben?

Anhand der CSS Gesundheitsstudie will man herausfinden, wie gesund sich Schweizerinnen und Schweizer fühlen. Dafür wurden Fragen zu den Themen körperliche und psychische Gesundheit und Bezug medizinischer Leistungen gestellt. Ausserdem wurde ermittelt, wie zufrieden die Bevölkerung mit dem Gesundheitswesen allgemein ist. Wichtig zu wissen: In der Studie geht es um die gefühlte, nicht um die tatsächliche Gesundheit der Befragten. Es wurden also keine Behandlungszahlen ausgewertet.

Befragt wurden schweizweit insgesamt 2456 Personen.

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse?

Krankheitsgefühl

Seit der Corona-Pandemie hatte sich der Anteil der Personen in der Schweiz, die sich krank fühlen, kontinuierlich verschlechtert – 2020 lag er noch bei fünf Prozent, 2022 bei elf Prozent. Für das Jahr 2024 ist erstmals wieder ein Aufwärtstrend zu verzeichnen: «Nur noch» sieben Prozent der Bevölkerung fühlen sich krank. Allerdings fühlen sich immer noch 35 Prozent nicht vollständig gesund, nur 15 Prozent schätzen ihren Gesundheitszustand als sehr gut ein. Dies ist der niedrigste Wert seit Beginn der Studienreihe.

Psychische Gesundheit

Die psychische Gesundheit der Schweizer Bevölkerung zeigt einen leichten Aufwärtstrend: Das zeigt sich vor allem bei jüngeren Menschen. Dennoch ist die psychische Situation bei jungen Frauen noch immer besorgniserregend. 38 Prozent geben an, dass es ihnen durchzogen oder schlecht geht.

Leistungsdruck

Der Druck, immer gesund und leistungsfähig zu sein, nimmt zu. 2024 gaben 57 Prozent der Befragten an, diesen Druck zu spüren, im Vergleich zu 53 Prozent im Jahr 2021. Immer mehr Personen nehmen zudem das Übergreifen der Arbeit auf die Freizeit als belastend wahr. Parallel dazu ist auch der Anteil jener Menschen gestiegen, die schon einmal von einem Burn-out betroffen waren.

Wie fühlst du dich heute?

Arztbesuche und Vorsorge

59 Prozent der Befragten glauben, dass die Schweizer zu schnell medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Dennoch geben 51 Prozent an, ihre eigenen Arztbesuche eher zu lange hinauszuzögern. Gleichzeitig zeigt sich ein wachsendes Bewusstsein für Vorsorgeuntersuchungen.

Vertrauen ins Gesundheitswesen

Die Schweizer Bevölkerung hat insgesamt ein positives Bild vom Gesundheitswesen. Interessant: Kranke Menschen bewerten das Gesundheitssystem und den Zugang zu Behandlungen positiver als Nicht-Betroffene. Obwohl eine deutliche Mehrheit der Befragten darauf vertraut, dass der Zugang zu Medikamenten und Therapien gewährleistet ist, haben 30 Prozent der Betroffenen in den letzten zwölf Monaten aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht die benötigten Medikamente erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil gesunken.

Gesundheitskosten

Nachdem zuletzt keine Mehrheit mehr dafür war, dass Menschen, die sich fit halten und gesund ernähren, niedrigere Prämien zahlen sollen, spricht sich nun erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 wieder eine klare Mehrheit (54 Prozent) dafür aus.

Fazit

Für das Jahr 2024 zeigt die CSS Gesundheitsstudie einen leichten Aufwärtstrend beim gefühlten Gesundheitszustand der Schweizer Bevölkerung, beispielsweise in Bezug auf allgemeine und psychische Gesundheit. Dennoch gibt es auch besorgniserregende Trends:

Besonders auffällig ist der zunehmende Druck, stets gesund und leistungsfähig zu sein, der insbesondere junge Erwachsene stark belastet.

Trotz eines generell hohen Vertrauens in das Gesundheitssystem zeigen sich auch Schwächen, primär im Bereich der Medikamentenversorgung. Gleichzeitig steigt das Bewusstsein über die Wichtigkeit von Prävention.

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